Veröffentlicht am 2018-04-22 In Franziskus - Botschaft, Kirche - Franziskus - Bewegungen

Gehörst du zu denen, die sich nicht zufriedengeben…?

PAPST FRANZISKUS – GAUDETE ET EXSULTATE •

Gehörst du zu denen, die sich nicht zufriedengeben mit einem mittelmäßigen Leben? So der Anfang eines bemerkenswerten Videos. Eines professionell gemachten Videos zur Einführung eines neuen Apostolischen Schreibens – das gab es noch nie. „Die im Vatikan haben sich auf die Socken gemacht mit einem echten coolen Video“, so José Argüello aus Paraguay, der am letzten Wochenende bei einer Tagung über diese Einladung von Papst Franziskus an die ganze Kirche gesprochen hat. Die Einladung zur Heiligkeit in der Welt von heute. „Die konstruktive Kritik der Jugendlichen zum Formular der Vor-Synode hat offenbar schon etwas gebracht.“—

Gehörst du zu denen, die sich nicht zufriedengeben…? Vor über einem Jahr, als wir beim Treffen des Basisteams von schoenstatt.org die redaktionelle Linie dieser Jahre festgelegt haben, blieben wir beim Thema Hörde hängen, das heißt, dem Schritt Schönstatts aus dem geschützten Labor des Studienheims und dem Test der Praxistauglichkeit im Weltkrieg in die Unabhängigkeit als Apostolischer Bund, der das Apostolat zu Ziel und Daseinsberechtigung erklärte und der dazu seine Mitglieder zu Aposteln in allen Berufen und Lebensbereichen erziehen will. Der „Kern“ von Hörde wurde dabei in einem Satz zusammengefasst: „Sich nicht zufriedengeben mit dem was man schon, hat, weiß und tut.“ Eine Haltung, die Antwort ist auf Pater Kentenichs Haltung, Leben zu ermöglichen.

Gehörst du zu denen, die sich nicht zufriedengeben…? Das ist die Frage, die das neue Apostolische Schreiben von Papst Franziskus über die Berufung zur Heiligkeit in der Welt von heute zusammenfasst, veröffentlicht am 9. April, dem Datum, an dem in diesem Jahr das Fest der Verkündigung des Herrn gefeiert wurde.  Eine Einladung an diejenigen, die sich nicht zufriedengeben. Nur für sie. Für uns?

 

Heiligkeit ist das Einfachste von der Welt…

Es mag viele Theorien darüber geben, was die Heiligkeit ist, mit ausführlichen Erklärungen und Unterscheidungen. Diese Reflexion kann nützlich sein, doch ist nichts erhellender, als sich dem Wort Jesu zuzuwenden und seine Art, die Wahrheit weiterzugeben, umfassender zu betrachten.  Jesus erklärte mit aller Einfachheit, was es heißt, heilig zu sein, und er tat dies, als er uns die Seligpreisungen hinterließ (vgl.  Mt 5,3-12; Lk 6,20-23). Sie sind gleichsam der Personalausweis des Christen.“ (GE 63)  Wenn sich also jemand von uns die Frage stellt: „Wie macht man es, ein guter Christ zu werden?“, dann ist die Antwort einfach: Es ist notwendig, dass ein jeder auf seine Weise das tut, was Jesus in den Seligpreisungen sagt. In ihnen zeichnet sich das Antlitz des Meisters ab; wir sind gerufen, es im Alltag unseres Lebens durchscheinen zu lassen. (GE 63)

Keine Abhandlung, sondern der Wunsch, den Ruf zur Heiligkeit einmal mehr zum Klingen zu bringen

»Je auf ihrem Wege«, sagt das Konzil. Es geht also nicht darum, den Mut zu verlieren, wenn man Modelle der Heiligkeit betrachtet, die einem unerreichbar erscheinen.  Es gibt Zeugnisse, die als Anregung und Motivation hilfreich sind, aber nicht als zu kopierendes Modell. Das könnte uns nämlich sogar von dem einzigartigen und besonderen Weg abbringen, den der Herr für uns vorgesehen hat. Worauf es ankommt, ist, dass jeder Gläubige seinen eigenen Weg erkennt und sein Bestes zum Vorschein bringt, das, was Gott so persönlich in ihn hineingelegt hat (vgl.  1 Kor 12,7), und nicht, dass er sich verausgabt, indem er versucht, etwas nachzuahmen, das gar nicht für ihn gedacht war“ (GE 11). Was für eine Botschaft für eine Bewegung, die so sehr Berufung, Charisma und persönliche Wahl jedes einzelnen Mitgliedes betont.

Werktagsheiligkeit

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als Werktagsheiligkeit, das große Thema eines P. Kentenich. Eine Heiligkeit derer, die nicht versuchen, sich auf Kosten von Nächstenliebe und Arbeit, von Familie und konkretem Dienst zu heiligen, sondern genau darin und dadurch, eine Heiligkeit, die nicht die eines Zufluchtsortes ist sondern die des Herausgehens:

„Es ist nicht gesund, die Stille zu lieben und die Begegnung mit anderen zu meiden, Ruhe zu wünschen und Aktivität abzulehnen, das Gebet zu suchen und den Dienst zu verachten.  Alles kann als Teil der eigenen Existenz in dieser Welt akzeptiert und integriert werden und sich in den Weg der Heiligung einfügen. Wir sind aufgerufen, die Kontemplation auch inmitten des Handelns zu leben, und wir heiligen uns in der verantwortlichen und großherzigen Ausübung der eigenen Sendung. Kann der Heilige Geist uns etwa dazu anspornen, eine Mission zu erfüllen, und uns gleichzeitig auffordern, vor ihr zu flüchten oder uns nicht ganz hinzugeben, um den inneren Frieden zu bewahren?   Manchmal sind wir jedenfalls versucht, die pastorale Hingabe oder das Engagement in der Welt als zweitrangig zu betrachten, als wären sie „Ablenkungen“ auf dem Weg der Heiligung und des inneren Friedens.   Man vergisst dabei, dass »das Leben nicht eine Mission hat, sondern eine Mission ist« (GE 26-27).

Der Wunsch von Papst Franziskus

„Mein Wunsch ist es, dass Maria diese Überlegungen kröne, weil sie wie keine andere die Seligpreisungen Jesu gelebt hat.  Sie erbebte vor Freude in der Gegenwart des Herrn, sie bewahrte alles in ihrem Herzen und ließ es von einem Schwert durchdringen.  Sie ist die Heilige unter den Heiligen, die Hochgebenedeite, die uns den Weg der Heiligkeit lehrt und uns begleitet.  Sie nimmt es nicht hin, dass wir fallen und liegen bleiben, und zuweilen nimmt sie uns in ihre Arme, ohne uns zu verurteilen.  Das Gespräch mit ihr tröstet uns, macht uns frei und heiligt uns.  Die Mutter braucht nicht viele Worte, sie hat es nicht nötig, dass wir uns anstrengen, um ihr zu erklären, was uns passiert. Es genügt, ein ums andere Mal zu flüstern: »Gegrüßet seist du, Maria …« (GE 176)

Ich hoffe, dass diese Seiten nützlich sind, damit sich die ganze Kirche um die Förderung des Wunsches nach Heiligkeit bemüht.  Bitten wir darum, dass der Heilige Geist uns eine große Sehnsucht eingebe, heilig zu sein zur größeren Ehre Gottes.   Ermutigen wir uns gegenseitig in diesem Anliegen. So werden wir ein Glück teilen, das uns die Welt nicht nehmen kann“ (GE 177).

Der Papst ruft auf zur Heiligkeit in der heutigen Welt.

Und nun?

Schönstatt, Schönstätter, gehörst du zu denen, die sich nicht zufrieden?

 

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