Apóstoles de la Prevención

Veröffentlicht am 2023-03-17 In Missbrauch, Prävention

Vorwärts, Apostel der Prävention

PARAGUAY, II. Kongress des Lateinamerikanischen Zentrums für den Schutz von Minderjährigen, Pressemitteilung

„Ich bin unter euch, weil der erste Schritt dieser Bußwallfahrt darin besteht, meine Bitte um Vergebung zu erneuern und euch von ganzem Herzen zu sagen, wie sehr es mich schmerzt. Ich fühle mich berufen, die Verantwortung für all das Böse zu übernehmen, das einige Priester, ja, viele von ihnen, getan haben. Wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und angesichts dieses ungeheuerlichen Übels kniet die Kirche vor Gott nieder und bittet um Vergebung für die Sünden ihrer Kinder. Die Kirche ist sich dieses Schadens bewusst und wir werden keinen Schritt zurücktreten. Ihr werdet Apostel der Prävention genannt. Vorbeugen ist ein Akt der Liebe, macht weiter!“ —

Mit dieser eindringlichen Botschaft des Papstes, die er per Video an alle Mitglieder des lateinamerikanischen Kinderschutzzentrums und an die mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 20 Ländern Lateinamerikas und Europas richtete, ging der zweite Kongress dieser internationalen Organisation zu Ende, der am vergangenen Dienstag in der Hauptstadt Paraguays begonnen hatte.

Apóstoles de la Prevención

Die Bedeutung der Prävention in der Kirche

Mit der Verlesung der Botschaft des Papstes, die dazu aufruft, dem Schutz von Missbrauchsopfern in der Kirche Priorität einzuräumen, begann die Veranstaltung, die auf den Säulen Fürsorge, Information und Kommunikation basierte. Die Kirche müsse sich eingestehen, dass sie nicht rechtzeitig und verantwortungsvoll gehandelt habe, und um Vergebung bitten, betonte auch der paraguayische Kardinal Adalberto Martinez. Bischof Francisco Javier Pistilli von Encarnación und Großkanzler der Katholischen Universität Nuestra Señora de la Asunción, erinnerte an die Bedeutung der Prävention in der Kirche, insbesondere im universitären Bereich.

Dr. Daniel Portillo Trevizo, Direktor von Ceprome Latinoamericano, sagte, dass die Würde von Kindern und Jugendlichen und die Maßnahmen, um diese Würde in der Kirche zu respektieren, das Engagement erfordern, eine Kultur der Fürsorge zu schaffen, die in der Lage ist, die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten.

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P. Daniel Portillo

Die Bedeutung einer Pastoral der (Vor-)Sorge

Während des Treffens analysierten, reflektierten und diskutierten Fachleute aus verschiedenen Bereichen über die Rolle der Kirche angesichts des Missbrauchs von Kindern in ihren Institutionen. Die Bedeutung einer Pastoral der Sorge und der Prävention wurde hervorgehoben. Auch die Pflicht zur Information und zur Transparenz in der Kommunikation. Und vor allem die Sorge um die Opfer, die Überlebenden des Missbrauchs, und ihre Aufnahme, denn nichts von dem, was geschehen ist, ist entschuldbar, aber es ist vermeidbar. Daher der Name „Apostel der Prävention“.

Einer von ihnen, Kardinal Seán Patrick O’Malley, Erzbischof von Boston, USA, und Berater von Papst Franziskus, sagte, dass es in der Kirche Anzeichen von tiefer Sünde, Verbrechen und Schuld, von lebensbedrohlichen Krankheiten und offensichtlichem menschlichem und institutionellem Versagen gebe, aber auch Menschen, die Schuld eingestehen und sich für grundlegende Veränderungen einsetzen.

Für ihn ist Prävention in der Kirche Lateinamerikas mehr als die Umsetzung eines Verhaltenskodex, eines Präventionsprotokolls oder eines Fahrplans mit Schwerpunkt auf sexuellem Verhalten. Die Prävention von Missbrauch ist Teil einer umfassenderen Kultur der Fürsorge und des guten Umgangs miteinander, die unsere Art des Umgangs miteinander, der Gemeinschaft und der gelebten Synodalität in Frage stellen muss.

O’Malley, Präsident der Päpstlichen Kommission für den Schutz Minderjähriger (PCPM), hob auch die Rolle von Franziskus hervor, der als erster Papst der Neuzeit gegen eines der größten Übel im Zusammenhang mit dem Missbrauch Minderjähriger in der Kirche vorgehe: die Vertuschung.

Er erinnerte auch daran, dass er es war, der die Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen ins Leben gerufen hat. Er wolle, dass sie eine konkrete, wirksame und effiziente Präsenz an der Seite der lokalen kirchlichen Autoritäten sei, die für diesen Dienst oder dieses Amt verantwortlich sind, um den Missbrauch anzusprechen, zu verhindern, zu begleiten und den Opfern bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit zu helfen.

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„Wir brauchen die Stimme derer, die in ihrer Würde verletzt worden sind“

Daniel Portillo Trevizo, Direktor des Zentrums für den Schutz von Minderjährigen, Ceprome Latinoamericano, war der Ansicht, dass diese Serie von Übergriffen eine schmerzliche Lektion für die Kirche sei, die zeige, dass sie das Evangelium vergessen habe und nicht in der Lage gewesen sei, die Gefahr zu erkennen und auf den Schrei der Opfer zu hören. Die Kirche muss mit Bedauern ihre Vernachlässigung eingestehen, ihre Nähe zu den tragischsten menschlichen Situationen überprüfen und beurteilen, ob ihre gegenwärtige Sendung in der Welt ihre Glieder schützt oder ob sie im Gegenteil passiv bleibt angesichts der Ungerechtigkeiten gegenüber der menschlichen Würde. Für ihn ist der Missbrauch nicht gekommen, um die Kirche zu töten, sondern um das zu töten, was nicht zur Kirche gehört. Abschließend versicherte er, dass die Prävention die stärkste, universellste und geheimnisvollste Kraft sei, die im Herzen des Menschen verankert sei und die Welt verändern könne.

Dr. Hans Zollner, Jesuitenpater, Theologe und Psychologe, Professor an der Universität Gregoriana, sagte, um besser zu verstehen, „brauchen wir die Stimme derer, die in ihrer Würde verletzt wurden und die nicht die Aufmerksamkeit und Barmherzigkeit erfahren, die sie zu Recht von der Kirche erwarten“. Und er teilte ein Bild von der Sitzung der Päpstlichen Kinderschutzkommission mit Papst Franziskus. Es war das Werk eines gekreuzigten Christus, der weint, aber im Inneren eines Baumes mit Blättern als Symbol des Lebens und der Hoffnung. Papst Franziskus erhielt das Werk von einem Überlebenden.

Der Theologe Zollner erinnerte daran, dass sich Missbrauchsopfer von der Kirche eine Haltung der Empathie und Nähe wünschen, „dass wir mit dem Herzen offen sind und nicht nur mit den Augen und Ohren, das ist die Kirche, die wir sein sollten“.

Andrew Small, Sekretär der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, berichtete über die Erfahrungen dieses Gremiums, das direkt mit Missbrauchsopfern arbeitet, Schulungen zur Missbrauchsprävention für Führungskräfte der katholischen Kirche fördert und Richtlinien zur Missbrauchsprävention entwickelt.

Das Programm Memorare der Päpstlichen Kommission erläuterte Dr. Patricia Espinosa, Theologin, Mitglied des Lateinamerikanischen Rates von Ceprome und des Nationalen Rates für den Schutz von Minderjährigen der Mexikanischen Bischofskonferenz. Der Name „Memorare“ komme daher, dass man alle, die kommen, umarmen wolle. So wie es die Gottesmutter tue. Das Dokument erklärt, dass die Päpstliche Kommission die Aufgabe hat, Kinder, Jugendliche und gefährdete Personen innerhalb und außerhalb der Kirche zu schützen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ortskirche.Der nächste Kongress des Lateinamerikanischen Zentrums für den Schutz von Minderjährigen wird 2024 in Panama stattfinden.

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Die Kardinäle O’Malley und Martinez

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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