Veröffentlicht am 2016-07-19 In Leben im Bündnis

Im Zusammenspiel bester Kräfte und Überzeugungen neue Kirche: Belmonte

Ein Interview mit Dr. Christian Löhr, Mitglied des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester •

Wofür steht Belmonte?

160719_belmonte_foto_fischer_schoenstattorg-00Als Schönstätter sagen wir sofort: Für die Zukunftsvision unseres Vaters und Gründers Pater Josef Kentenich; aber heute haben wir bei unserer Zusammenkunft als Verantwortliche für Bau und Betrieb mit den Mitarbeitern von Fundraising und Kommunikation gemerkt, das muss durchbuchstabiert werden: Was ist denn diese Zukunftsvision? Das ist dann die Frage: Wie ist Kirche „zukünftig“? Wie kann das Miteinander von Priestern und Laien neu geordnet werden, sodass die einen im Dienst der anderen stehen, die Charismen der anderen fördern, damit die Kirche wirklich davon geprägt ist, dass ganz viele Menschen mittragen und ihre Charismen einbringen.

Schönstatt hat 200 Heiligtümer. Wofür braucht es das Heiligtum in Rom?

Das Romheiligtum ist eigentlich wie ein Flussdelta. Die vielen Strömungen der letzten Jahre und Jahrzehnte, für die auch die verschiedenen Filialheiligtümer stehen, kulminieren, kommen zusammen im Romheiligtum, in Belmonte, finden dort ihren originellen Ausdruck wieder, das heißt, jedes Filialheiligtum soll sich dort auch wiederfinden und widerspiegeln können. Dann aber eine Öffnung hinein in Welt und Kirche: Wir bieten uns, so wie es Pater Kentenich wollte, Welt und Kirche an, um vom Romheiligtum aus Welt und Kirche mitzugestalten, etwa mit unserem originären Liebesbündnis, eben mit dem, was uns in Schönstatt besonders gegeben ist.

Jetzt spricht Pater Kentenich ja sehr oft von einer erneuerten, einer neuen Kirche. Hat das Heiligtum in Rom in dieser Richtung eine besondere Sendung?

Die Vision, die sich damit verbindet, wäre wohl erstmalig in der Schönstattgeschichte, dass hier exemplarisch ein Miteinander von Schönstättern verschiedener Gliederungen ansichtig wird. Das heißt, es gibt die Hoffnung, dass sich dort ganz viel Leben ansiedelt, das nicht mehr so sehr an einzelnen Gliederungen festgemacht wird, sondern dass das Beste der verschiedenen Gliederungen kommt in einem exemplarischen Miteinanderleben für alle, die dort als Gäste oder auch für längere Zeit weilen. Diese Präsenz verschiedener Schönstätter soll zu einem Geschenk für die universale Kirche werden.

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Arbeitstreffen der Verantwortlichen für Bau und Betrieb mit den Mitarbeitern von Fundraising und Kommunikation: Martin Emge, Hans-Martin Zipfel, Torsten Schmotz, Maria Fischer, Christian Maria Löhr, Peter Lauer (von links).

Stichwort: universal. Wir sprechen vom internationalen Schönstattzentrum in Rom. Was macht für Sie das Internationale von Belmonte aus?

Dass hier nicht mehr ein einzelnes Heiligtum im Mittelpunkt steht, nicht einmal mehr eine bestimmte Nation mit der entsprechenden Prägung, sondern dass Belmonte tatsächlich der Ort ist, wo Filialen, Nationen zusammenkommen in einem Zusammenspiel bester Kräfte und Überzeugungen und sich dort ganz stark gegenseitig bereichern. Es soll kein Charisma untergehen, sondern zur großen Bereicherung im Miteinander werden.

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Wir haben heute davon gesprochen, dass das Domus Pater Kentenich (möglicherweise) am 1. Januar 2017 eröffnet wird. Was wünschen Sie sich für den 1. Januar 2018?

Es wäre sehr schön, wenn wir es mit einer kleinen, guten Permanenz zu tun hätten nach einem Jahr – der Hausrektor, eine kleine Gemeinschaft von Marienschwestern, vielleicht noch die Patres, die einfach Permanenz übernehmen, die die Träger vor Ort sind, aber dann darüber hinaus für einen Monat, vielleicht für wenige Tage oder auch für länger Studenten, die nach Rom kommen oder andere Schönstätter, die mitleben und die jeweils dann auch in dem Zeitraum, in dem sie dann vor Ort sind, Belmonte je individuell prägen. Das heißt, auch Gäste, die vielleicht alle zwei Jahre kommen, erleben in Belmonte immer wieder neu Kirche durch die Schönstätter, die dort vor Ort sind. Das wäre meine Lieblingsvision!

Das Interview führte Maria Fischer

012Quelle: Belmonte-Newsletter 6/7 2016

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