Veröffentlicht am 2015-11-18 In Im solidarischen Buendnis mit Franziskus

Rückblick auf die Botschaft von Papst Franziskus an die Schönstattfamilie – Teil 5: Kirche

von Sarah-Leah Pimentel, Südafrika, Mitglied der Redaktion von schoenstatt.org •

Wenn wir jetzt die Serie zur Botschaft von Papst Franziskus an die Schönstattfamilie zu Ende bringen, beziehen wir uns auf seine Ermutigung, die Sendung Schönstatts für die Kirche weiterzutragen, den letzten von fünf Bereichen der apostolischen Aktivitäten, die die Internationale Schönstattbewegung in das neue Jahrhundert mitnimmt.

Eucharistische Einheit – „… dass alle eins seien, wie wir eins sind”

Papst Franziskus beginnt damit, dass er über die Notwendigkeit der Erneuerung in der Kirche spricht, aber ich wollte mit dem anfangen, womit er endet – mit den Sakramenten.

Der Heilige Vater lädt uns sein, in erster Linie unser Heim in Gottes Gegenwart zu stellen, indem wir an den Sakramenten teilnehmen, besonders an der Eucharistie und an der Versöhnung.

Die Eucharistie, sagt Papst Franziskus, zieht uns hinein in „die Gegenwart Gottes, der seinen Bund mit uns erneuert”. Mit anderen Worten, wenn wir zulassen, ein Leib mit Christus zu werden – der selbst eins ist mit dem Vater – dann werden wir auch ein Leib mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus.

Vor seinem Tod betet Jesus für die Einheit der Kirche, die noch gebildet werden soll, drängt sie, eins zu sein, wie er eins ist mit dem Vater im Himmel (Joh. 17,11 und 17,21).

Versöhnung als ein Weg zur Einheit

Papst Franziskus sagt, dass unsere Gebrochenheit oft unserer Einheit im Weg steht. Wir können nicht miteinander geeint sein, wenn wir nicht zuerst mit Gott geeint sind. Die Sünde ist es, die uns von Gott trennt. Er ermutigt uns deshalb, das Sakrament der Versöhnung in Anspruch zu nehmen, damit wir durch das Bekenntnis unserer Fehler und Schwächen die Aktionen des „bösen Geistes, der uns schadet und trennt“, erkennen und besiegen können.

Durch die Sakramente gestärkt können wir unser Liebesbündnis untereinander, das auch ein Bündnis der Einheit ist, erneuern, was wiederum eine Kultur der Begegnung erzeugt. Die Eucharistie und die Versöhnung, sagt der Heilige Vater, „führt uns zur Heiligkeit, immer mit dieser Kultur der Begegnung, mit dieser Solidarität, mit diesem Schaffen von Bindungen.“

Erneuerung des Herzens

In dieser Begegnung findet Erneuerung statt, sowohl innerhalb der Kirche als außerhalb. Der Heilige Vater spricht über die Bedeutung der ständigen Erneuerung der Kirche, warnt uns aber, dass das viel mehr ist als eine Erneuerung ihrer Form und Strukturen. Tatsächlich warnt er uns, auf „Funktionalismus zu achten“ und auf „äußerst genaue Pläne“, denn diese verursachen, dass wir uns „abschließen, einkapseln“.

Die echte Erneuerung, von der der Heilige Vater spricht, ist die „Erneuerung des Herzens“. Die Erneuerung des Herzens ist eine Veränderung, die als Ergebnis aus einem Leben von tiefer Treue und Gebet hervorgeht. Es gibt uns größere innere Freiheit, „uns in den Dienst der anderen zu stellen, Freiheit des Geistes, Gebet, Berufung, apostolischer Eifer, Hinausgehen“

Apostolischer Eifer erfordert Mut, besonders, wenn wir fühlen, dass wir allein sind in unserem Kampf, uns selbst und die Kirche zu verändern. Der Heilige Vater drängt uns deshalb, Kraft zu schöpfen aus den Heiligen und den vielen heiligen Männern und Frauen, die über Jahrhunderte die größte Erneuerung in der Kirche hervorgebracht haben. Eine Lesung aus dem Leben der Heiligen wird zeigen, dass sie oft auf unvorstellbare Hindernisse gestoßen sind, und ihre Sendung hatte nur Bestand durch die Gnade Gottes.

Pater Kentenichs Sendung war Christus-zentriert

Als Schönstattfamilie brauchen wir nur auf Pater Kentenich zu schauen. Obwohl er nicht von der Kirche heiliggesprochen ist, erkennen wir ihn als einen Heiligen, dessen Weg zur Heiligkeit auch eine Erneuerung der Kirche herbeiführte. Seine Handlungen dienten nicht seiner eigenen Erbauung, und tatsächlich musste er viele Opfer für die Sendung bringen, die ihm die Gottesmutter anvertraut hat. Alles was er tat, geschah aus Liebe zu Gott und zur Kirche. Darum trägt sein Sarkophag die Worte: Dilexit Ecclesiam – Er liebte die Kirche.

Das ist der Schlüssel: alle apostolischen Aktivitäten sollten aus Liebe geschehen für den Leib Christi. In erster Linie ist Jesus das Zentrum aller apostolischen Werke, um aus der Jubiläumsbotschaft von Papst Franziskus zu wiederholen: „Jede Spiritualität, jedes Charisma in der Kirche, so reich und vielfältig es auch sein mag, muss de-zentriert sein. Im Zentrum steht der Herr.“ Der Heilige Vater warnt uns, aufzupassen, damit wir nicht „Jesus Christus de-zentrieren“, während wir unser apostolisches Werk ausführen.

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Das notwendige Leid des Exils

Wir beklagen oft Pater Kentenichs Exil und die Art, wie er von der Kirche behandelt wurde, aber wenn wir zurückschauen, war es eine notwendige Epoche für das Leben unserer Bewegung. Die Kirche hat das Recht, die Quelle eines Charismas zu unterscheiden – um festzustellen, dass es sich wirklich von Christus herleitet und nicht nur ein persönliches Charisma ist.

Im Fall von Pater Kentenich mag für diejenigen, die zur Schönstattfamilie gehören, klar gewesen sein, dass die Quelle seiner Sendung Christus-zentriert war, aber es mag für die Kirche in Rom nicht sofort ersichtlich gewesen sein. Zum Teil lag das daran, dass Pater Kentenichs prophetischer Ruf nach innerer Erneuerung mehrere Jahre vor dem II. Vatikanum kam, und die Kirche war noch nicht bereit, diese Botschaft zu hören.

Aber die Christus-Zentriertheit Schönstatts mag überschattet gewesen sein durch einige innerhalb der Bewegung, die versucht waren, den Gründer, die pastoralen Methoden und Aktionen Schönstatts in den Mittelpunkt zu stellen. Das Exil war wichtig für die Schönstattfamilie, um nachzudenken und zu erkennen, dass das Charisma Schönstatts größer war als sein Gründer und in jedem von uns lebt, wenn wir wirklich Jesus zur Quelle unseres apostolischen Ziels machen.

Wie liebe ich die Kirche?

Wir können uns fragen, wie wir unsere apostolischen Aktivitäten in der Kirche durchführen können? Dienen wir selbstlos, sodass unsere Aktionen Christus offenbaren? Oder werden wir manchmal von unseren Zielen abgelenkt durch unseren Stolz, durch unser Bedürfnis, minutiöse Pläne auszuarbeiten, die Zeit und Kraft verbrauchen, die wir besser einsetzen könnten um Bande der Solidarität und der Begegnung zu fördern? Werden unsere Bemühungen von Liebe angetrieben?

Wir erneuern die Kirche, wenn wir innerlich frei sind, um mutig zu handeln auch angesichts einer starken Opposition.

Wir erneuern die Kirche jedes Mal, wenn wir anfangen, unser eigenes Herz zuerst zu erneuern.

Unser größtes Geschenk ist, dass die Gottesmutter uns erzieht und verwandelt, sodass wir eins sein können mit dem Leib Christi – sowohl mit der lebendigen Gegenwart Jesu in der Eucharistie, als auch mit der Kirche, die der gegenwärtige Leib Christi in unserer heutigen Welt ist.

Deshalb können wir Ermutigung ziehen aus den letzten Worten von Papst Franziskus an die Schönstattbewegung: „Darum empfehle ich Sie alle der Mutter, dass sie Sie weiterführe in dieser Erneuerung des Bündnisses.“

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Das Buch ist im Online-Shop des Schönstattzentrums Memhölz, Deutschland erhältlich sowie unter Angabe der ISBN in jeder Buchhandlung.

ISBN: 978-956-246-775-9

 

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Original: Englisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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