Publicado el 2011-04-04 In Leben im Bündnis

Kind vor Gott und Mutter für die Menschen

Emilie-Exerzitien in der SchweizSCHWEIZ, Sr. M. Veronika Böhler. „Ich nehme einen Koffer voll Neuigkeiten mit nach Hause», meinte eine Frau am Ende der Exerzitien, die in Neu-Schönstatt in Quarten stattgefunden haben. „Koffer», das passte ganz gut, denn es ging um Schwester Emilie Engel, die ihr Leben einmal mit einem Koffer verglichen hat, den sie Gott angeboten hat. Er sollte herausnehmen können, was und wann er will.

 

 

In den Exerzitien vom 28. bis 30. März 2011 ging es darum, von Emilie Engel zu lernen, ihr Leben als Inspiration für das eigene Leben zu begreifen.

„Emilie-Exerzitien» in Quarten, Schweiz

Und eines lässt sich gleich am Anfang sagen: Es ist geglückt, unter den 27 Teilnehmenden eine schöne Gemeinschaftsatmosphäre zu schaffen. Das war nicht von vorne herein zu erwarten, denn es waren zwei verschiedenen Gruppierungen, die sich für die zweieinhalb Tage in Quarten einfanden: die Krankenfamilie und Teilnehmer aus dem Wallfahrtskreis.

Manche kannten sich recht gut, andere waren zum ersten Mal in Quarten. Am Ende war kein Unterschied mehr zu spüren. Alle konnten sagen: „Ich fühlte mich sehr wohl und geborgen!»

Schwester Emilie hat Einzelnen etwas mitgegeben. Eine Person formulierte es so: „Emilie ist für mich das größte Vorbild und wird es immer bleiben. Schon immer! Trotz Krankheit und Schmerz konnte sie lächeln und andere trösten. Ich kann von ihr noch viel lernen. Ich hoffe, dass Schwester Emilie mir noch besser zeigt, wie man von innen her ruhiger und gelassener wird.»

Eine andere meint: „Mich hat beeindruckt, was Schwester Emilie wollte und mehr und mehr wurde: Kind vor Gott und Mutter für die Menschen.» Eine Familienmutter schreibt als Echo auf die Tage: „Ich bin begeistert!!! Diese Tagung war wie Balsam für meine Seele. Ich kann viele Impulse mitnehmen – auch für meine Familie!»

Symbol Diamant

Während der relativ kurzen Zeit arbeiteten die Teilnehmenden mit dem Symbol des Diamanten. Sie selbst sollten sich als Diamant aus der Hand Gottes und in der Hand Gottes begreifen: Ein Diamant, der kostbar und wertvoll ist.

Die Referentin Schwester Theres-Marie Mayer sagte: „Gott schaut in Liebe auf jeden einzelnen Menschen, den er geschaffen hat. Ja noch mehr, jeder darf sich sagen: Ich bin die Herrlichkeit Gottes!» – Das rief zunächst Protest hervor: „Nein, ich bin nicht die Herrlichkeit Gottes!», rief eine Teilnehmerin, „ich bin höchstens auf dem Weg dorthin, möchte es einmal werden …» Dieser Protest schaffte gleich ein offenes Diskussionsklima. Der Gedanke, dass Gott den Menschen so herrlich gemacht hat, vermittelte manchen ein positives Lebensgefühl. Aber die Realität, dass wir uns oft erbärmlich und schwach fühlen und sind, spannte den Bogen zum Thema der Exerzitien, das den Lebensnerv der Teilnehmenden traf: Wir können nicht perfekt, aber brillant sein…

Dem Perfektionsanspruch nicht genügen müssen

VortragÄhnlich wie Schwester Emilie erkannten sie, dass es unmöglich ist, dem Perfektionsanspruch der Gesellschaft und dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Aber wie sagte Schwester Emilie auf der Höhe ihres Lebens: „Ich bin mir zwar meiner Armseligkeit bewusst, aber ich rechne immer mit der barmherzigen Liebe Gottes.» Eine Frau fasste ihre Erkenntnis der Tage so zusammen: „Trotz meiner Begrenztheit kann ich etwas für den lieben Gott bedeuten!» Eine andere meinte: „Der Vergleich mit Schwester Emilie, dass auch sie kämpfte und immer wieder von vorne anfing, das hat mich beschenkt. Ich habe von jeder Stunde hier profitiert und gehe mit viel Vertrauen auf die Hilfe der Gottesmutter nach Hause.» „Dass ich ein Diamant sein darf vor Gott, das hat mir gut getan. In der Beichte durfte ich Gottes Liebe neu erfahren. Durch die Vorträge hat mein Persönliches Ideal neuen Schwung erhalten», so fasst eine Frau ihre Erfahrungen zusammen. Eine andere schreibt: «Ich bin dem Persönlichen Ideal auf die Spur gekommen.» Wieder jemand anderes sagt, was für ihn wichtig war: „Den Gedanken Gottes in mir zu entdecken. Was ich nicht kann, das tut die Mutter Gottes. Mein Persönliches Ideal ist: ‚Lass mich in stiller Dienstbarkeit weih ‘n Dir meine Kraft und Zeit!‘»

Ein weites Herz

Jemand anderes meint: „Was für mich schön war: Die interessanten Vorträge, die guten Gespräche bei Tisch, die gepflegte Umgebung im Haus, das feine Essen … Mir hat nichts gefehlt.» – Nun, was wollen wir mehr?! – Das liest sich, als seien die Tage in Neu-Schönstatt perfekt gewesen. Sie waren es beileibe nicht. Das größte Manko war die Zeit. Es war einfach zu wenig Zeit. „Zwei Tage sind zu kurz», meinten dann auch Schwester Veronika und Schwester Claire-Lise, die die Tage begleiteten. Es war wenig Zeit um das Gehörte in Ruhe verarbeiten zu können. Einige Teilnehmende meinten der Referentin gegenüber: „Zum Nacharbeiten haben wir zu Hause noch genügend Zeit. Die Vorträge sind so interessant!»

Im Schlussgottesdienst gelang es Pater Toni Durer, in wenigen Sätzen den Inhalt der Exerzitien zusammen zu fassen. Er lenkte in seiner Ansprache noch einmal den Blick auf Schwester Emilie und auf die Gottesmutter und stellte das Ziel vor Augen, so wie Schwester Emilie heilig zu werden. In den selbst formulierten Fürbitten kam die Sehnsucht zum Tragen, selbst ein leuchtender Diamant zu werden. „Nicht nur ein Diamant, sondern ein funkelnder Brillant», ergänzte eine Frau. Dank und Bitte flossen ineinander, der Dank für die Person von Schwester Emilie und ihr Vorbild, die Bitten für die aktuellen Anliegen in der Welt und die Heiligsprechung von Schwester Emilie und Pater Kentenich. Die Teilnehmer haben ein weites Herz. Sie beteten auch für die Postulantin der Marienschwestern, die in diesen Tagen in Quarten angekommen ist und für die, die nicht zu diesen Exerzitien kommen konnten. Ein besonderer Moment war am Ende des Gottesdienstes der Einzelsegen, den die Teilnehmenden erhielten. Anschließend bekam jede Person einen kleinen „Brillanten» überreicht mit den Worten: „Weil du in meinen Augen kostbar und wertvoll bist und weil ich dich liebe», so spricht der Herr, „gebe ich für dich ganze Länder!»

 

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