Veröffentlicht am 2010-11-30 In Dilexit ecclesiam

„Die Familie – eine kleine missionarische Hauskirche“

Ehepaar Marini beim  KongressROM, Elisabeth und Bernhard Neiser. Einen dauerhaften Prozess der Kommunikation zwischen Bischöfen, Amtskirche, Laien und geistlichen Bewegungen will der Päpstliche Rat für Familie beginnen. Dazu waren Vertreter aus aller Welt zum Kongress „Die christliche Familie, Subjekt der Evangelisation“ (La famiglia ciristiana, soggetto die evangelizzazione) eingeladen worden. 200 Personen aus 38 Ländern und 5 Kontinenten waren der Einladung gefolgt, darunter 13 Bischöfe und 7 Mitarbeiter des Päpstlichen Rates für die Familie. Der Kongress tagte vom 25. bis 27. November in Rom und endete mit der „Vigil für das werdende Leben“ mit dem Heiligen Vater im Petersdom.

Teilenhmer aus der Schönstatt-Familienbewegung

Erfahrungsberichte

187 Erfahrungsberichte waren zur Vorbereitung des Kongresses eingegangen. Daraus wurden 66 Berichte ausgewählt, von denen 29 während der drei Tage des Kongresses vorgestellt wurden. Jeder Tag begann mit einer Heiligen Messe einschließlich Predigt, einem Eröffnungsreferat und Statements von ca. 15 Minuten. Nach drei bis vier Statements gab es die Gelegenheit zur Diskussion. Die vier Konferenzsprachen (Italienisch, Englisch, Spanisch und Französisch) wurden simultan übersetzt.

Kardinal Ennio Antonelli, Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie brachte in seinem Eröffnungsreferat den Wunsch zum Ausdruck, dass die guten Erfahrungen, über die im Verlauf der Konferenz berichtet werden sollte, in der Familienpastoral der verschiedenen Länder fruchtbar werden. Eine Pastoral der Wahrheit, der Heiligkeit und der Barmherzigkeit. Es geht um die Formung christlicher Familien mit einer ausgeprägten Spiritualität, die Beispiel geben in der Kirche.

Präsenz der geistlichen Bewegungen

Ort der BegegnungVon den geistlichen Bewegungen waren unter anderem vertreten, Focolare-Bewegung, Marriage Encounter, Schönstatt-Bewegung, Movimiento Familiar Cristiano MFC, Orientamento Familiare OEFFE, Red Familia, Retrouvaille, Azione Cattolica, Camino Neocatecumenale, Christian Family Movement, Chemin Neuf, Familias en Alianza (FAMENAL), Famille Chrétienne. Hinzu kam eine große Anzahl von Vertretern nationaler Bischofskonferenzen. Von der deutschen Bischofkonferenz nahmen fünf Vertreter der Kommission „Ehe und Familie“ teil.

Die Statements waren von einer großen Vielfalt und kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen der kirchlichen Familienpastoral. Dabei kamen auch schwierige Situationen zu Wort, wie zum Beispiel die Frage der Geschiedenen und Wiederverheirateten, konfessionsverschiedene Ehen, sowie die Frage der Zwangsverheiratung in östlichen Ländern.

Professor Albert Biesinger von der Karls-Universität in Tübingen ermunterte die geistlichen Bewegungen, sich an der von ihm entwickelten Methode der Erstkommunionvorbereitung zu beteiligen „catequesis familiar“. Sein Konzept beruht auf Erfahrungen in Lateinamerika, bezieht die Eltern in die Vorbereitung ihrer Kinder ein und führt zu einer Verlebendigung des Glaubens in der Gemeinde. Die geistlichen Bewegungen mit ihrer konkreten Glaubenserfahrung sind hier eine wichtige Stütze. Der Nutzen der Bewegungen liegt darin, Familien kennenzulernen, die an der Vertiefung ihres Glaubens interessiert sind.

Die Konferenz begann in einer straffen zeitlichen Führung, was im Verlauf des Kongresses recht italienisch und menschlich lockerte. Bei den Mahlzeiten ließ ein hoher Geräuschpegel auf angeregte Gespräche schließen. Der Austausch in den Pausen war sehr lebhaft und viele Kontakte wurden geknüpft. Bischof László Bíró aus Ungarn begrüßte die Teilnehmer Schön-statts mit großer Herzlichkeit und kräftigem Schulterklopfen. Er hatte den Eheweg der Schönstatt-Familienbewegung in Ungarn eingeweiht.

Ein frohes Wiedersehen gab es auch mit Pater Guillermo Gutiérrez, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Familie, der im Mai dieses Jahres am Europäischen Familienkongress in Schönstatt teilgenommen hatte.

Beiträge aus Schönstatt

Begegnung mit Pater Guillermo GutiérrezVier Familien der Schönstatt-Bewegung konnten am Kongress teilnehmen: Marité & Ramón Marini aus Paraguay, internationale Leitung des Familienbundes, Maria & Klaus Heizmann von der Leitung des deutschen Familienbundes, sowie Pilar & Dr. Luis Jensen und Elisabeth & Bernhard Neiser von der internationalen Leitung des Institutes der Schönstattfamilien. Familie Heizmann stellte in ihrem Statement ihre Erfahrungen im deutschen ökumenischen Netzwerk der Ehe-Initiativen vor. Familie Neiser berichtete über die Erfahrungen mit dem Hausheiligtum in der Schönstattbewegung. Interessant war, dass Schönstatt jeden Tag in unterschiedlichen Statements immer wieder genannt wurde. So berichtete die spanische Initiative EIPAF von der Zusammenarbeit mit der Schönstattbewegung auf Pfarrebene. Auch die argentinische Initiative „Consultorios, Familiares de Familias para las Familias“ (Familienberatung von Familien für Familien) berichtete über die fruchtbare Kooperation mit Mitgliedern der Schönstattfamilie. Familie Marini und Familie Jensen brachten sich durch konstruktive Beiträge in die Diskussion ein. So wurde deutlich, dass die Schönstatt- Familienbewegung im Konzert der unterschiedlichen Initiativen und Bewegungen eine wichtige und aktive Rolle spielt.

Vigil für das Leben

Ein glücklicher Kardinal Antonelli versuchte in seinem Abschlussreferat die große Fülle der Erfahrungen zusammenzufassen. Mit begeisternder Freude und italienischem Temperament ermunterte er alle Teilnehmer, sich für frohe, glückliche Familien einzusetzen.

Der Kongress fand seinen Abschluss bei der Vigil mit dem Heiligen Vater im Petersdom. Die Teilnehmer des Kongresses hatten besondere Plätze in der Nähe des Hauptaltares und konnten die feierliche Zeremonie nah mit verfolgen.

Fotos der Vigil: http://www.photovat.com/ „PRIMI VESPRI DI AVVENTO – 27 novembre 2010

Bericht bei Radio Vatikan

Fotoalbum (B. Neiser)

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