Veröffentlicht am 2018-03-05 In Franziskus - Initiativen und Gesten

Schokoladen-Ostereier mitten in der Fastenzeit

FRANZISKUS UND DIE WERKE DER BARMHERZIGKEIT, Álvaro de Juana via ACIprensa und Redaktion •

Freitag der Barmherzigkeit, es ist schon Tradition. Papst Franziskus verlässt die Mauern des Vatikan, um die „Casa de Leda“ zu besuchen, ein vom italienischen Staat konfisziertes Gut der Mafia, wo Gefängnisinsassen, die Kleinkinder haben, möglichst „normal“ leben können. Die „Freitage der Barmherzigkeit“ hat Papst Franziskus im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit angefangen, und am 2. März um 16.00 Uhr war es wieder soweit – begleitet von Erzbischof Rino Fisichella, dem Vorsitzenden des Rates für die Neu-Evangelisierung, ging es ins römische Viertel EUR. —

 

Diese Art der Gefängnisunterbringung von Frauen mit ihren Kleinkindern ist das erste dieser Art in ganz Italien; der vom päpstlichen Besuch überraschte Leiter, Lillo Di Mauro, erzählte Franziskus von den Bemühungen, gute Strukturen für dieses Projekt zu finden und davon, wie schwer und zugleich wichtig es sei, die Gesellschaft zu gewinnen für einen Raum, in dem sich ein solches Projekt der Mitmenschlichkeit gut entfalten könne.

„Heiliger Vater, wir sind unsichtbar“, gab er den Kindern von inhaftierten Frauen und Männern eine Stimme.

 

„Wir sind einige von den Tausenden von Kindern von in den italienischen Strafanstalten inhaftierten Eltern, die mit ihnen im Gefängnis leben oder sie dort besuchen. Um die Würde unserer inhaftierten Eltern zu schützen, erzählt man uns Lügen und lässt uns glauben, dass wir eine Schule besuchen oder einen Arbeitsplatz“, sagte er laut Pressemitteilung des Vatikan.

„Wir sind Kinder von Häftlingen“

“Wir werden verfolgt, werden von unbekannten Erwachsenen in unserer Privatsphäre verletzt, wenn sie uns unsere Stofftiere wegnehmen, diese armen Spielsachen, die doch unsere Freunde sind, um sie aufzuschneiden und zu kontrollieren; manchmal ziehen sie uns sogar die Unterwäsche aus, um nachzuschauen, ob unsere Mütter darin irgendwelche Drogen versteckt haben.“

Für viele seien sie „rein statistische Zahlen“; und es sei wahr: „Um uns zu verteidigen, werden wir aggressiv und schwer erziehbar, aber wir sind nicht schlecht, das sind die, die nicht hinschauen und die uns nur als Kinder von Häftlingen sehen.“

Zurzeit leben fünf junge Mütter im Alter zwischen 25 und 30 Jahren in diesem Haus, einige Sinti, eine Ägypterin und eine Italienerin.

Der Papst unterhielt sich mit den Müttern und ihren Kindern und mit dem Personal, das in dem Moment in der Einrichtung arbeitete. Dann spielte er mit den Kindern und schenkte ihnen Schokoladen-Ostereier, was mit einer riesigen Freude quittiert wurde.

Die Mütter schenkten dem Papst ein paar Handarbeiten, die sie angefertigt haben.

 

Original: Spanisch, 3. 3. 2018. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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