Veröffentlicht am 2009-12-07 In Dilexit ecclesiam

Miteinander – Europa eine Seele geben

Treffen in RomFocolare.org. Das hatte wirklich gar nichts zu tun mit „trübseligen Christen, Vertretern eine abnehmenden Minderheit“, was sich da zeigte beim jährlichen Treffen der Verantwortlichen von 50 Bewegungen und Gemeinschaften aus verschiedenen Kirchen, das am 12. November in Rom, bei der diesmal gastgebenden Gemeinschaft Sant’Egidio, zu Ende gegangen ist. Wie Andrea Riccardi äußerte, zeigte sich dabei die Lebendigkeit jener “ ‚schöpferischen Minderheiten‘, wie Benedikt XVI. sie nennt, die gerufen sind, in der Geschichte wirksam zu werden.“

 


Santa Maria in TrastevereDieses jährliche Treffen, veranstaltet vom Trägerkreis – bestehend aus den Verantwortlichen der Kommunität Christusbruderschaft Selbitz, Gemeinschaft Sant’Egidio, Treffen von Verantwortlichen, Fondacio, Fokolar-Bewegung, Katholische Charismatische Erneuerung, Schönstatt, Syndesmos, CVJM – versammelte eine repräsentative Gruppe von fast 100 Teilnehmern aus 13 Ländern (Russland, Slowenien, Italien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Norwegen, Schweden, Schweiz und Großbritannien) aus der orthodoxen, anglikanischen, evangelisch-lutherischen, reformierten und katholischen Kirche.

Die Ausstrahlungs- und Wandlungskraft des Evangeliums in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wurde deutlich im Überblick über den Ertrag der Treffen „Miteinander für Europa“, die in diesem Jahr in 11 Ländern in von West- bis Osteuropa stattgefunden haben.

Dank für zehn Jahre gemeinsamen Weges

Höhepunkt dieses Treffen war die Feier von zehn Jahren des Miteinander-Prozesses der Bewegungen und Gemeinschaften verschiedener Kirchen in ganz Europa. Sie wurde begangen in einem großen Dank-Gottesdienst. Der Beginn dieses Prozesses datiert auf dem 31. Oktober 1999, nach der historischen Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre durch die Evangelisch-Lutherische und Katholische Kirche in Augsburg, ein Meilenstein des ökumenischen Dialogs. Nicht einfach Zufall, sondern bedeutsames Zeichen. Damals hatten sich 50 Vertreter von 15 evangelisch-lutherischen Bewegungen und Gruppierungen mit Chiara Lubich und Andrea Riccardi um zu überlegen, wie man miteinander weiter gehen könne. Chiara Lubich sagte damals: „Die Partitur wird im Himmel geschrieben, hören wir miteinander auf den Heiligen Geist.“ Dies wurde zum Leitwort des gemeinsamen Weges.

„Wir haben große historische Momente erlebt. Sie sind Zeichen, die uns auch in Zukunft den Weg zeigen werden. Wir müssen dem treu bleiben, was Gott uns hat erleben lassen. Diese Geschichte müssen wir erzählen.“ Das ist das geistliche Testament von Helmut Nicklas, einem der Pioniere des Miteinander, geäußert wenige Tage vor seinem Tod. Im Jahr 2002 wurde als Ziel dieses Miteinander formuliert: „Miteinander für Europa“. Das Miteinander wächst kontinuierlich weiter in die Tiefe und in die Weite; inzwischen sind Bewegungen und Gemeinschaften aus ganz Europa beteiligt, auch aus den Freikirchen, insgesamt etwas über 250.

Die nächsten größeren Veranstaltungen sind im Mai 2010 das gemeinsame Zeugnis von Miteinander für Europa auf dem Ökumenischen Kirchentag in München. Im Jahr 2012 soll es erneut eine Großveranstaltung ähnlich wie 2004 und 2007 geben, um in und für Europa diesen Reichtum des Lebens sichtbar zu machen, der Ängste überwinden und Hoffnung geben kann.

Übersetzung aus dem Italienischen: mkf

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