Veröffentlicht am 2017-11-01 In Leben im Bündnis

“Verherrliche dich!” – Krönung im Heiligtum von Kearsley

ENGLAND, Mary Cole •

Die Wettervorhersage war trüb im wahrsten Sinne des Wortes. Der Ausläufer der Wirbelstürme, die die Atlantikküste der USA verwüstet hatten, sollte während unseres Krönungs-Wochenendes mit starkem Wind und heftigem Regen durch Großbritannien fegen. Unsere MTA musste sich verherrlichen. Und Sie tat es! Der Sturm kam auf, als alles schon wieder eingepackt war, und der Regen, an den wir gewöhnt sind, blieb solange aus, wie wir brauchten. Von den Veranstaltern eines ökumenischen „Strohpuppen-Festes“ in Kearsley am Wochenende zuvor konnten wir sieben Pavillons ausleihen, um unsere Ausstellungen und die Teams trocken zu halten. Und die Leute kamen! Wir hatten mit ungefähr zweihundert gerechnet, es kamen viel mehr, und der Andrang wurde gestemmt.  Ein Aufruf in Pfarrgemeinde und Bewegung um eine Schachtel mit Teilchen von jedem Haushalt übertraf alle Erwartungen, und am Ende konnten wir den ‚Brothers of Charity‘ [Brüdern der Nächstenliebe] eine große Tasche mit Teilchen, noch in ihren Schachteln, für die Obdachlosen geben.

Über Bischof John Arnold von Salford hatten wir die Diözese eingeladen, zu unserer Krönung zu kommen, und viele Leute aus der ganzen Diözese und darüber hinaus, die das Heiligtum bis dahin noch nie gesehen hatten, erschienen. Für sie war es ein „WOW-Erlebnis“. Das Heiligtum war für unsere Königin mit Rosen und Lilien geschmückt, und die Menschen verbrachten viel Zeit im Gebet. Die Gottesmutter war nie allein. Die Menschen kamen schon vor Mittag an. Eine große Gruppe afrikanischer Frauen kam in ihren blauen Gewändern, und ihre Freude und Begeisterung waren ansteckend. Mir wurde nachher erzählt, dass auch eine Flüchtlingsfamilie aus dem Nahen Osten da war. Für alle gab es ein Willkommen mit einem großzügigen Angebot von Tee oder Kaffee, um ihre Lunchpakete zu genießen.

Eine nicht perfekte Krone

Die heilige Messe wurde um 13.30 Uhr gefeiert, dabei schlossen zwei Frauen aus Liverpool ihr Liebesbündnis. In seiner Predigt sagte P. Bryan Cunningham, dass die Krone, die drei Monate vorher zur Reinigung und Neu-Vergoldung eingeschickt worden war, aus Versehen unverändert zurückgekommen sei. Er interpretierte das als Symbol für uns mit all unseren Beulen und Narben, die wir im Lauf unseres Lebens erworben haben, und die Gott in Gold verwandeln will. So sollten wir nicht zögern, mit der Krone uns selbst zu geben, gerade so wie wir sind. Die Krone würde noch vergoldet und mit kleinen Perlen besetzt werden, um an das „Perlen-Jubiläum“ seit der Krönung in Walsingham, dem emblematischen Marienwallfahrtsort Englands, vor dreißig Jahren zu erinnern.

Nach der Messe und einer kurzen Zeit für eine Tee-Pause (ganz Englisch!) gab es eine kurze Einführung zum Urheiligtum und der damaligen Krönung dort im Jahr 1939, und wie die englische Schönstattfamilie das aufgegriffen hat, gefolgt von einem Überblick über den Tag und den „Marktplatz“. Die „Marktstände“ gaben Einblick in das Liebesbündnis, die Pilgernde Gottesmutter, die Arbeit der Familien und Frauen, das Mosaik im Garten hinter der Kirche und seine Botschaft, die auf dem ‚Schönstatt-Offizium‘ [Horen], das unser Gründer in Dachau verfasst hat, basiert. Tee, Kaffee und Kuchen wurden den ganzen Nachmittag an zwei Stellen angeboten, während Schönstatt-Mitglieder bereit waren, Fragen zu beantworten. Die Jugend traf sich im Cottage, ebenso die Kinder, die damit beschäftigt waren, eine große Krone aus Blumen anzufertigen, die sie zur Krönung ins Heiligtum brachten.

Workshops zum Hausheiligtum und zum Gründer

Gegen 15.30 Uhr gab es in der Halle einen Workshop zum Hausheiligtum, geleitet von Liz Markland, aus der zweiten Schönstatt-Generation, begleitet von einer Dia-Show von Hausheiligtümern, die auf eine Leinwand projiziert wurde. Nachdem sie ihre Präsentation zusammengefasst hatte, wurde eine große Kiste hereingetragen, gefüllt mit gerahmten MTA-Bildern, und die Leute wurden eingeladen, ihr eigenes Hausheiligtum zu errichten. Es gab einen Ansturm nach vorne, und in kürzester Zeit war die Kiste leer. Von da an waren die Priester damit beschäftigt, die Bilder zu segnen. Es war schwierig, die Leute wieder zu sammeln, aber letztlich waren sie bereit für einen Workshop über Pater Kentenich, um in das Kentenich-Jahr (2017/18) einzuführen. Viele Leute äußerten den Wunsch, eine Wallfahrt zum Urheiligtum zu machen, um es selbst zu erleben. Als alle Fragen beantwortet waren, war Bischof Arnold nach einem sehr vollen Morgenprogramm eingetroffen, um der eigentlichen Krönung vorzustehen.

Die Krönung durch Bischof Arnold im Heiligtum

Um 16.30 Uhr versammelte sich eine erwartungsvolle Menge in der Halle für die Krönungsfeier, in der unser Bischof uns eingeladen hat, den Aufruf des Heiligen Vaters zu beantworten und Missionare zu werden. Das wurde in der Feier aufgegriffen, die zur Krone überleitete. Die Krone führte die Prozession zum Heiligtum an. Für diejenigen, die schlecht zu Fuß waren, wurde alles in die Halle übertragen, so dass sie nichts versäumten. So viele Menschen wie möglich drängten sich ins Heiligtum, und der Gesang hob beinahe das Dach an. Bischof John war ganz glücklich, dass er nicht auf die Leiter klettern musste, so wurde Paul Cooper, unser Künstler und der Initiator der Krönung, gebeten, die Krone an seiner Stelle an dem Bild anzubringen. Nach Schlusssegen und Schlusslied überreichte P. Bryan Bischof John eine Replik der schön verzierten Kerze, die im Heiligtum als Dank für diesen Tag brennen wird.
Es war gut nach 6 Uhr abends, bevor der sich nahende Sturm die letzten Pilger eilig zu ihren Autos und Bussen hasten ließ, während die Männer halfen, die Pavillons, Tische und Stühle abzubauen und zu verstauen. Wir waren uns alle einig, dass es ein reich gesegneter Tag war. Unsere MTA hat sich verherrlicht, und wird sich weiterhin verherrlichen, indem sie Schönstatt in England durch ihre kleinen Missionare aufbaut.

 

 

Original: Englisch, 16.10.2017. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland/mf

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