Veröffentlicht am 2013-07-02 In Franziskus - Botschaft

Nicht durch die Macht des Imperiums, sondern durch die Kraft des Martyriums, des Zeugnisses für Christus!

org. Als “Tor zur Woche“ veröffentlichen wir jeden Montag Sätze von Papst Franziskus für jeden Schritt im Alltag auf unserem Pilgerweg; es sind Worte aus der Woche zuvor, Worte, die uns anregen, immer mehr missionarische Pilger zu werden, solidarisch, arm, froh, offen und einfach, Pilger, die um Erneuerung bitten – in und mit der Kirche -, um Erneuerung im echten Geist des Bündnisses. Ohne Demut gibt es weder effektiven Dienst noch innere und echte Erneuerung. Es ist eigentlich ganz einfach. Denn Franziskus spricht von der Gnade 2014. Erbitten wir diese Gnade.


WOCHE 27/2013

 

Christus ist der lebendige Tempel des Vaters, er selbst erbaut sein “geistiges Haus”, nicht aus materiellen Steinen, sondern aus „lebendigen Steinen“, und das sind wir. Wie leben wir unser Kirche-Sein? Sind wir lebendige Steine oder stattdessen, sozusagen, müde Steine, gelangweilte, gleichgültige Steine? Öffnen wir uns dem Wirken des Heiligen Geistes, um aktiver Teil unserer Gemeinschaft zu sein, oder verschließen wir uns in uns selbst, indem wir sagen: „Ich habe so  viele andere Sachen zu tun, und ich bin doch nicht dazu verpflichtet!“

Generalaudienz, 26. Juni

Petrus war der erste, der bekannte, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes. Paulus verbreitete diese Botschaft in der griechisch-römischen Welt. Und die Vorsehung wollte es, dass die beiden hier nach Rom kamen und hier ihr Blut vergossen für den Glauben. Aus diesem Grund ist die Kirche von Rom sofort und spontan der Bezugspunkt für alle Kirchen der Welt geworden. Nicht durch die Macht des Kaiserreiches, sondern durch die Kraft des Martyriums, des Zeugnisses für Christus! Im Grund ist es immer und nur die Liebe Christi, die den Glauben erzeugt und die Kirche voran bringt“.

29.6.2013, Angelus

Abraham bricht mit einem Versprechen (Gottes) vor Augen auf aus seinem Land; sein ganzer Weg ist ein Zugehen auf dieses Versprechen. Darin ist sein Weg Modell für unseren Weg: Gott ruft Abraham, einen Einzelnen, und aus diesem Einzelnen macht er ein Volk. Wenn wir zur Schöpfungsgeschichte im Buch Genesis gehen, dann sehen wir, dass Gott die Sterne, die Pflanzen, die Tiere usw. erschafft – alles im Plural. Doch dann heißt es: Er schuf den Menschen – einen. Gott spricht zu uns immer im Singular, wie bei Abraham. Auch uns Christen ruft er im Singular: Niemand von uns ist zufällig Christ! Niemand! Gott spricht immer im Singular zu uns, weil er uns nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Und Gott spricht zu uns im Singular. So hat er zu Abraham gesprochen und ihm eine Verheißung gegeben und ihn eingeladen, aus seinem Land fortzuziehen. Wir Christen sind im Singular gerufen: Niemand von uns ist aus Zufall Christ. Niemand!

25.6., Messe in Santa Marta

Es gibt einen Ruf mit Namen, mit einem Versprechen. Geht weiter, ich bin mit dir! Ich gehe mit dir! Und Jesus hat das gewusst: Auch in den schwierigsten Momenten wendet er sich an den Vater. Gott begleitet uns immer, Gott ruft uns beim Namen, Gott verheißt uns Nachkommen. Und das ist ein wenig die Sicherheit des Christentums. Es ist kein Zufall, es ist ein Ruf! Ein Ruf, der uns weitermachen lässt.  Christsein ist ein Ruf der Liebe, der Freundschaft; ein Ruf, Kind Gottes zu werden, Bruder Jesu. Es gibt so viele Probleme und schwierige Momente – auch Jesus hat viele schwierige Momente durchgemacht. Aber immer mit dieser Sicherheit: Der Herr hat mich gerufen. Der Herr ist mit mir. Er hat mir eine Verheißung gegeben.“

25.6. Messe in Santa Marta

Denken wir an Petrus. Als er seinen Glauben an Jesus bekannte, tat er das nicht aus seinen meschlichen Fähigkeiten, sondern weil er erobert war von Gnade, die Jesus ausstrahlte, von der Liebe, die er in seinen Worte spürte und in seinen Gesten sah: Jesus war die Liebe Gottes in Person! Dasselbe ist  Paulus geschehen, wenn auch auf andere Weise. Paulus war als junger Mann ein Feind der Christen, und als der Auferstandene ihn auf dem Weg nach Damaskus rief, da wurde sein Leben verwandelt. Er verstand, dass Jesus nicht tot ist, sondern lebt und auch ihn liebt, der sein Feind gewesen sei. Das ist die Erfahrung der Barmherzigkeit, der Vergebung Gottes in Jesus Christus. Das ist die frohe Botschaft, das Evangelium, das Petrus und Paulus in sich selbst erfahren und für das sie ihr Leben hingegeben haben. Erbarmen, Vergebung; der Herr vergibt uns immer, der Herr hat Erbarmen, er ist barmherzig, er hat ein barmherziges Herz und erwartet uns immer.

29.6.2013, Angelus

Nun mag einer sagen: Vater, ich bin ein Sünder… Das sind wir doch alle. Das weiß man doch. Das Problem ist: Sünder, geht weiter mit dem Herrn, geht weiter mit dieser Verheißung, die er uns gegeben hat, mit dieser Verheißung der Fruchtbarkeit, und sagt den anderen, erzählt ihnen, dass der Herr mit uns ist, dass der Herr uns erwählt hat und dass ER uns nie allein lässt, niemals! Diese Sicherheit des Christen tut uns gut. Gebe der Herr uns allen diese Sehnsucht, weiter zu gehen, diese Sehnsucht des Abraham, mittendrin in den Problemen; aber weitergehen, mit dieser Sicherheit, dass er mit gerufen hat, dass er mir so viel Schönes versprochen hat, dass er bei mir ist!

25.6., Messe in Santa Marta

Jesus möchte uns Christen frei haben wie er selbst es ist. Mit dieser Freiheit, die aus dem Dialog mit dem Vater kommt, dem Dialog mit Gott. Jesus will keine egoistischen Christen, die dem eigenen Ich folgen, die nicht mit Gott reden; auch keine schwachen Christen, Christen, die keinen eigenen Willen haben, Christen unter Fernbedienung, unfähig zu Kreativität, die ihr Fähnchen nach dem Wind hängen, die nicht frei sind. Jesus will uns frei! Und woher nehmen wir diese Freiheit? Aus dem Dialog mit Gott im eigenen Gewissen. Wenn ein Christ nicht mit Gott sprechen kann, nicht im eigenen Gewissen auf Gott hören kann, ist er nicht frei. Darum müssen wir lernen, mehr auf unser Gewissen zu hören. Aber Achtung! Das heißt nicht, dem eigenen Ich folgen, das tun, was mich interessiert,  was mir passt, was mir gefällt… So nicht! Das Gewissen ist der innere Raum des Hörens auf die Wahrheit, auf das Gute, des Hörens auf Gott; es ist der innere Raum meiner Beziehung zu ihm, der zu meinem Herzen spricht  und mir hilft, zu unterscheiden, den Weg zu verstehen, den ich gehen muss, und wenn ich die Entscheidung getroffen habe, voranzugehen und treu zu bleiben.

30. Juni, Angelus

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Gebetsmeinungen des Heiligen Vaters für Juli

Der Weltjugendtag in Brasilien ermutige alle jungen Christen zu Jüngerschaft und Glaubenszeugnis.

Ganz Asien möge seine Tore für die Boten des Evangeliums öffnen.

Quellen:  www.vatican.va, RadioVaticana, AICA, RD, VIS
Übersetzungen:
www.kath.net, Zenit, schoenstatt.org

Deutsche Übersetzungen der Predigten aus den Messen in Santa Marta bei Radio Vatikan

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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