Veröffentlicht am 2017-05-19 In Urheiligtum

Mit tausend Briefen und den Schönstättern aus der Villa 31 ins Urheiligtum

Maria Fischer •

Nach fast zwei Monaten pilgere ich wieder zum Urheiligtum – physisch -, an diesem sonnigen Nachmittag Anfang Mai. Ich komme nicht allein, auch wenn im Moment weit und breit kein anderer Pilger auf dem Weg zu dieser Kapelle zu sehen ist, von wo aus vor über 100 Jahren ein junger Priester und eine Handvoll Jugendlicher  herausgingen, um die Welt zu erneuern. In meiner Tasche habe ich tausend Briefe an Maria aus den letzten beiden Monaten, die über den Button „Briefe an die MTA“ auf schoenstatt.org geschickt wurden.

Die meisten kommen aus den Ländern in Lateinamerika, in denen schoenstatt.org die größte Zahl an Besuchern und Mitarbeitern hat. Doch es sind auch Briefe aus Venezuela dabei, aus Mittelamerika. Und da sind auch Briefe aus Indien, Australien, von den Philippinen; und auch Europa fehlt nicht in diesem Fächer von Vertrauen, Liebe, Hingabe und manchmal Verzweiflung: Deutschland, Italien, Schweiz, Spanien, Kroatien …

Beim Betreten des Urheiligtums platze ich mitten hinein in den Rosenkranz für den Frieden. Hier wird also die Bitte des Heiligen Vaters erfüllt, sein aktuelles Gebetsanliegen für den Monat Mai: den Rosenkranz für den Frieden beten.

Die Villa 31 im Urheiligtum

In diesem Moment hole ich meine Blätter mit den Briefen und ein besonderes Foto hervor …aufgenommen mit Cristina White am Ende meines Besuchs in der Villa 31, einem Elendsviertel in Buenos Aires, im Stadtteil Retiro. Dieses Elendsviertel mit seinen gut 40.000 Einwohnern, von denen die Hälfte Einwanderer aus den Nachbarländern sind, wird von vielen in Buenos Aires und auch außerhalb als Abenteuer angesehen (zumindest bin ich danach für meine jugendlichen Neffen richtig cool), und Abenteuer oder nicht, es ist ein Gehen in den Spuren von Kardinal Jorge Mario Bergoglio und Begegnung mit einer phantastischen Gruppe von Schönstättern und ihren Freunden, mit einem beeindruckenden Bündnisleben und Apostolat, das es wert ist, in aller Welt gekannt zu sein … Am Schluss unserer Begegnung (Bericht folgt) kam die Idee auf: Da meine Geschenke für sie im Haus Madre de Tuparenda geblieben waren, schlug ich vor, ein Foto von allen zu machen und sie so alle mitzunehmen ins Urheiligtum, das sie so sehr lieben und das wohl niemand von ihnen je physisch besuchen wird.

Niemand von denen, die in diesen Minuten im Urheiligtum den Rosenkranz beten, weiß, dass sie in Begleitung von Menschen beten, die in der Villa 31 jeden Tag den Rosenkranz beten. Doch in der Villa 31 bekommen sie in diesem selben Augenblick das Foto von ihrem Foto an diesem heiligen Ort …

Der Rosenkranz endet etwas abrupt mit dem Eintreffen einer größeren Gruppe von Frauen, die mit Kerzen in den Händen schon zum Abendsegen kommen. P. Pater Nöthen betet für alle, die sich im Gebet mit diesem Heiligtum verbinden. Und sie sind alle da, im Foto von der Villa 31 mit den Pilgerbildern und der schönen Fahne mit dem MTA-Bild, und in den tausend Briefen.

Das Foto bleibt im Urheiligtum, die Briefe lege ich in den Krug. Zeichen der Liebe zu diesem Heiligtum, das wir Urheiligtum nennen, Mitte eines riesigen Netzes von Heiligtümern, das unsere Welt umspannt.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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