Veröffentlicht am 2015-11-29 In Leben im Bündnis

Ein freudiges Herz schenkt sich Maria

BRASILIEN, Gabriel Felipe Oberle •

Am 31. Oktober erlebte das Säkularinstitut der Schönstattpatres einen bewegenden und wichtigen Augenblick: die Diakonenweihe eines Brasilianers. Ailton Alves Brito wurde im Josef-Kentenich-Kolleg der Schönstatt-Patres in Santiago, Chile, zum Diakon geweiht unter dem Motto: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter, denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.“ (Lk 1,47-48). Die Freude Mariens in ihrem Gespräch mit Elisabeth scheint auf in Ailtons Freude, während er sich bereit macht, Jesus zu dienen.

In den Tagen vor der Weihe machte Ailton Exerzitien im Exerzitienhaus der Schönstattpatres neben dem Kolleg. Er konnte sich mit größerer Intensität auf den großen Schritt vorbereiten, den er auf seinem Berufungsweg macht. Während er sein Herz in den Exerzitien demütig öffnete, bereiteten seine Mitbrüder eifrig alle Details für die Feier vor: Sie organisierten Bänke für die Kapelle, damit alle an der Messe teilnehmen könnten, sie stellten Blumen vor der Gottesmutter auf, sie studierten Lieder ein, damit alle zusammen singen könnten … Das war nicht nur Ailtons Wunsch, sondern es war eine Atmosphäre, die diese Weihe durchdrang: es war eine Feier für alle! Ailton stand für die Freude, die jeder mit ihm fühlte.

Aber woher kam so viel Freude? Aus dem Herzen Mariens! Von jedem Tag, den sie an der Seite Ailtons verbrachte und ihn in die priesterliche Berufung führte.

Aus seiner Geschichte

Im Jahr 2006 trat er in das Noviziat der Schönstattpatres ein, reiste in das Innere von Paraguay zu einem Ort namens Tuparenda („Wohnung Gottes“ in Guarani), wo er zwei Jahre lebte. Er arbeitete auch in einem Krankenhaus in Argentinien während seiner Noviziatszeit. Das war eine bedeutsame Zeit für ihn und für seine Familie. Sein Bruder, Genoilson Brito, sagte: „Am Anfang fühlten sich meine Eltern etwas unsicher. Wohin geht er? Wie wird es sein? Wer wird sich um ihn kümmern? Aber, wie sie es immer getan haben, sie vertrauten und erlaubten ihm, seine Flügel auszubreiten.“ Die Familie war für Ailton immer ein wichtiger Punkt. Seine Eltern Maria und Manuel, und seine Brüder, Genoilson und Lucas Brito Alves, sind Teil dieses Weges; obwohl die ganze Ausbildung in Orten stattfand, weit weg vom Land, weit weg von Sao Bernardo do Campo, SP. Natürlich war die Mannesjugend von San Bernardo auch eine der Säulen dieser Berufung – und Maria begann Ailtons Herz zu erobern durch seinen Kontakt mit der Schönstattmannesjugend. (Jumas)

Eine der anderen Säulen, die ihm in dieser Zeit geholfen haben, war besonders die Gottesmutter, die ihn gerufen hat, den Menschen zu helfen, wie Jesus geholfen hat, indem er sich selbst hingab für die Gemeinschaft. Diese Eigenschaften machten Ailton zu einer einzigartigen Persönlichkeit unter den Schönstattpatres – nicht, weil die anderen Priester nicht einzigartig sind, sondern weil er anders ist als jeder andere Priester. Jeder, der gelegentlich die Möglichkeit hatte, mit Ailton zu sprechen, ging nicht weg ohne ein gutes Lachen.

Es gab andere wichtige Momente, die seinen Berufungsweg kennzeichnen. Im Jahr 2011 machte er sein Pastoral-Praktikum in Londrina, Paraguay, in Zusammenarbeit mit der Mannesjugend aus der Region Parana, wo er mehrere Mitglieder der Mannesjugend eng begleitete. Im Jahr 2014 lebte er in Puente Alto, in einem kleinen Haus in einem einfachen Stadtviertel von Santiago zusammen mit drei anderen Kursbrüdern aus seinem Kurs. Natürlich arbeiteten die Vier in der ‚Señor de la Misericordia‘-Kapelle [Kapelle des Barmherzigen Herrn], und auch im Josef-Kentenich-Seminar, das neben der Kapelle liegt. In dieser Zeit knüpfte Ailton Freundschaften, die ein Beweis für diesen frohen und hingebungsvollen Geist sind.

Mit dem barmherzigen Blick Christi

Bei seiner Weihe erregte nach der Einladung zur Messe ein Detail die Aufmerksamkeit. Das Motto, das er gewählt hatte, war ein Satz aus dem Magnifikat, aber das Bild darunter hatte keine sichtbare Verbindung dazu. Dieses Detail allein ermöglicht es, Ailtons stimmiges Durcheinander, das viele versteckte Deutungen hat, zu erkennen.

Das gewählte Design ist ein Gemälde eines deutschen Priesters, bekannt als „Das Mahl mit den Sündern”, das Jesu Begegnung mit ausgegrenzten Menschen aus der Bibel im Blick Jesu selbst darstellt (solche wie die Pharisäer, die Fremden, die Prostituierten etc.). Und so will Ailton sein zukünftiges Priestertum leben, mit Freude unter den Menschen, die die Liebe des Vaters am nötigsten brauchen.

Tag der Danksagung

Während der Zeremonie der Diakonenweihe gab es viele Momente, in denen sich die Teilnehmer in die Empfindungen, die der junge Mann spürte, einfühlen konnten, z.B.: während die Litanei gesungen wurde, um die Fürbitte der Heiligen für den Weihekandidaten zu erlangen, während er ausgestreckt am Boden lag; als er zum ersten Mal mit der Stola und der Dalmatik (Gewand des Diakons) bekleidet wurde, mit der Hilfe seines Bruders Lucas und seines engen Gefährten und Mitbruders aus der Gemeinschaft, Deilton Coelho, und seines Freundes Pater Pablo Mullin. In seiner Predigt gab der Weihbischof von Santiago, Pedro Ossandón, Ailton einige Ratschläge zu diesem Moment: Geh früh zu Bett, sei freundlich zu den Menschen und gehe immer zur Beichte.

Es ist eine große Freude für alle Schönstätter, dass es einen neuen Diakon gibt, der bald zum Priester geweiht wird. Genoison drückt seine Gefühle aus, die auch die der Familie sind: „Einen Bruder zu haben, der Priester ist, abgesehen davon, dass das etwas Besonderes ist, ist eine unbewusste Garantie für die Einheit in der Familie und für alle Personen in ihr. Wir begrüßen mit Stolz alle Schönstattpatres, die unserem Leben so viel gegeben haben“, nicht nur den Eltern, sondern der ganzen Schönstattfamilie, die verbunden ist in der Freude über dieses neue JA.

In tiefer Dankbarkeit gegenüber dem guten Gott und Maria für diese Berufung, dankte die Schönstattfamilie dem jungen Mann, der sich für den Dienst am Werk hingibt, und auch all jenen, die an Ailton’s Berufungsweg mitgearbeitet haben, vor allem seinen Eltern, Manuel und zutiefst Frau Maria do Socorro Alves de Brito, die in dieser Woche zum Vater heimkehrte, die mit Liebe zu Gott mit der Dreimal Wunderbaren Mutter das Magnifikat sang, indem sie ihren Sohn als Diakon der Kirche schenkte. Wir freuen uns mit Ihnen für diese Berufung, in der er sein Herz schenkt, um die Liebe Gottes zu allen Menschen zu bringen.

 

Quelle: www.maeperegrina.org.br

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

Schlagworte: , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert