Veröffentlicht am 2019-10-24 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Laudato Si

Katakombenpakt für das gemeinsame Haus

SINODO DE AMAZONIA, redacción con material de varias agencias •

Dieser 20. Oktober 2019 wird in der Geschichte der Kirche als der Tag festgehalten, an dem der „Katakombenpakt für das gemeinsame Haus“ unterzeichnet wurde.—

Die Kirche erneuert am gleichen Ort und mit demselben Geist die starke Verpflichtung, die am 16. November 1965, wenige Tage vor dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils, unterzeichnet wurde. An jenem Tag feierten 42 Konzilsväter die Eucharistie in den Domitila-Katakomben, um Gott um die Gnade zu bitten, „dem Geist Jesu treu zu sein“ im Dienste der Armen. Dieser erste Pakt war nicht nur eine schöne Absichtserklärung, sondern er kam auch auf die persönlichere Ebene. Aus diesem Grund verzichteten die Unterzeichner auf Reichtum, sowohl in der Erscheinung als auch in der Realität, auf persönlichen Eigentum an Gütern, lehnten Namen und Titel ab, die Macht ausdrückten, wie Eminenz, Exzellenz, Monsignore; in den sozialen Beziehungen verpflichteten sie sich, die Bevorzugung der Reichen und Mächtigen zu vermeiden, und entschieden sich für die Verwendung evangelischer Symbole, die aber niemals aus Edelmetall sein sollten.

Mehr als 50 Jahre später, im Oktober 2019, wird als „Pakt für eine dienende und arme Kirche“ betitelte Dokument unterzeichnet: Die angenommene Verpflichtung besteht darin, die Armen in den Mittelpunkt des pastoralen Dienstes zu stellen. Der Text wurde bewusst ebenfalls „Katakombenpakt“ genannt, wie jener, dem sich später mehr als 500  Konzilsväter anschlossen.

Konziliare Passagen und neue Wege

Nach 54 Jahren wurde das Vermächtnis der Konzilsväter von einer Gruppe von Teilnehmern der Bischofssynode für die panamazonische Region aufgegriffen, die sich mit dem Thema „Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie“ beschäftigte. Der Geist dieses 1965 in den Katakomben von Domitila erlebten Geschehens, wurde erneuert. Kardinal Claudio Hummes, Generalrelator der Synode für Amazonien, leitete am Morgen des 20. Oktober die Heilige Messe an gleicher Stelle, dem größten und ältesten unterirdischen Friedhof Roms. Und direkt in den Domitila-Katakomben, die eine starke Verbindung zu dem 1965 unterzeichneten Dokument herstellen, wurde dieses Dokument mit dem Titel „Katakombenpakt für das gemeinsame Haus“ unterzeichnet. §Für eine Kirche mit einem amazonischen Gesicht, arm und dienend, prophetisch und samaritanisch“.

Hummes betonte auch, dass „die großen Reformen von Papst Franziskus uns einladen, auf die Urgemeinde zu schauen“ und vor allem in dieser panamazonischen Synode „das Wort ohne Angst im Amazonasgebiet zu verkünden“, ohne aufzuhören, „an die Kraft des Gebets und an unser Volk zu glauben“, um die „Ecclesia Semper Reformanda“ Wirklichkeit werden zu lassen.

 

Verpflichtung gegenüber dem Bund Gottes und seiner Schöpfung

An dem Gottesdienst unter Leitung des brasilianischen Kardinals Claudio Hummes nahmen insgesamt rund 150 Gläubige teil: etliche Priester und Ordensfrauen, indigene Vertreter und andere. In seiner Predigt betonte Kardinal Hummes, wichtig seien das persönlich gelebte Zeugnis jedes Einzelnen für Christus und das Volk wie auch das Gebet füreinander, insbesondere die Menschen Amazoniens.

In dem Katakomben-Pakt selbst verpflichten sich die Bischöfe unter anderem zu einer „integralen Ökologie“ und dem Schutz des amazonischen Regenwaldes in Verpflichtung gegenüber dem Bund Gottes mit seiner ganzen Schöpfung. Sie erneuern ihre „vorrangige Option für die Armen, vor allem unter den Indigenen“, verschreiben sich dem Einsatz gegen jede Form von Gewalt, verpflichten sich zur Ökumene und einer synodalen Kirche, in der alle Getauften sich mit ihrem Anliegen und Stärken einbringen können.

Ein Pakt für eine dienende Kirche, eine arme Kirche

Schließlich verpflichten sich die Kirchenführer „angesichts der Konsum-Lawine zu einem frohen, nüchternen und einfachen Lebensstil an der Seite der Menschen, die wenig oder nichts haben“.

Der heutige Tag steht daher im Zusammenhang mit dem 16. November 1965 und dem „Katakombenpakt“, der eine an „Brüder im Episkopat“ gerichtete Ermahnung enthält, ein „Leben in Armut“ zu führen, ein Diener und eine arme Kirche zu sein, gemäß dem von Papst Johannes XXIII. vorgeschlagenen Geist. Zwei Monate vor dieser Feier war Papst Paul VI. in die Katakomben von Domitila gegangen und hatte erklärt: „Hier vertiefte das Christentum seine Wurzeln in der Armut, in der Ächtung der konstituierten Mächte, in dem Leiden ungerechter und blutiger Verfolgungen; hier wurde die Kirche aller menschlichen Macht beraubt, war arm, demütig, fromm, unterdrückt, heldenhaft. Hier hatte der Primat des Geistes, von dem das Evangelium spricht, seine dunkle, fast geheimnisvolle, aber beschworene Bestätigung, sein unvergleichliches Zeugnis, sein Martyrium“.

Eine arme Kirche für die Armen

Die 1965 von denKonzilsvätern eingegangene Verpflichtung war auch einer der ersten Wünsche, die Papst Franziskus unmittelbar nach seiner Wahl äußerte. Am 16. März 2013, als er die Medienvertreter im Paul VI. Saal empfing, sagte der Heilige Vater: „Wie würde ich mir eine arme Kirche und für die Armen wünschen!“
In einem Brief, der 2016 an Pater Julián Carrón, den Präsidenten der Gemeinschaft Coomunione e Liberazione schrieb, fordert der Papst eine Rückkehr zu den Wurzeln: „In einer Welt, die von der Logik des Nutzens zerrissen ist, die neue Armut hervorruft und die Kultur des Wegwerfens hervorbringt, versäume ich es nicht, „die Gnade einer armen Kirche und für die Armen zu erbitten“. Es ist kein liberales Programm, sondern ein radikales Programm, weil es eine Rückkehr zu den Wurzeln bedeutet. Die Rückkehr zu den Ursprüngen ist kein Rückzug in die Vergangenheit, sondern die Kraft für einen mutigen Anfang für morgen. Es ist die Revolution der Zärtlichkeit und Liebe.

Der Frühling einer armen und dienenden, prophetischen und samaritanischen Kirche.

Denn wie es im Pakt in mehreren seiner Vorschläge heißt, wird die Kirche der Zukunft arm und dienend, prophetisch und samaritanisch sein oder nicht sein . Eine Kirche der Liebe in Aktion, die von den Barmherzigkeitserklärungen zur konkreten Ausübung der Barmherzigkeit übergeht; die das Fleisch der Armen berührt, ihr Leben teilt und sich Hände und Füße schmutzig macht für die Armen. Damit sie und ihre Kinder in Würde leben können.

Zwei Zeichen waren besonders wichtig zum Abschluss der Eucharistiefeier und der Unterzeichnung des Bundes gegen 9 Uhr morgens, als Kardinal Hummes bemerkte, dass der bei der Feier verwendete Kelch dem Comboni-Missionar Ezequiel Ramin gehörte, der 1985 sein Leben für den Amazonas gab.

Im gleichen Geist erhielt der emeritierte Bischof von Xingu, Erwin Kräutler, von Hummes die Stola, die Don Hélder Camara gehört und die Hummes bei dieser Messe getragen hatte. „Ihnen steht die Stola von Dom Helder zu“, so die Worte von Kardinal Hummes.

 


Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus

Für eine Kirche mit einem amazonischem Gesicht,

arm und dienend, prophetisch und samaritanisch

 

Wir, Teilnehmende der Synode für Amazonien, teilen die Freude, inmitten zahlreicher indigener Völker, Quilombolas[1], Flussuferbewohner, Migranten und Gemeinden am Rande der Städte dieses riesigen Territoriums des Planeten zu leben. Mit ihnen haben wir die Kraft des Evangeliums erleben, die unter den Kleinen wirkt. Die Begegnung mit diesen Völkern fordert uns heraus, und lädt uns zu einem einfacheren Leben des Teilens und der Dankbarkeit ein. Geprägt von Hören auf ihre Schreie und Tränen, begrüßen wir von Herzen die Worte von Papst Franziskus:

“ Viele Brüder und Schwestern im Amazonasgebiet tragen schwere Kreuze und warten auf den befreienden Trost des Evangeliums, das liebevolle Streicheln der Kirche.

Für sie und mit ihnen gehen wir gemeinsam voran.“[2]

Wir erinnern uns mit Dankbarkeit an diejenigen Bischöfe, die in den Katakomben der Heiligen Domitilla am Ende des II. Vatikanischen Konzils den Pakt für eine dienende und arme Kirche[3] unterzeichnet haben. Wir erinnern uns auch mit Verehrung an alle Märtyrer, die Mitglieder der Kirchlichen Basisgemeinden, der volksnahen Pastoralorganisationen und Bewegungen waren; an indigene Führungskräfte, Missionarinnen und Missionare, Laiinnen und Laien, Priester und Bischöfe, die ihr Blut aufgrund der Option für die Armen vergossen haben, um das Leben zu verteidigen, und für den Schutz unseres gemeinsamen Hauses zu kämpfen[4]. In Dankbarkeit für deren Heroismus verbünden wir uns in unserer Entscheidung, ihren Einsatz mit Entschlossenheit und Mut fortzusetzen. Es ist ein Gefühl der Dringlichkeit angesichts der Aggressionen, die heute das Amazonasgebiet zerstören, bedroht durch die Gewalt eines ausbeuterischen und konsumorientierten Wirtschaftssystems.

Vor der Heiligen Dreifaltigkeit, unseren Ortskirchen, den Kirchen Lateinamerikas und der Karibik und vor den Kirchen, die sich mit uns in Afrika, Asien, Ozeanien, Europa und Nordamerika solidarisch erklären, zu Füßen der Apostel Petrus und Paulus und der Vielzahl der Märtyrer Roms, Lateinamerikas und vor allem unseres Amazonasgebietes, in tiefer Kommunion mit dem Nachfolger Petri, rufen wir zum Heiligen Geist und verpflichten uns persönlich und gemeinschaftlich zu Folgendem:

1.   Angesichts der extremen Bedrohung durch die globale Erwärmung und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, verpflichten wir uns, in unseren Territorien und Ländern und mit unserem Lebensstil, den Amazonas-Regenwald aufrechtzuerhalten. Aus ihm kommen die Gaben des Wasserreichtums für einen Großteil Südamerikas, der Beitrag zum Kohlenstoffkreislauf und zur Regulierung des Weltklimas, eine unüberschaubare Biodiversität und eine reiche soziale Vielfalt für die Menschheit und die ganze Erde.

2.   Wir erkennen, dass wir nicht Besitzer und Herren der Mutter Erde sind, sondern ihre Söhne und Töchter, die aus dem Staub der Erde gebildet wurden (Gen 2,7-8) [5], Gäste und Pilger (1 Petr 1,17b; 1 Petr 2,11) [6], die berufen sind, ihre eifrigen Sorgetragenden zu sein (Gen 1,26) [7]. Aus diesem Grunde verpflichten wir uns zu einer ganzheitlichen Ökologie, in der alles miteinander verbunden ist, das menschliche Geschlecht und die ganze Schöpfung, denn alle Wesen sind Töchter und Söhne der Erde, und der Geist Gottes schwebt über ihnen (Gen 1,2).

3.      Wir suchen darum, den Bund Gottes mit der ganzen Schöpfung jeden Tag zu empfangen und zu erneuern: „Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind.“ (Gen 9,9-10; Gen 9,12-17[8]).

4.      In unseren Kirchen erneuern wir die vorrangige Option für die Armen, besonders für die Urvölker, und gemeinsam mit ihnen sichern wir ihnen das Recht, Protagonisten in der Gesellschaft und in der Kirche zu sein; wir helfen ihnen, ihre Territorien, Kulturen, Sprachen, ihr Geschichtsgut, ihre Identitäten und Spiritualitäten zu bewahren. Im wachsenden Bewusstsein, dass diese lokal und global respektiert werden müssen, heißen wir sie deswegen mit all uns zur Verfügung stehenden Mitteln, als Gleichberechtigte im globalen Kontext anderer Völker und Kulturen willkommen.

5.      Infolgedessen lehnen wir in unseren Pfarreien, Diözesen und Gruppen alle Arten jeglicher kolonialistischer Mentalität und Haltung ab. Wir heißen die kulturelle, ethnische und sprachliche Vielfalt im respektvollen Dialog mit allen spirituellen Traditionen willkommen und schätzen sie wert.

6.      Wir klagen alle Formen von Gewalt und Aggression gegen die Autonomie und Rechte der Ureinwohner, ihrer Identität, ihrer Territorien und ihrer Lebensformen an.

7.      Wir verkünden die immer neu befreiende Botschaft des Evangeliums von Jesus Christus, im Willkommen-Heißen des Gegenübers und des Anderen, wie es Petrus im Hause des Kornelius geschah: „Da sagte er zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem Juden nicht erlaubt ist, mit einem Nichtjuden zu verkehren oder sein Haus zu betreten; mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.“ (Apg 10,28)

8.      Mit anderen christlichen Gemeinschaften sind wir in der inkulturierten und befreienden Verkündigung des Evangeliums ökumenisch unterwegs, und setzen uns mit ihnen und mit anderen Religionen und Personen guten Willens, in Solidarität mit den Urvölkern, mit den Armen und Kleingemachten, für die Verteidigung ihrer Rechte und bei der Bewahrung des Gemeinsamen Hauses ein.

9.      In unseren Ortskirchen etablieren wir einen synodalen Lebensstil, wo Vertreterinnen und Vertreter der Urbevölkerung, Missionarinnen und Missionaren, Laiien und Laien aufgrund ihrer Taufe und in Gemeinschaft mit ihren Pastoren in Diözesanversammlungen, Pastoralräten und Pfarreien und schließlich in allem, was ihnen in der Leitung der Gemeinden obliegt, eine Stimme haben.

10.  Wir fordern die dringende Anerkennung der bereits in den Gemeinden bestehenden kirchlichen Dienste, die von Pastoralreferent(inn)en, indigenen Katechet(inn)en, Lektor(inne)n und Dienern und Dienerinnen von Wortgottesdiensten ausgeübt werden, wobei insbesondere ihre Fürsorge für die Schwächsten und Ausgeschlossensten wertzuschätzen ist.

11.  In den uns anvertrauten Gemeinden wollen wir den Übergang von einer Besuchspastoral zu einer Anwesenheitspastoral wirksam machen, um das Recht auf das Wort Gottes und die Eucharistie in allen Gemeinden sicherzustellen.

12.  Wir erkennen die Dienste und die bestehende Diakonie der großen Zahl von Frauen an, die heute im Amazonasgebiet Gemeinden leiten und suchen sie, durch ein angemessenes Amt als weibliche Gemeindeleiterinnen zu stärken.

13.  Wir suchen neue Wege des pastoralen Handelns in den Städten in denen wir wirken, mit dem Protagonismus von Laien und Jugendlichen, insbesondere mit Blick auf ihre Randgebiete und auf die Migranten, auf Arbeiterinnen und Arbeiter, auf Arbeitslose, Studierende, Erzieher und Forscher und auf die Welt der Kultur und Kommunikation[9].

14.  Vor der Lawine des Konsums führen wir einen Lebensstil, der freudig nüchtern, einfach und solidarisch mit denen ist, die wenig oder gar nichts haben; wir reduzieren die Abfallproduktion und die Verwendung von Kunststoffen; wir fördern die Produktion und Vermarktung von agroökologischen Produkten, und wenn immer möglich nutzen wir öffentliche Verkehrsmittel.

15.  Wir stellen uns an die Seite derjenigen, die verfolgt werden aufgrund ihres prophetisches Handelns im Rahmen von Anklagen und Wiedergutmachung von Ungerechtigkeiten, ihres Einsatz zur Verteidigung von Land und der Rechte der Kleinen, ihre Aufnahme von und Unterstützung gegenüber Migranten und Flüchtlingen. Wir pflegen wahre Freundschaften mit den Armgemachten, wir besuchen die einfachsten Menschen und die Kranken, üben Amt und Dienst des Zuhörens, des Trostes und der Unterstützung aus, die Ermutigung und Erneuerung der Hoffnung bringen.

Im Bewusstsein unserer Zerbrechlichkeit, unserer Armut und Kleinheit angesichts solch großer und ernster Herausforderungen vertrauen wir uns dem Gebet der Kirche an. Mögen vor allem unsere Kirchlichen Gemeinden uns mit ihrer Fürsprache, ihrer Zuneigung zum Herrn und, wenn nötig, mit der Liebe geschwisterlicher Berichtigung helfen.

Wir begrüßen mit ganzem Herzen die Einladung von Kardinal Hummes, uns in diesen Tagen der Synode und bei der Rückkehr in unsere Kirchen vom Heiligen Geist leiten zu lassen:

„Lasst euch vom Mantel der Mutter Gottes und Königin des Amazonasgebietes umhüllen. Lasst nicht zu, dass die Selbstbezüglichkeit uns überwindet, sondern die Barmherzigkeit angesichts des Schreis der Armen und der Erde. Viel Gebet, Meditation und die Gabe der Unterscheidung werden ebenso notwendig sein wie eine konkrete Praxis der kirchlichen Verbundenheit und des synodalen Geistes. Diese Synode ist wie ein Tisch, den Gott für seine Armen bereitet hat und der uns bittet, diejenigen zu sein, die am Tisch dienen.” [10]

Wir feiern diese Eucharistie des Paktes als „einen Akt der kosmischen Liebe“. „Ja, kosmisch! Denn auch dann, wenn man die Eucharistie auf dem kleinen Altar einer Dorfkirche feiert, feiert man sie immer in einem gewissen Sinn auf dem Altar der Welt.“ Die Eucharistie vereint Himmel und Erde, umfasst und durchdringt die gesamte Schöpfung. Die Welt, die aus den Händen Gottes hervorging, kehrt zu ihm zurück in seliger und vollkommener Anbetung: Im eucharistischen Brot „ist die Schöpfung auf die Vergöttlichung, auf die heilige Hochzeit, auf die Vereinigung mit dem Schöpfer selbst ausgerichtet”. Darum ist die Eucharistie auch eine Quelle des Lichts und der Motivation für unsere Sorgen um die Umwelt und richtet uns darauf aus, Hüter der gesamten Schöpfung zu sein.”[11]

Katakomben der Heiligen Domitilla

Rom, 20. Oktober 2019

[1] Nachfolgen geflohener Sklav(inn)en
[2] Predigt von Papst Franziskus zur Eröffnung der Bischofssynode, Rom 06.10.2019
[3] ARNTZ, Norbert. Der Katakombenpakt: Für eine dienende und arme Kirche. Kevelaer: 2015. Der Pakt wurde von 42 Zelebranten unterzeichnet, dem sich später noch ca. 500 weitere Bischöfe anschlossen.
[4] Dokument von Aparecida (DAp): DAp 98, 140, 275, 383, 396.
[5] Gen 2,7-8: „Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Dann pflanzte Gott, der HERR, in Eden, im Osten, einen Garten und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.”
[6] 1 Petr 1,17b: „… dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht!“
[7] Gen 1,26-27: „Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.“
[8] Gen 2,12-17: „Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt. Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde. Und Gott sprach zu Noach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde aufgerichtet habe.“
[9] Vgl. Dokument von Santo Domingo (DSD 302.1.3)
[10] HUMMES, Card. Cláudio, 1ª. Congregação Geral do Sínodo Amazônico, Relação introdutória do Relator Geral, Roma, 07-10-2019 (BO 792).
[11] Laudato Si’, 236.

 

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