Veröffentlicht am 2013-12-25 In Franziskus - Botschaft

Gehen wir mit Maria und Josef nach Bethlehem

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 52/2013

Da unten lese ich, in großen Buchstaben: „Die Armen können nicht warten.“ Das ist schön! Es erinnert mich daran, dass Jesus in einem Stall zur Welt kam, nicht in einem Haus. Später musste er nach Ägypten fliehen, um sein Leben zu retten. Am Ende kehrte er heim, nach Nazareth. Und ich denke heute, auch während ich dieses Schriftband lese, an die vielen Familien, die kein Zuhause haben, weil sie eines hatten oder weil sie es aus irgendeinem Grund verloren haben. Familie und Zuhause gehen Hand in Hand. Es ist sehr schwer, eine Familie zu unterhalten, wenn man kein Zuhause hat. An diesen Weihnachtstagen lade ich alle – die Einzelnen, die Vereinigungen, die politischen Autoritäten – dazu ein, alles zu tun, was in ihrer Macht liegt, damit jede Familie ein Zuhause hat.

Angelus, 22.12.

Der Herr besucht seine Kirche jeden Tag! Er kommt zu jedem von uns… Die Wüstenväter sagen, dass Maria, die Kirche und unsere Seele weiblich sind, und was man von der einen sage, das gelte auch für die beiden anderen. Also ist auch unsere Seele in Erwartung, sie erwartet das Kommen des Herrn, sie ruft: Komm, Herr!“

Santa Marta 23.12.

Ich frage mich: Warten wir, oder sind wir verschlossen? Sind wir wachsam, oder sitzen wir sicher in einer Herberge am Weg und wollen nicht mehr weitergehen? Sind wir Pilger, oder irren wir herum? Darum lädt uns die Kirche ein, „Komm“ zu sagen – damit unsere Seele in diesen Tagen im Warten wachsam sei. Haben wir Platz für den Herrn, oder haben wir nur Platz für`s Fest, zum Einkäufe machen, zum Krachschlagen? Ist unsere Seele offen, oder hat sie einen Zettel an ihrer Tür: Bitte nicht stören?“

Santa Marta 23.12.

„Josef“, sagt er ihm, „fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist“ (Mt 1,20). Diese Stelle des Evangeliums zeigt uns die ganze Seelengröße Josefs. Er hatte einen guten Plan für sein Leben, doch Gott hatte andere Pläne für ihn, hielt eine größere Mission für ihn bereit. Josef war ein Mann, der immer auf Gottes Stimme hörte, bereit, seinem geheimnisvollen Willen zu folgen, sehr empfänglich für die Botschaften, die ihn aus der Tiefe seines Herzens oder vom Himmel her erreichten. Er hielt nicht stur an seinem Lebensplan fest, ließ nicht zu, dass der Groll ihm die Seele vergiftete, sondern war bereit, sich der Neuigkeit zur Verfügung zu stellen, die auf so eigenartige Weise sein Leben verändern sollte. So ist es: Er war ein gerechter Mann. Er kannte keinen Hass und ließ es nicht zu, dass der Groll seine Seele vergiftete. Wie oft vergiften Hass, Widerwille und Groll unsere Seele! Und das schadet. Dies nie zulassen: dafür ist Josef ein Beispiel. Und so wurde Josef noch freier, noch größer. Indem er sich selbst so akzeptiert, wie Gott ihn gewollt hat, findet Josef sich selbst, jenseits seines eigenen Willens. Diese seine Freiheit, auf das zu verzichten, was ihm gehörte, auf die Verfügungsgewalt über sein eigenes Leben zu verzichten, und seine innere Empfänglichkeit für den göttlichen Willen sind für uns ein Vorbild und zeigen uns den rechten Weg. Wir bereiten uns also auf die Feier des Weihnachtsfests vor, indem wir Maria und Josef betrachten: Maria, die begnadete Frau, die den Mut hatte, sich ganz dem Wort Gottes anzuvertrauen, und Josef, der treue und gerechte Mann, der es vorzog, dem Herrn zu glauben, statt auf die Stimmen des Zweifels und des menschlichen Stolzes zu hören. Mit ihnen wollen wir nach Betlehem ziehen.

Angelus, 22.12.

Der Herr hat immer das Geheimnis geachtet und es verhüllt. Er hat keine Werbung für das Geheimnis gemacht. Ein Geheimnis, das Werbung für sich selbst macht, ist nicht christlich, es ist ein falsches Geheimnis! Und so verhält es sich bei der Muttergottes, die ihr Kind empfängt: das Geheimnis ihrer jungfräulichen Mütterlichkeit ist verhüllt. Sie wusste das. Dieser Schatten Gottes hilft uns in unserem Leben, unser Geheimnis zu entdecken: unser Geheimnis der Begegnung mit dem Herrn.“  (…) Die Mutter Jesu ist das vollkommene Bild der Stille. Von der Verkündigung ihrer außergewöhnlichen Mutterschaft an bis nach Golgotha. Ich denke, wie oft sie geschwiegen hat und wie oft sie nicht das gesagt hat, was sie fühlte, um das Geheimnis ihrer Beziehung zu ihrem Sohn zu hüten, bis hin zum härtesten Schweigen am Fuße des Kreuzes. Das Evangelium sagt uns nichts dazu, ob sie ein Wort gesagt hat oder nicht… Sie war schweigsam, aber was mag sie alles in ihrem Herzen dem Herrn gesagt haben! ‚Du, damals – das ist das, was wir gerade gelesen haben-, damals hast du mir gesagt, dass er groß sein würde; du hast mir gesagt, dass du ihm den Thron seines Vaters David geben würdest, der herrschen würde für immer, und jetzt sehe ich ihn hier!‘ Die Jungfrau ist menschlich! Und vielleicht hatte sie auch Lust, zu sagen: ‚Lüge! Du hast mich betrogen!‘ So hat es Johannes Paul II. über die Jungfrau in diesem Moment gesagt. Doch sie hat in der Stille das Geheimnis, das sie nicht verstand, gehütet, und in dieser Stille konnte das Geheimnis wachsen und in Hoffnung erblühen.“

Santa Marta, 20.12.2013

Demut ist notwendig für die Fruchtbarkeit. Wie viele Leute halten sich für gerecht, wie jene Frau aus der Heiligen Schrift, und gehen am Schluss nur allen auf die Nerven. Es ist Demut, dem Herrn zu sagen: „Herr, ich bin unfruchtbar, ich bin eine Wüste“, und in diesen Tagen die Antiphon zu wiederholen, die die Kirche uns beten lässt: ‚Oh Sohn Davids, oh Adonai, oh Weisheit, heute – oh Wurzel Jesse. Oh Emmanuel, komm und gib uns Leben, komm uns zu retten, denn DU allein kannst es, ich allein kann es nicht!‘ Und in dieser Demut, der Demut der Wüste, der Demut der unfruchtbaren Seele, die Gnade empfangen, die Gnade zu blühen, Frucht zu bringen und Leben zu geben.“

Santa Marta, 20.12.

Die Welt endet nicht mit uns, wir sind nicht das Wichtigste auf der Welt – das ist der Herr mit der Mutter Gottes und der Mutter Kirche!

Woche für Woche: Papst Franziskus für die Pilger 2014

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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