Veröffentlicht am 2010-11-18 In Jubiläum 2014

Er kommt. Er ist da: Vaterwoche in Schönstatt auf’m Berg

Vatersymbol in MemhölzDEUTSCHLAND, mkf. Wann kommt er? Kommt er jetzt? Er kommt! Wir fahren ihm entgegen! Wir holen ihn ab! Wir warten schon! So ähnlich muss es vor 42 Jahren geklungen haben, als Pater Kentenich zur Grundsteinlegung des Heiligtums in Schönstatt auf’m Berg in Memhölz erwartet wurde. Und genau so war es am Sonntag, 14. November 2010, in der Erwartung des Vatersymbols, das auf seiner Weltpilgerschaft für eine ganze Woche nach Memhölz kam. In seinem Geschenk an die Schönstattfamilie, dem Symbol der Väterlichkeit Gottes, erwartete seine Familie ihn selbst, in einem so durchgehend organischen Lebensvorgang, dass Pater Kentenich seine helle Freude daran gehabt hätte. Hat. Denn als das Auto ankam, die Glocke des Heiligtums zu läuten begann und Marienschwestern, Ehepaare, Priester, Männer, Frauen und Kinder in der Dunkelheit ein Rosenspalier bildeten, da war er wirklich da.

Zur Begrüßung gekommen

Im Jahr der Vaterströmung

Seit Juli 2009 pilgert das Vatersymbol durch die Welt, hat die USA, Puerto Rico, Polen, Ungarn, Spanien, Portugal, Bolivien, Peru und England besucht, das Generalkapitel der Marienschwestern, die deutsche Oktoberwoche und das Institut der Schönstattfamilien, war bei der Eröffnung des Trienniums auf 2014 am Urheiligtum dabei. Und jetzt kommt es nach Memhölz. Kommt als Träger all der tiefen Erfahrungen von Menschen aus vielen Ländern und Nationen seit Beginn der Weltpilgerschaft im Juli 2009. Kommt als Träger der Botschaft vom liebenden Vatergott. Kommt als Träger der Erfahrung: Pater Kentenich lebt in seiner Familie weiter, wirkt weiter „durch Menschen, die Hand in Hand, Herz in Herz mit ihm Ewigkeit säen.“ – In diesem Symbol kommt auch er selbst. „Dieses wunderschöne Symbol erinnert uns an die Liebe des Vatergottes und seine göttliche Vorsehung. Es ist uns ein sprechendes Zeichen dafür, dass das Liebesbündnis mit der Gottesmutter ausgereift ist zum Bündnis mit dem großen dreifaltigen Gott. Wenn immer dieses Symbol unsere Heiligtümer besucht, wird es uns verknüpfen mit dem heiligen Ort des Ursprungs. Gleichzeitig wird es uns verbinden mit unserem Vater und Gründer, der uns die Vaterliebe Gottes auf vielfältige Weise ein Leben lang bezeugt und erfahrbar gemacht hat“, so hatte Mons. Dr. Wolf bei der Aussendung im Urheiligtum gesagt. Im Jahr der Vaterströmung wird das in Memhölz zur Erfahrung, mit Händen zu greifen.

Wie Warten aufs Christkind

Er kommt ... An der OMV-Tankstelle in MemmingenEs ist ein vollgepacktes Wochenende, das am späten Nachmittag des 14. November, eines strahlenden Sonnentages mit fast sommerlichen Temperaturen, in Schönstatt auf`m Berg zu Ende geht: zwei große Gruppen aus Pfarrgemeinden, Vorbereitungstreffen der Internationalen Akademie für Führungskräfte in der Wirtschaft, Oasentag der Männer, erstes Treffen des Kentenich-Studienkreises „Arbeiten mit Herzensanliegen“, Öffentlichkeitsarbeits-Treffen für den Grundkurs Erziehung… Und über allem immer wieder die freudige Erwartung: Heute kommt er! „Wir müssten die eigentlich alle Stunde anrufen, wie weit sie sind!“, meint Sr. Ingrid-Maria. Die: das ist Ehepaar Bertrand, die das Vatersymbol im Auto von Schönstatt bis Memmingen bringen. Bis dahin wird man ihnen – IHM – entgegenfahren. Für sieben Uhr abends ist dann der Empfang im Heiligtum geplant. Jede Stunde?

Es legt sich eine Atmosphäre wie an Heilig Abend über Schönstatt auf’m Berg. Überall wird etwas vorbereitet, letzte Hand angelegt an den Schmuck im Heiligtum, die Lichtchen mit einem Wort von Pater Kentenich beim Besuch vor 43 Jahren. Fahnen werden gehisst.  Es ist wie bei „Warten aufs Christkind“, nur dass man statt auf das Glöckchen, das ins Weihnachtszimmer ruft, auf das Handyklingeln wartet. Jede Stunde anrufen? Das geht doch nicht. Jede halbe, mindesten. „Jetzt sind sie auf der Alb.“ Es ist eine Stunde später als angenommen. Also Begrüßung im Heiligtum gegen acht. Heiligabendstimmung. „Jetzt brauchen wir noch eine gute halbe Stunde bis Memmingen.“ – „Wir fahren los!“ Es war ein Heiliger Abend, als Pater Kentenich damals nach 14 Jahren nach Schönstatt kam. Da sind sie losgefahren, nach Frankfurt, nach Schönstatt, und am 26. Dezember haben sie auf den Autobahnbrücken gestanden, unter denen er im Auto nach Münster gefahren wurde… Und auf einmal weiß man, wie das war.

Übergabe auf der Tankstelle

ÜbergabeDas Auto aus Memhölz ist als erstes am ausgemachten Treffpunkt, der Tankstelle an der Ausfahrt Memmingen. Kommen sie? Der Fahrer des Wagens, auf den Norbert Jehle zustürmt, schaut ein wenig wie „Die spinnen, die Römer“. Er will nur tanken. Da! Das sind sie! Bertrands sprudeln ihre Erlebnisse heraus. Ja, im Hausheiligtum ist er gewesen, und bei der Jungengruppe, und ja, es ist doch vielleicht das letzte Mal, dass man das Symbol in der Hand hält… es soll und wird ja dann bald nach Afrika gehen und dann fast zwei Jahre nach Südamerika und dann, dann dahin, wo es für immer seinen Platz finden soll. Ein schwarzer Koffer geht auf, eine Stofftasche, ein Acrylglasbehälter. Geht der auf? Klar geht der auf. Und dann ist mitten auf der Tankstelle Vaterbegegnung. Vaterbegegnung mit Lachen, Erzählen und strahlenden Augen. „Wir haben ihn! Wir fahren jetzt los!“ – „Wir gehen zum Heiligtum, es sind schon viele da!“ – „Jetzt sind wir gleich da, noch fünf Minuten.“ – „Wir warten…“

Rosenspalier

Die Glocke läutet und läutet... Das Heiligtum ist hell angestrahlt, die Türe offen, davor stehen die Wartenden und bilden mit Rosen Spalier. Wie auf dem Flughafen in Puerto Rico. Das Auto hält, und die Glocke beginnt zu läuten. Dann tragen Gertrud und Norbert Jehle das Vatersymbol ins Heiligtum. Einer nach dem andern geht vor und schenkt Pater Kentenich eine Rose, begrüßt ihn persönlich. Schwester M. Irmentraude dankt dafür, dass sie nach 43 Jahren wieder dabei ist, als er nach Memhölz kommt – sie hat damals diesen Besuch vorbereitet und  Pater Kentenich hierher geführt, wo er den Grundstein für dieses Heiligtum gesegnet hat. Dank, Freude, Bereitschaft, Staunen: jeder sagt, was bewegt.  Jetzt hat das Jahr der Vaterströmung, jetzt hat das Triennium auf 2014 auch hier begonnen, sagen Gertrud und Norbert Jehle und bringen die Fackel von der Eröffnung des Trienniums am Urheiligtum. Die Atmosphäre ist so dicht, dass man meint, Pater Kentenich müsse nun gleich anfangen zu sprechen… Seine Worte vom Besuch vor 43 Jahren erklingen…

Es ist wirklich wahr geworden

Wort zur Stunde: Pfr. i.R. Leonhard ErhardDas Wort zur Stunde, das er nun sprechen solle, so Pfarrer Leonhard Erhard, sei eigentlich Ausdruck der Hilflosigkeit. Eine Stunde könne  – auch wenn sie nur aus wenigen Momenten bestehe – so dicht sein, dass Worte nicht greifen könnten. Pater Kentenich, der unserer Erfahrung nach hier immer gegenwärtig und am Wirken sei, sei in dieser Stunde in diesem sichtbaren Zeichen tiefer erlebbar da. Vor 43 Jahren habe er der kleinen Augsburger Schönstattfamilie, die glücklich und zufrieden war, endlich das Heiligtum so zu haben, dass Pater Kentenich den Grundstein segnen konnte, mit seinen Worten einen viel weiteren Horizont aufgerissen. Von hier aus, so habe er damals gesagt, wolle die Gottesmutter ins ganze Bayernland hineinwirken, ins Bayernland als Teil Deutschlands und Teil der ganzen Welt. Von diesem Fleckchen Erde am Rande Deutschland wolle sie weltweit wirken. Da habe  Pater Kentenich als Prophet und Dolmetscher der Gottesmutter gesprochen, und wenn wir heute schauen, was in und durch Memhölz geworden ist und wird, dann sehen wir: Es ist wirklich wahr geworden. Er erinnert an die Familie Kast, die ganz hier aus der Nähe kommt und in Chile in ihrer Tochter Barbara eine strahlende Verkörperung Schönstatts schenkt, und an die strahlende Wirkung der vielen Initiativen von Memhölz aus in den Nachbarländern und darüber hinaus. Als Weltreisender sei Pater Kentenich heute erneut nach Memhölz gekommen, mit 43 Jahren mehr Erfahrungen der weltweiten Familie als damals. Und als „Himmelsreisender“ mit 42 Jahren mehr Himmelserfahrung sei er gekommen. Damit sei sein Besuch heute mit einer unendlich tieferen Fülle uns geschenkt. Und so wie wir uns seine Worte damals nicht ganz vorstellen konnten, so könnten wir uns auch heute nicht ganz vorstellen, was seine Worte und seine Gegenwart in dieser Fest- und Vaterwoche mitbringen… Schw. Ingrid-Maria überreicht jedem ein brennendes Licht mit einem Wort Pater Kentenichs von damals.

In seinem Haus

Jeder erhält ein Licht mit dem Wort Pater KentenichsVom Heiligtum aus besucht Pater Kentenich dann das Haus. Schw. Irmentraude trägt das Vatersymbol voraus. „Das hat mich ganz tief ergriffen“, sagt sie. „Damit hatte ich gar nicht gerechnet.“ Im kleinen Speiesesaal ist ein Sektempfang, in der Mitte findet das Vatersymbol, umgeben von den Lichtern, seinen Platz. „Auf Pater Kentenich!“ – Er ist da, und rund um ihn ist Familie, ist Gespräch, ist Freude, ist Begeisterung…

Und so beginnt eine ganze Festwoche, Vaterwoche. In der heiligen Messe am Montag ist das Vatersymbol auf dem Altar, anschließend bei der eucharistischen Anbetung im Heiligtum.

Geburtstag

Er ist daAm Dienstag ist sein 125. Geburtstag. „Die Geburtstagsveranstaltung für unseren Vater ist gerade am Laufen – der große Vortragssaal ist schon übervoll, und immer noch kommt jemand. „Mal schauen, was gerade läuft!“ – so zwei junge Frauen und kommen auf’n Berg. Sie wissen von der Vaterwoche. Heute ist der Vater im Symbol durch die Arbeitsbereiche (zuerst war es bei Pfarrer Erhard, dann im Büro hat er beim Buchen von Belegen zugesehen, dann die Mitarbeiter beim Mittagessen besucht, dann hat er sich eine Weile in der Küche aufgehalten, wo gerade die Geburtstagskuchen vorbereitet wurden) gewandert – und wir haben ein bisschen von ihm, von Schönstatt den Mitarbeitern erzählt – und es war einfach eine frohe Atmosphäre“, so Ehepaar Jehle. Es sind am Schluss 70 Personen bei der Geburtstagsfeier. Und die Vaterwoche geht weiter…

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Worte zur Stunde von Pfr. Leonhard Erhard (mp3)

 

 

 

Fotoalbum

Programm der Vaterwoche in Memhölz

Im Heiligtum

1 Responses

  1. Sr. Anrika sagt:

    Liebe Schönstattfamilie in Memhölz!
    Von ganzem Herzen freue ich mich mit Euch über den großartigen Besuch unseres Vaters und Gründers! Sagt ihm doch bitte einen herzlichen Gruß von mir!!! Am liebsten wäre ich natürlich selbst gekommen, zumal ja an diesem Wochenende eine große Sendungsfeier der Familienakademie stattfindet – leider ist es nun nicht möglich, aber ich werde geistig diese Woche ganz besonders in "Schönstatt auf’m Berg" sein und im Geiste alles mitfeiern!!!
    Liebe Grüße an die Augschburger! Und extra Grüße im Heiligtum.
    Auf dass von dieser Vaterbegegnung im Memhölz reicher Segen ausgeht!
    Mit den besten Wünschen,
    Sr. M. Anrika

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