Veröffentlicht am 2017-08-20 In Leben im Bündnis, Schönstätter

100. Jahrestag eines Lebensopfers… bald!

FRANKREICH, Pfr.  Jean-Marie Moura •

Bereits seit einiger Zeit wirkt der französische Diözesanpriester Jean-Marie Moura auf Bitten seines Bischofs François Garnier als Rektor des Schönstatt-Heiligtums in Thun Saint Martin bei Cambrai. Um dieses Heiligtum, das 1965 als Gabe der gesamten internationalen Schönstattfamilie erbaut wurde, gibt es sehr wenig Schönstattleben. Dem Bischof des Bistums Cambrai war es ein großes Anliegen, dass das Heiligtum nicht verwaiste, nachdem die Gemeinschaften Schönstatts dort keine Präsenz mehr sichern konnten. Pfr. Jean-Marie Moura war bereits mehrfach mit Pilgern in Schönstatt und hat erfolgreich begonnen, die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter zu verbreiten. Wir veröffentlichen hier seinen Brief, mit dem er den kleinen französischen Freundeskreis des Heiligtums auf den 100. Todestag von Josef Engling am 4. Oktober 2018 hinweist.


 

Liebe Freunde des Heiligtums,

dieser Brief wird Ihnen heute zugeschickt, aber er ist am 4. (August) geschrieben! Ein wichtiges Datum für diesen gesegneten Ort der Diözese Cambrai, wo im Jahr 1964  von Deutschen und Franzosen eine kleine Kapelle errichtet wurde, und zwar hauptsächlich aus zwei Gründen:

Der erste: am 4. Oktober 1918 opferte ein deutscher Soldat, Joseph Engling, im Alter von 20 Jahren auf diesem Fleck Erde im Norden Frankreichs in Thun St. Martin sein Leben Gott durch die Gottesmutter Maria. Er bereitete sich darauf vor, Missionar zu werden. Dieses Opfer hatte er aus freier Entscheidung gemacht, damit die marianische Bewegung von Schönstatt, die ihn die ganze Zeit dieses schrecklichen Krieges hindurch getragen hatte, sich in der Welt verbreitet und den Frieden anbietet, den seine viel „geliebte Mutter“ jedem so gern geben möchte.

Der zweite Grund für den Bau der Kapelle war der brennende Wunsch der Mitglieder der Bewegung, dass ihr Gründer, Pater Kentenich,  vor seinem Heimgang in den Himmel zu den Seinen zurückkehre. Er befand sich bereits seit 14 Jahren im Exil in den Vereinigten Staaten und war schon (fast) 80 Jahre alt… Am Morgen nach der Einweihung des Heiligtums durch Bischof Jenny, am 12. September 1965, wurde diese Bitte an die Gottesmutter erhört!

Was den Wunsch Joseph Englings betrifft, ist dieser wunderbar in Erfüllung gegangen, und der Baum Schönstatt hat sich herrlich entfaltet und hört nicht auf zu wachsen und zu blühen. Es gibt heute, glaube ich, ungefähr 100 000 Mitglieder der Bewegung auf allen Kontinenten.

„Wie oft war in der Weltgeschichte das Kleine und Unansehnliche die Quelle des Großen und Größten“, sagte Pater Josef Kentenich als junger Priester am 18. Oktober 1914 zu den jungen Erwachsenen der neu gegründeten Marianischen Kongregation.

Dieser ein wenig in den Weideflächen der Gegend um Cambrai verlorene Ort, fünf Minuten von der Autobahn entfernt, entspricht dem Gleichnis Jesu über den Schatz im Acker (Matthäus 13).  Ich entdecke seit zwei Jahren voller Bewunderung die evangelisierende Kraft dieser Internationalen Bewegung im Herzen einer Welt, die verzweifelt Gründe zum Leben sucht.

Wie viele Menschen haben hier schon zu mir gesagt: „Wir haben wohl im Vorbeifahren eine Kapelle in der Ferne gesehen, aber wir hatten keine Ahnung… “ Die Zeiten Gottes sind oft nicht die Zeiten der Menschen…

Es ist der Moment gekommen, künftig diesen „schönen Ort“ (Schön-statt) und seine marianische Spiritualität, die uns ins Herz des ewigen Vaters führt, mehr bekannt zu machen.

Der hundertste Todestag von Joseph Engling, dessen Seligsprechungsprozess gut voran geht, der 4. Oktober 2018, ist eine unverhoffte Gelegenheit, damit dieses Gesicht endlich erkannt wird,  wie es unser Bischof Francois Garnier in einer schönen Formulierung ins Wort gebracht hat:  als  „einer der schönsten Sterne unserer europäischen Fahne“!

Thun, am 4. August 2017

„Schönstatt ist ein Baum,  der immer blüht!“  Joao Pozzobon

Père Jean-Marie Moura, 1 rte nationale, 59141 THUN 0663171881 padre.jmmoura@gmail.com

Original: Französisch. Übersetzung: Pfr. Michael Hergl/mf

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