Veröffentlicht am 2015-09-15 In Kirche - Franziskus - Bewegungen

Kardinal Ortega: „Der Papst wird ein Kuba in wachsender Veränderung vorfinden”

KUBA, von „Papst Franziskus in Kuba”, Offizielle Seite über den Besuch von Papst Franziskus in Kuba, und AICA • 20150714_193128

Wenige Wochen vor der Ankunft von Papst Franziskus in Kuba strahlte das kubanische Fernsehen zur besten Sendezeit ein Interview aus mit dem Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega Alamino. Während des Interviews mit dem Liedermacher und Interviewer Amaury Pérez Vidal äußerte der Kardinal, dass „Papst Franziskus ein Kuba in wachsender Veränderung vorfinden“ werde.

Der Kardinal fügte hinzu, dass nach der Ankündigung des diplomatischen ‚Auftauens‘ zwischen Kuba und den USA am 17. Dezember 2014, Kuba einen historischen Augenblick in einem einzigartigen Prozess erlebe.

Kardinal Ortega betonte, dass der Papst in dem Augenblick auf der Insel ankommt, in dem es bereits jeweils zwei Botschaften in beiden Ländern (Kuba und USA) gibt, und er unterstrich, dass seine Möglichkeit, nach Kuba zu kommen und dann in die USA zu reisen, ihm eine Gelegenheit bietet, zu demonstrieren, dass er diese Beziehungen voranzubringen wünscht.

Ebenso erinnerte er an die „ganz spezielle Intervention“ im Namen des argentinischen Papstes für die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die 54 Jahre lang abgebrochen waren.

Der Erzbischof von Havanna legte auch dar, dass er während des Gespräches, das er mit dem nordamerikanischen Außenminister, John Kerry, hatte, – bei der Feier der Wiedereröffnung der nordamerikanischen Botschaft in Havanna am 14. August – dieser ihm gesagt habe, er hoffe, Papst Franziskus werde „den Präsidenten (Raúl Castro) und die kubanische Regierung immer ermutigen, den Weg der Verbesserung der bilateralen Beziehungen fortzusetzen“. In diesem Sinn, so der Kardinal, sei auch die Stimmung der kubanischen Regierung.

banner_principal

Ein wichtiges Buch

Kardinal Ortega erinnerte an die Bedeutung der Veröffentlichung des Buches “Fidel und die Religion”, das aus einer Reihe von Interviews von Pater Frei Betto mit dem Führer der kubanischen Revolution im Jahre 1985 entstand. Mit den Worten des Kardinals belegt dieser Text das Interesse des kubanischen Volkes an der katholischen Religion, das sich widerspiegele in dem Willkommen, das den beiden Päpsten Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. geboten wurde. „Die Veröffentlichung des Buches ‚Fidel und die Religion‘, in dem Fidel sich so gut über Johannes Paul II. äußerte, bewirkte, dass das kubanische Volk sein großes Interesse, das es an der katholischen Religion hat, zeigte. Es war so groß, dass mehr als eine Million Exemplare gedruckt wurden.“

jaime_ortega-entrevista

Begnadigung für Gefangene während des Papstbesuches

Während des Interviews verwies der Erzbischof auch auf die politischen Gefangenen und sagte: „Es begann mit jenen Frauen, Ehefrauen der Gefangenen, Müttern von einigen Gefangenen, die sich weiß kleideten und jeden Sonntag in der St. Rita Kirche an der Messe teilnahmen. Ich setzte mich mit dem Präsidenten in Verbindung, und er sagte mir, er würde sie anhören.“ So sagte er und verwies auf seine Position als Vermittler bei der Freilassung von etwa 130 Gefangenen zwischen 2010 und 2013, von denen die meisten danach nach Spanien ins Exil gingen.

Ebenfalls sagte er, dass er in diesen Tagen viele Briefe erhalte, die um seine Vermittlung bei der Regierung von Raúl Castro bäten, in denen um Freilassung von Personen, die wegen wirtschaftlicher oder gewöhnlicher Vergehen in Kuba inhaftiert waren, gebeten wurde.

Er sagte, das seien Briefe von Leuten, die „eine Begnadigung, eine Amnestie, während des Papstbesuches” erwarten, aber er sagte, er wisse nicht, „ob Begnadigung gewährt wird oder nicht, vielleicht ja, – das ist etwas, was vom kubanischen Staat abhängt“.

Schließlich, betonte Kardinal Ortega, gäbe es für den Besuch von Papst Franziskus eine “Atmosphäre der Beliebtheit”, die in keinem der früheren Besuche von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1998 und Benedikt XVI. im Jahre 2012 bestanden habe, weil sie sich durch die Kommunikationsmedien auf der Insel verbreitet hat. Zum ersten Mal haben die Medien des Landes seine Äußerungen, seine Botschaften und auch seine jüngsten Enzykliken vermittelt. Der Heilige Vater wird Kuba vom 19. bis zum 22. September 2015 besuchen.

Die Kathedrale von Havanna wird renoviert.

Foto oben: Nationalheiligtum der ‚Virgen del Cobre’ (Foto: Zillekens)

Original Spanisch: Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

 

Schlagworte: , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert