Veröffentlicht am 2015-07-04 In Zweites Jahrhundert des Bündnisses

Drei Fragen … zu Schönstatt im zweiten Jahrhundert des Liebesbündnisses (25)

Ich bin Manuel de la Barreda Mingot, seit 24 Jahren verheiratet mit Lourdes Navarro; wir haben vier Kinder, 22, 20, 18 und acht Jahre alt. Das dritte, Javier, hat Down-Syndrom und ist adoptiert •

Wir gehören seit sechzehn Jahren zur Familienliga von Madrid. Zusammen mit befreundeten Ehepaaren bildeten wir damals eine Lebensgruppe, die mit kleinen Veränderungen bis heute zusammengeblieben ist. Wir haben 2003 zusammen mit einem Teil der Gruppe unser Liebesbündnis geschlossen und es 2009 zusammen mit dem Rest erneuert. Im Jahr 2008 haben wir unser Hausheiligtum eingeweiht. Im Jahr 2010 haben meine Frau und ich die Blankovollmacht abgelegt, und ich habe mein Persönliches Ideal gefunden. Wir haben 2014 die Mitgliedsweihe gemacht und in der Zeit der Vorbereitung darauf unser Eheideal entdeckt.

In der Schönstattfamilie haben wir in verschiedenen Teams mitgewirkt zur Vorbereitung von Veranstaltungen der Liga wie Einkehrtagen, Tagungen und Javieraden (Javieraden sind Fußwallfahrten von 40 Kilometern zwischen Pamplona und Xavier, dem Geburtsort des heiligen Franz Xaver. Es gehen etwa 120 Personen mit – Ehepaare mit ihren Kindern. Die Jugendlichen organisieren ihre eigene Javierada). Wir haben insgesamt fünfmal den Hausheiligtums-Workshop für die Familienliga geleitet. Diesen habe ich auch einmal in Mexico-City für die dortige Schönstattfamilie durchgeführt, als ich beruflich dort war. In Panama habe ich bei einem anderen beruflichen Aufenthalt mitgeholfen, diesen Workshop für eine Gruppe der Mütterliga in diesem Land zu starten.

Im Heiligtum von Serrano, Madrid, arbeite ich in der Heiligtumspastoral mit als Kommunionhelfer, sowohl bei den heiligen Messen am Heiligtum wie bei der Krankenkommunion. Dank dieser Aufgabe arbeite ich jetzt auch in meiner Pfarrei als Kommunionhelfer mit.

Vier Jahre lang waren wir im Vorstand von Maria Ayuda, Spanien, wobei ich Vorsitzender war.

Auch außerhalb Schönstatts sind wir apostolisch tätig.

Schon bevor wir verheiratet waren, haben meine Frau und ich angefangen, mit Kranken zum Heiligtum in Lourdes zu pilgern, als Mitarbeiter des Lourdes-Vereins von Madrid. In 25 Jahren habe ich etwa 35 Wallfahrten mit Kranken zu diesem Heiligtum begleitet.

Wir sind auch zum Heiligtum von Fatima und nach Medjugorje gepilgert.

Die apostolischen Tätigkeiten, die mich zurzeit beschäftigen, sind die Pastoral der Hoffnung, die im Schatten des Heiligtums von Serrano entstanden ist (für wiederverheiratete Geschiedene) und die „Arche“ in Madrid (Jean Vanier), deren Vorsitzender ich bin, die sich um das gleichberechtigte Zusammenleben mit psychisch Kranken bemüht.

Ein halbes Jahr sind wir unterwegs im zweiten Jahrhundert des Liebesbündnisses – Was ist Ihr Traum von diesem Schönstatt in seinem Sein, seiner Verortung in Kirche und Welt und seinem Tun?

Ich persönlich träume mein Schönstatt der Zukunft als Referenz für die Kirche, für die Welt an den Fronten, an denen es um den Bruch mit veralteten und falsch verfestigten Prinzipien geht. Den Prinzipien, die den Menschen krank machen. Aber es geht nicht um eine „progressive“ Bewegung, nein. Sondern um eine mutige Bewegung, die hundertprozentigen Respekt hat vor der Kirche, ihrer Autorität und ihrem Lehramt, jedoch ohne Angst, neue Türen zu öffnen in all dem, was den heutigen Menschen betrifft. Und die diese Türen öffnet, um diesen Menschen Gott näher zu bringen durch die Gottesmutter, an der Hand der Kirche.

Eine Bewegung, die wie Pater Kentenich in seiner Zeit sich der Zeit anzupassen versteht, das Wesentliche bewahrt, das Wichtige unseres Glaubens und unserer Kirche, und Zubehör und Nutzloses hinter sich lässt.

Eine Bewegung von Menschen, die keine Angst haben, sich zu irren, und den Mut haben, Fehler einzugestehen und gutzumachen. Von Menschen, die keine Angst haben vor dem Schritt ins Leere, mit dieser gesunden Unbekümmertheit, wie Pater Kentenich sagt. Der Unbekümmertheit, als Kind Gottes sich hineinzustürzen in den vollen Einsatz für den Menschen.

Eine Bewegung, die versteht, an der vordersten Front der dringendsten physischen und spirituellen Nöte des Menschen zu sein, im Dienst an der Kirche und dadurch an Gott und der Gottesmutter.

Eine Bewegung jedoch, die ihre Kraft dazu aus dem Gebet schöpft. Aus tiefem, wahrem Gebet mitten in der Welt. Die eine betende Referenz für die Kirche und die Welt ist.

Was müssen wir hinter uns lassen oder vermeiden, damit dieser Traum Wirklichkeit wird?

Um am Schluss zu beginnen: Wir dürfen keine Angst haben zu beten, in unseren Heiligtümern viele Anbetungsstunden einzurichten, und in voller Freiheit anzustecken und zu lehren, wie man betet, wie man sich mit der Gottesmutter und mit Gott verbindet im Gebet und wie man so in ihnen zur Ruhe kommt. Wie man sich durch die Frucht des Gebetes umgestalten lässt.

Wir müssen auch lastende Strukturen, die einschläfern und gleichförmig machen, vermeiden.

Wir dürfen keine Angst haben davor, dass man uns hinterfragt, weder innerhalb noch außerhalb der Kirche, und dabei unsere Prinzipien mit Ehrlichkeit verteidigen.

Und vor allem dürfen wir keine Angst haben, uns die Worte Christi zu eigen zu machen, dass nicht die Gesunden, sondern die Kranken den Arzt brauchen, und als missionarische Bewegung ständig aus unserer Komfortzone hinausgehen zu den Nächsten, vor allem zu denen, die weit draußen sind.

Welchen konkreten Schritt müssen wir jetzt tun, damit dieser Traum Wirklichkeit wird?

Als erstes und um unsere „Vorräte“ zu füllen, sollten wir beginnen, eine starke Gebetspastoral zu fördern, mit allem, was unser Charisma uns dafür bereithält und uns mit allem zu bereichern, was andere Charismen der Kirche Gutes für diese Pastoral haben. Diese bevorzugten Orte des Gebetes, die wir haben, die Heiligtümer, müssen immer voller betender und anbetender Menschen sein.

Wir müssen in jeder Familie lernen, zum Wachstum aller ihrer Mitglieder beizutragen, egal wie lange sie schon in Schönstatt sind. Die Veranstaltungen für die Neuen sind wichtig, damit sie hineinfinden und motiviert werden, aber man darf nicht diejenigen vergessen, die schon länger dabei sind.

Es muss ständig geprüft werden, was unsere Komfortzone ist und ob wir es uns gerade darin bequem machen. Und das muss auf allen Ebenen und regelmäßig geschehen.

Alle missionarischen Aktivitäten sollten Vorrang haben, und damit meine ich alles, was uns aus der Bewegung heraus in die Kirche und die Welt herausgehen lässt.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, Schoenstatt.org

 

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