Veröffentlicht am 2013-07-16 In Franziskus - Botschaft

Habt keine Angst vor der Erneuerung, die der Heilige Geist wirkt!

org. Als “Tor zur Woche“ veröffentlichen wir jeden Montag (oder Dienstag)  Sätze von Papst Franziskus für jeden Schritt im Alltag auf unserem Pilgerweg; es sind Worte aus der Woche zuvor, Worte, die uns anregen, immer mehr missionarische Pilger zu werden, solidarisch, arm, froh, offen und einfach, Pilger, die um Erneuerung bitten – in und mit der Kirche -, um Erneuerung im echten Geist des Bündnisses. Ohne Demut gibt es weder effektiven Dienst noch innere und echte Erneuerung. Es ist eigentlich ganz einfach. Denn Franziskus spricht von der Gnade 2014. Erbitten wir diese Gnade.

WOCHE 29/2013

 

Der Samariter hatte Mitleid, wie Gott, der Barmherzigkeit will, nicht Opfer. Darum darf man auch nicht herumlaufen und alle verurteilen! Der Herr will die Barmherzigkeit des Herzens, denn Er ist barmherzig und versteht unser Elend, unsere Schwierigkeiten und auch unsere Sünden. Gib uns allen dieses barmherzige Herz!“

Santa Marta,  14.7./Übersetzung: RV

Das heutige Evangelium – Kapitel 10 der Apostelgeschichte nach Lukas – ist das bekannte Gleichnis des barmherzigen Samariters. Wie können wir uns diesen vorstellen? Es handelte sich um einen gewöhnlichen Mann, der sich auf dem Weg durch die Wüste von Judäa von Jerusalem nach Jericho begab. Kurz zuvor hatten auf diesem Weg Räuber einen Mann überfallen, ausgeraubt, niedergeschlagen und halbtot liegen gelassen. Vor dem Samariter waren ein Priester und ein Levit, und somit zwei mit dem Kult im Tempel des Herrn betraute Männer, vorbeigekommen. Sie sahen ihn, gingen jedoch weiter. Als der Samariter den Mann sah, „hatte er“ nach dem Evangelium „Mitleid“ (Lk 10,33). Er ging zu ihm, goss etwas Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn in eine Herberge, und bezahlte ihm die Unterkunft. Er nahm sich somit seiner an: Dies ist ein Beispiel der Nächstenliebe. Doch warum wählte Jesus einen Samariter als Protagonisten des Gleichnisses aus? Diese Wahl ist darauf zurückzuführen, dass die Samariter von den Juden aufgrund unterschiedlicher religiöser Traditionen verachtet wurden. Dennoch lässt Jesus erkennen, dass das Herz dieses Samariters gut und großzügig ist – im Unterschied zu dem des Priesters und des Leviten. Er setzt den Willen Gottes in die Praxis um, der eher Barmherzigkeit als Opfer will (vgl. Mk 12,33).

Angelus, 14.7. (Übersetzung: Zenit)

Das Gebet zum Vater im Namen Jesu lässt uns aus uns selbst hinausgehen; das Gebet, das uns langweilt, ist das, das in uns selbst bleibt, wie ein Gedanke, der kommt und geht. Wenn es uns nicht gelingt, aus uns selbst herauszugehen hin zum Nächsten in Not, zum Kranken, zum Unwissenden, zum Armen, zum Ausgebeuteten, wenn wir nicht diesen Aufbruch heraus aus uns selbst und hin zu diesen Wunden, werden wir niemals die Freiheit verstehen, die uns gegeben wird in dem anderen Hinausgehen aus uns selbst hinein in die Wunden Jesu. Es gibt zwei Wege hinaus aus uns selbst: der eine hinein in die Wunden Jesu, der andere hinein in die Wunden unserer Brüder und Schwestern. Und das ist der Weg, den Jesus uns mit diesem Gebet zeigen will.

Santa Marta 13.7.

Christsein heißt, sich von Jesus in dieses neue Leben hinein erneuern zu lassen. Ich bin ein guter Christ, gehe jeden Sonntag um elf in die Messe, tue dies, tue das… Als ginge es um ein Treuepunktesammeln! Aber das Leben des Christen ist nicht eine Sammlung  von Dingen. Es ist eine abgestimmte, harmonische Ganzheit, und diese macht der Heilige Geist! Er erneuert alles: er erneuert unser Herz, unser Leben und lässt uns einen anderen Stil leben, einen Stil, der das ganze Leben erfüllt. Ich kann nicht ein teilweiser, ein Teilzeit-Christ sein! Der Teilzeit-Christ, das geht einfach nicht! Ganz, Ganzheit, Vollzeit! Diese Erneuerung macht der Geist. Christsein heißt am Ende eben nicht, etwas tun, sondern sich vom Heiligen Geist erneuern lassen, oder, um das Wort Jesu zu gebrauchen, neuer Wein werden.

Santa Marta, 6.7.

Im christlichen Leben und auch im Leben der Kirche gibt es alte Strukturen, verkalkte Strukturen: und die müssen erneuert werden! Die Kirche war immer darauf bedacht durch den Dialog mit den Kulturen. Sie hat sich immer erneuern lassen entsprechend der Orte, der Zeiten und der Menschen. Das hat die Kirche immer getan! Vom ersten Moment an: Denken wir an die erste theologische Schlacht: Um Christ zu werden, muss man erst den ganzen jüdischen Prozess durchlaufen, oder nicht? Und sie sagten: Nein, muss man nicht! Die Heiden können so hinein, wie sie sind: als Heiden… Eintreten in die Kirche und die Taufe empfangen. Das war die erste Erneuerung… und so ist die Kirche immer weiter gegangen, indem sie zugelassen hat, dass der Heilige Geist diese Strukturen erneuere, die Strukturen der Kirche. Habt keine Angst davor! Habt keine Angst vor der Neuheit des Evangeliums! Habt keine Angst vor der Neuheit, die der Heilige Geist in uns wirkt! Habt keine Angst vor der Erneuerung der Strukturen! Die Kirche ist frei: Es ist der Heilige Geist, der sie voranbringt!

Santa Marta, 6.7.

Erbitten wir die Gnade, keine Angst zu  haben vor der Neuheit des Evangeliums, keine Angst zu haben vor der Erneuerung, die der Heilige Geist macht, keine Angst, die veralteten Strukturen, die uns gefangen halten, einstürzen zu lassen. Wenn wir Angst haben, wissen wir, dass die Mutter bei uns ist, und wie Kinder, die ein bisschen Angst haben, laufen wir zu ihr, und sie – wie die älteste der marianischen Antiphonen sagt – birgt uns unter ihrem Mantel mit ihrem mütterlichen Schutz.

Santa Marta, 6.7.

Ebenso empfehle ich der Gottesmutter gemeinsam mit euch ein weiteres Anliegen in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Weltjugendtag in Rio de Janeiro an. Ich sehe viele gemessen an ihren Lebensjahren junge Menschen, doch in eurem Herzen seid ihr alle jung! Ich werde in acht Tagen meine Reise nach Brasilien antreten, doch viele junge Menschen werden bereits vor mir ankommen. Beten wir daher für diese große Pilgerreise, die beginnt, auf dass Unsere Liebe Frau von Aparecida, Patronin Brasiliens, die Schritte der Teilnehmer lenke und ihre Herzen öffne, damit sie die Sendung annehmen, die Christus ihnen geben wird.

Angelus 14.07.

«Herr, gib uns die Gnade,
zu weinen über unsere Gleichgültigkeit 
angesichts der Grausamkeit in der Welt
und in uns selbst.“

Tweet der Woche

 

Quellen: www.vatican.va, RadioVaticana, AICA, RD, VIS
Übersetzungen:
www.kath.net, Zenit, schoenstatt.org

Die Predigt von Lampedusa nennen manche schon die erste Enzyklika von Franziskus

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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