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Veröffentlicht am 2018-10-06 In Kirche - Franziskus - Bewegungen

P. Juan Pablo Catoggio: Erklärung zu Mons. Francisco José Cox

Wir veröffentlichen die Erklärung von P. Juan Pablo Catoggio, Generaloberer des Instituts der Schönstatt-Patres, zu Francsico José Cox und entsprechenden Meldungen unter anderem in der Tageszeitung „Die Welt“ und der Deutschen Welle.

Erklärung zu Mons. Francisco José Cox

 

Wie mehrere chilenische Medien berichteten, wurden gegen Francisco José Cox, emeritierter Erzbischof von La Serena und Mitglied des Institutes der Schönstatt-Patres, vor der Ziviljustiz wie auch vor den kirchlichen Behörden formelle Anzeigen vorgebracht. Dazu erklären wir als Institut der Schönstatt-Patres:

 

  1. In der Zeit als Erzbischof von La Serena gab es über Francisco José Cox bereits Kommentare und Hinweise über unangemessenes und ungeeignetes Verhalten im Umgang mit Jugendlichen. Auch wenn es keine formelle Anzeige gab, hat unsere Gemeinschaft ihn zum Rücktritt von seinem pastoralen Amt bewogen. Die Bischofskongregation in Rom, der er als Bischof unterstand, hat das approbiert.

 

  1. Nachdem Francisco José Cox 1997 von seinem Bischofsamt in La Serena zurückgetreten ist, hat er verschiedene Verwaltungsaufgaben im Auftrag des Vatikans in Rom und bei der CELAM (der lateinamerikanischen Bischofskonferenz), Kolumbien, wahrgenommen. Ab 2002 hat er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und Chile verlassen.

 

  1. Im Jahr 2002 hat die Bischofskongregation in Rom unser Institut gebeten, ihn in eines unserer Häuser aufzunehmen. Seit vielen Jahren hat er deshalb seinen Wohnsitz im Zentralhaus der Schönstatt-Patres in Vallendar, Deutschland. Francisco José Cox wird bald 85 Jahre alt. Sein Gesundheitszustand ist heute schlecht (Anzeichen von Demenz und Pflegebedürftigkeit).

 

  1. Ende 2017 wurde gegenüber unserer Gemeinschaft eine Anzeige von einer im Ausland residierenden Person gemacht wegen eines Vorfalls, der angeblich im Jahr 2004 stattgefunden haben soll. Nach den in der deutschen Kirche geltenden Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz und der Deutschen Ordenskonferenz haben wir die entsprechende Untersuchung durch einen externen unabhängigen Beauftragten veranlasst. Wir haben auch die Staatsanwaltschaft, die Diözese Trier und die Glaubenskongregation informiert und auf dem Laufenden gehalten. Die Sache liegt nun bei der Glaubenskongregation in Rom. Um die betroffene Person kümmern wir uns weiter.

 

  1. Wir verurteilen entschieden jegliche Form von Missbrauch. Wir bedauern tief das Leiden der Opfer und wir befürworten hinsichtlich möglicher Taten unseres Mitbruders Francisco José Cox, dass die Ziviljustiz und die kirchlichen Gerichte alle Fakten aufklären, so dass die Wahrheit ans Licht kommt und Gerechtigkeit getan wird. Wir sind nach wie vor bereit, mit den zivilen und kirchlichen Instanzen zu kooperieren.

 

  1. Der Weg der Bekehrung, den uns Papst Franziskus mit konkreten Zeichen und Taten, mit Transparenz und Demut zeigt, ist unser Weg, den Opfern entgegen zu kommen und zu versuchen, geschehenes Unrecht wieder gut zu machen. Wir bitten die Opfer aufrichtig um Verzeihung und alle, die durch unser Verhalten enttäuscht sind. Wir bekräftigen unsere Verpflichtung, die Leidenden zu begleiten und die Geschehnisse weiter aufzuklären.

 

P. Juan Pablo Catoggio

Schönstatt, den 4. Oktober 2018

Erklärung zu Francisco José Cox 05.10.2018 (pdf)

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1 Responses

  1. Tita Andras sagt:

    Diese Nachricht wird sicherlich zu Überraschung, Ablehnung, Wut, Schmerz und Abscheu führen … ohne Zweifel hat diese Tatsache Auswirkungen nicht nur innerhalb der chilenischen und weltweiten Kirche, sondern auch innerhalb unserer Schönstattfamilie in der ganzen Welt. Als Chilene und Schönstätterin seit 45 Jahren fühle ich mich sehr verletzt und ich bete für all die Missbrauchsopfer von Bischof Cox: Wie viel Schaden wurde angerichtet … Die Zeit ist reif für Wahrheit und Gerechtigkeit! Cox wird die Konsequenzen seines Handelns annehmen und der zivilen und kirchlichen Gerechtigkeit so bald wie möglich Rechenschaft ablegen müssen, zu viele Jahre des Schweigens sind vergangen. Gleichzeitig danke ich allen Schönstatt-Patres, die mir in meinem Leben durch ihre väterliche, reine und treue Lebensweise das Antlitz Gottes gezeigt haben. Lasst uns beten und unser Gnadenkapital für den verursachten Schmerz opfern.
    Tita Andras, Wien, Österreich

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