Veröffentlicht am 2014-05-12 In Franziskus - Botschaft

Wenn du wirklich willst, geh klettern in die Berge: das ist gesünder! Aber komm nicht in die Kirche, um zu klettern!

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 19/2014

Was heißt evangelisieren? Einfach voll Freude bezeugen, was wir sind und was wir glauben.

Tweet vom 05.05.2014

Das Evangeliums des heutigen dritten Sonntags der Osterzeit handelt von den Jüngern von Emmaus (vgl. Lk 24,13-35). Diese waren zwei Jünger Jesu, die nach seinem Tod und Pessach Jerusalem verließen und sich traurig und niedergeschlagen auf den Weg in ihr Dorf Emmaus machten. Während sie gingen, erschien ihnen der auferstandene Jesus, den sie jedoch nicht erkannten. Als er sie so traurig sah, erklärte er ihnen zunächst, dass die Passion und der Tod des Messias im Plan Gottes enthalten und von der Heiligen Schrift angekündigt worden waren. Auf diese Weise entzündete er erneut einen Funken Hoffnung in ihren Herzen. Infolgedessen verspürten die beiden Jünger eine außerordentliche Anziehung für jenen geheimnisvollen Mann und luden zu sich nach Hause ein. Jesus willigte ein und betrat mit ihnen gemeinsam ihr Haus. Als er beim Abendmahl das Brot segnete und brach, erkannten sie ihn, doch er verschwand vor ihren Augen und ließ sie voller Erstaunen zurück.  Nachdem sie von dem Wort erleuchtet worden waren, hatten sie Jesus am Brotbrechen erkannt, am neuen Zeichen seiner Gegenwart. Sofort eilten sie nach Jerusalem zurück, um den anderen Jüngern von ihrer Begegnung mit dem lebendigen Jesus zu berichten, den sie am Zeichen des Brotbrechens wiedererkannt hatten.

Ángelus, 4.5.

Der Weg nach Emmaus wird so zum Symbol für unseren Weg des Glaubens: die Heilige Schrift und die Eucharistiefeier sind unabdingbare Elemente für die Begegnung mit dem Herrn. Auch wir tragen oft unsere Sorgen, unseren Schwierigkeiten und Enttäuschungen zur Sonntagsmesse. Manchmal fügt uns das Leben Wunden zu und wir begeben uns traurig in unser „Emmaus“ und wenden uns vom Plan Gottes ab. Wir entfernen uns von Gott. Doch wir werden vom Wortgottesdienst aufgenommen: Jesus erläutert uns die Heilige Schrift und entzündet die Wärme des Glaubens und der Hoffnung in unseren Herzen. In der Gemeinschaft gibt er uns Kraft. Das Wort Gottes, die Eucharistie. Die tägliche Lektüre eines Textes aus dem Evangelium. Vergesst niemals darauf, jeden Tag einen Text aus dem Evangelium zu lesen, am Sonntag zur Kommunion zu gehen, um Jesus zu empfangen. Genau so verhielt es sich mit den Jüngern von Emmaus: Sie nahmen das Wort auf, teilten das gebrochene Brot und ihre Trauer und Niedergeschlagenheit verwandelte sich in Freude. Liebe Brüder und Schwestern, das Wort Gottes und die Eucharistie erfüllen uns stets mit Freude. Bewahrt dies gut im Gedächtnis! Wenn du traurig bist, nimm das Wort Gottes an. Wenn du dich schlecht fühlst; nimm das Wort Gottes an, besuche die Sonntagsmesse und empfange die hl. Kommunion, um am Geheimnis Jesu teilzuhaben. Das Wort Gottes und die Eucharistie erfüllen uns mit Freude. Auf die Fürsprache der hl. Jungfrau Maria hin bitten wir darum, dass jeder Christ die Erfahrung der Jünger von Emmaus neu erleben möge. Besonders bei der Sonntagsmesse soll die Gnade der verwandelnden Begegnung mit dem Herrn, dem auferstandenen Herrn, der stets bei uns ist, wiederentdeckt werden. Nach unseren Entgleisungen verleiht uns das Wort Gottes stets Orientierung; unsere Müdigkeit und Enttäuschung wird stets mit einem Brotstück überwunden, das uns unseren Weg fortsetzen lässt.

Ángelus, 4.5.

Dem Herrn war es gleich, wie viele ihm folgten; es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, beispielsweise eine Statistik zu machen, um zu sehen, ob die Kirche gewachsen ist… Nein! Er spricht, er predigt, er liebt, er begleitet, er geht mit den Menschen, sanft und demütig. Und er spricht mit Autorität, das heißt, in der Kraft der Liebe. Die religiösen Autoritäten jener Zeit tolerierten nicht, dass die Menschen hinter Jesus standen. Sie tolerierten es nicht! Sie waren eifersüchtig! Das ist eine hässliche Haltung. Und von der Eifersucht bis hin zum Neid wissen wir, dass der Vater der Eifersucht der Teufel ist. Und durch die Eifersucht kommt das Böse in die Welt. Diese Leute wussten ganz genau, wer Jesus war! Sie wussten es!  Diese Leute waren dieselben, die die Wachen bestochen hatten, zu sagen, dass die Apostel den Leichnam Jesu gestohlen hätten. Sie haben bestochen, um die Wahrheit zum Schweigen zu bringen. Diese Menschen sind schlecht, wirklich schlecht! Denn wenn man besticht, um die Wahrheit zu verstecken, dann sind wir sehr schlecht. Und darum wussten die Leute, wer die waren. Sie folgten ihnen nicht, sie hielten sie nur aus, weil sie Autorität hatten: Autorität über den Kult, Autorität über die kirchliche Disziplin dieser Zeit, Autorität über das Volk… und die Leute wussten das. Über sie spricht Jesus, wenn er sagt, dass sie schwere Lasten schnüren und den Leuten auf die Schultern legen. Diese Menschen konnten die Sanftmut Jesu nicht tolerieren, sie tolerieren nicht die Sanftmut des Evangeliums, sie tolerieren nicht die Liebe. Und bestechen aus Eifersucht, aus Hass.

Santa Marta, 2.5.

Diese mit ihren politischen Manövern, mit ihren kirchlichen Manövern, um das Volk weiter zu beherrschen. So lassen sie die Apostel zu sich kommen, nachdem der weise Mann gesprochen hatte. Sie rufen die Apostel zu sich und lassen sie geißeln: ‚Dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei’ (Apg 5:40). ‚Irgendetwas müssen wir mit ihnen machen, wir prügeln sie richtig und dann ab nach Hause’. Das war ungerecht, so haben sie gehandelt. Sie waren die Herren über die Gewissen, und fühlten die Macht, das tun zu können. Herren über die Gewissen… Auch heute gibt es auf der Welt viele davon. Ich habe geweint, als ich in den Medien die Nachricht gesehen habe von gekreuzigten Christen in einem bestimmten nicht-christlichen Land. Auch heute gibt es Menschen, die im Namen Gottes verfolgen und töten. Und auch heute gibt es so viele, die, wie die Apostel, sich selig preisen, gewürdigt zu werden, im Namen Jesu Verfolgung zu erleiden.

Santa Marta, 2.5.

Das erste Bild: Jesus bei den Menschen, die Liebe, der Weg, den er uns gelehrt hat und auf dem wir gehen müssen. Das zweite Bild: die Heuchelei dieser religiösen Anführer des Volkes, die das Volk mit diesen vielen Geboten gefangen hielten, mit einer kalten und harten Gesetzlichkeit. Das dritte Bild: die Freude der christlichen Märtyrer, die Freude so vieler unserer Schwestern und Brüder, welche die Geschichte hindurch diese Freude gespürt haben, diese Freude, gewürdigt worden zu sein, für den Namen Jesu Schmach zu erleiden. Von ihnen gibt es heute so viele! Denkt daran, dass man in einigen Ländern allein deshalb eingesperrt wird, weil man eine Bibel besitzt. Ein Kreuz darfst du nicht tragen: dafür musst du Strafe zahlen. Doch das Herz ist froh. Diese drei Bilder: blicken wir auf sie heute. Das ist Teil unserer Geschichte des Heils“.

Santa Marta, 2.5.

Folgen wir dem Herrn wegen eines Vorteils? Denn wir sind alle Sünder und es gibt immer ein Interesse, das in der Nachfolge Jesu gereinigt werden muss, und wir müssen innerlich daran arbeiten, um ihm zu folgen, aus Liebe! Jesus stellt drei Haltungen heraus, die nicht gut sind in seiner Nachfolge oder in der Suche nach Gott. Da gab es diese Religionsführer, die sich gerne zeigten und wie Pfauen herumstolzierten. Wie echte Pfauen benahmen sie sich! Und Jesus sagt: Nein, so nicht. Eitelkeit tut nicht gut. Eitelkeit ist gefährlich, weil sie uns geradewegs in den Stolz schlittern lässt, in den Hochmut, und dort hört alles auf. Und ich frage mich: wie folge ich selbst Jesus? Die guten Dinge, die ich tue, tue ich die versteckt oder macht es mir Freude, mich dabei zu zeigen? Und ich denke auch an uns, an uns Hirten, denn wenn ein Hirte eitel ist, dann tut er dem Volk Gottes nicht gut. Und dann kann er ein Priester, ein Bischof sein, aber er folgt nicht Jesus, wenn ihm die Eitelkeit gefällt.

Santa Marta, 5.5.

Das andere ist, dass Jesus bei denen, die ihm folgen, abweist, ist die Macht: Einige folgten Jesus, aber nur etwas, nicht ganz bewusst, ein wenig unbewusst. Weil sie Macht suchen, richtig? Das deutlichste Beispiel sind Johannes und Jakobus, die Söhne des Zebedäus, die Jesus darum baten, Regierungschef und Vize-Regierungschef im Himmelreich zu werden. In der Kirche gibt es Kletterathleten! Es gibt so viele, die die Kirche benutzen, um… Wenn du wirklich willst, geh klettern in die Berge: das ist gesünder! Aber komm nicht in die Kirche, um zu klettern! Jesus schimpft mit jenen Klettersportlern, die Macht suchen. Nur als der Heilige Geist kam, änderten sich die Jünger. Doch die Sünde bleibt in unserem christlichen Leben und es tut uns gut, uns zu fragen: Wie folge ich Jesus? Nur wegen IHM, auch bis zum Kreuz, oder suche ich Macht und benutze die Kirche ein wenig, die christliche Gemeinschaft, die Pfarrei, die Diözese, um etwas Macht zu haben?

Santa Marta, 5.5.

Das dritte ist die Geradlinigkeit, der Lauterkeit der Absicht in Blick auf Geld. Da gibt es jene, die Jesus für Geld folgen und versuchen, wirtschaftlich von der Pfarrei zu profitieren, vom Bistum, vom Krankenhaus, vom Kolleg… Denken wir an die erste Gemeinschaft der Christen. Diese Versuchung bestand von Anfang an: Simeon, Ananias, Safira… Und wir haben so viele gute Katholiken kennen gelernt, gute Christen, Freunde, Wohltäter der Kirche, mit allerlei Auszeichnungen… viele! Von denen man später entdeckt hat, dass sie eher dunkle Geschäfte machten: echte Geschäftsleute, und sie haben viel Geld gemacht! Sie traten als Wohltäter der Kirche auf, aber nahmen viel Geld, nicht immer sauberes Geld. Bitten wir den Heiligen Geist, ihm in Aufrichtigkeit der Absicht zu folgen: nur um seinetwillen. Ohne Eitelkeit, ohne Machtstreben und ohne Streben nach Geld und Gewinn.

Santa Marta, 5.5.

Woche für Woche: Papst Franziskus für die Pilger 2014

Evangelii Gaudium

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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