Kardinal Bergoglio betont das "Apostolat des Zuhörens" der argentinischen TaxifahrerGebet des Erzbischofs von Buenos Aires zur Patronin der Taxifahrer, der Gnadenmutter von Schönstatt |
ARGENTINIEN, Claudia Echenique/Sr. M Andrea: Der Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, hat das "Apostolat des Zuhörens" betont, dass die Taxifahrer Tag für Tag in dieser Großstadt leisten und "der Gleichgültigkeit, dem Leid und der Unsicherheit, den Aufgaben in der Familie nicht zu entsprechen", entgegenhalten. Während der Messe anlässlich des "Tags des Taxifahrers" in der Kathedrale von Buenos Aires vertraute der Kardinal die Taxifahrer, ihrer Familien und Passagiere der Patronin der Taxifahrer, der Gnadenmutter von Schönstatt, an. "Ihr seid Männer und Frauen, die zuhören," betonte er. "Wie oft habt ihr Bekenntnisse gehört! Wie oft habt ihr Rat und Hilfe gegeben! Wie oft habt ihr vom Steuer aus Therapie gegeben! Wie oft habt Ihr die Tore der Hoffnung für jemanden geöffnet!" Während der Messe in der Kathedrale der Millionenstadt erinnerte der Kardinal daran, "dass eure Arbeit nicht bloß Autofahren ist; es heißt zulassen, dass der Nächste sich nähert, und es heißt auch, sich selbst dem Gehörten und dem Herzen dieses Mannes oder dieser Frau oder dieser Familie, die in eurem Taxi fährt, zu nähern." Den Horizont der Hoffnung öffnenDer Kardinal würdigte ausdrücklich die Arbeit der Taxifahrer: "Ihr tragt zum Wohl der Gesellschaft bei durch euer Gespräch mit dem Passagier, auch wenn ihr dabei nicht von Gott redet, aber ihr nähert euch der Seele eines Bruders oder einer Schwester und öffnet den Horizont der Hoffnung." Offensichtlich erfreut über die Anwesenheit so viele Taxifahrer und ihrer Frauen, die zum Singen gekommen waren ermutigte Kardinal Bergoglio sie "weiterzumachen mit dem Gut des Wortes und des Hörens, des Rates, des Verstehens, auch wenn ihr müde seit, gelangweilt oder gerädert von den Stunden im Auto." Auch bat er die Gnadenmutter von Schönstatt die Patronin der Taxifahrer, deren Bild auf dem Altar stand, über der gelbschwarzen Fahne in den Farben der Taxis von Buenos Aires, dass "sie sie und ihre Familien beschütze, dass ihnen nie die Arbeit fehle, und dass sie sie vor Unfällen und Verbrechen bewahre. Und vor allem, dass sie weiterhin durch dieses Tun der Gesellschaft dienen, durch dieses Apostolat des Zuhörens und der Brüderlichkeit." Mit der Gottesmutter als Beifahrer durch Buenos AiresDas Apostolat des Zuhörens, Verstehens, das Öffnen des Horizontes der Hoffnung, wie der Kardinal es nannte, bekommt seit gut zwei Jahren einen besonderen Akzent durch die Initiative von Cliver Beltrame, einem Taxifahrer aus Buenos aires, der die Pilgernde Gottesmutter durch eine "zufällige" Begegnung mit einer Missionarin, die bei ihm im Taxi fuhr, kennen lernte. Sofort kam ihm die Idee, die Pilgernde in sein Taxi einzuladen als "heimliche Begleiterin", die ihre stille Nähe allen Personen schenken sollte, die er von einem Ort zum andern fährt. Mehrere Taxifahrer haben sie dieser Initiative angeschlossen, aus der die "Kampagne der Taxifahrer" in Buenos Aires und im vergangenen Jahr ebenfalls in Bariloche in Patagonien (Argentinien) entstand. Das Ganze ist sehr einfach und ein wenig revolututionär, wie alle Anregungen der MTA: im Taxi fährt eine kleine Pilgernde mit, Peregrina, am Rückspiegel baumelt ein Rosenkranz in den Farben der Taxis von Buenos Aires, gelb und schwarz, und auf der Rückenlehne des Fahrersitzes, gut sichtbar für den Passagier, steht: "Sie fahren nicht allein. Mit Ihnen fährt die Gnadenmutter von Schönstatt. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Anliegen in das Buch eintragen, das sie auf dem Rücksitz finden." Es ist beeindruckend, wie viele stille Zeugnisse des Vertrauens und der Suche nach Gottesbegegnung sich dort finden. Jeden Tag vor Arbeitsbeginn vertrauen die Taxifahrer sich und ihre Passagiere der Gottesmutter an: "Mutter, begleite mich auf der Pilgerschaft dieses neuen Tages, mit der ich das tägliche Brot verdiene; leite mich im täglichen Kampf und komm mit deinem Sohn meinen Passagieren nahe. Ich danke dir und ich bitte dich um Schutz für uns und unsere Familien, die uns zu Hause erwarten. Amen."
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Last Update: 28.05.2002 13:14 Mail: Editor
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