Veröffentlicht am 2015-08-30 In Leben im Bündnis

Begleiten wir das Kapitel des Familienbundes …

Von Juan Zaforas und Maria Fischer •

 Ich glaube, dass die christliche Familie, dass Familie, Ehe, niemals so angegriffen wurden wie heute. Direkt angegriffen oder faktisch angegriffen. … Also bleibt nichts anderes übrig, als etwas zu tun. Daher Ihre Frage: Was können wir tun? Klar, wir können gute Vorträge halten, Prinzipienerklärungen abgeben, und manchmal muss man das wirklich tun, nicht wahr? … Doch die Pastoral der Hilfe darf in diesem Fall nur auf Tuchfühlung, Körper an Körper, geschehen. Anders gesagt: Begleiten. Und das heißt, Zeit verlieren. Der große Meister des Zeitverlierens ist Jesus, nicht wahr? Er hat so viel Zeit verloren um zu begleiten, um Gewissen reifen zu lassen, um Wunden zu heilen, um zu lehren. Begleiten heißt, den Weg gemeinsam gehen.

Diese Worte von Papst Franziskus aus der Audienz für die Schönstatt-Pilger beim Jubiläum, jener Audienz, die der neue Generalobere der Schönstatt-Patres, P. Juan Pablo Catoggio, dieser Tage in einem Interview als „eine Begegnung der Verpflichtung gegenüber ihm, gegenüber der Kirche“ bezeichnete, klingen nach. Klingen nach wenige Wochen vor der Bischofssynode in Rom unter dem Titel „Die Berufung und Mission der Familie in der Kirche in der modernen Welt“, wenige Tage vor dem Welttreffen der Familien in Philadelphia, und auch am Vorabend des Generalkapitels des Familienbundes.

Vom kommenden 3. – 13. September findet in Schönstatt, Deutschland, das dritte Generalkapitel des Internationalen Apostolischen Schönstatt-Familienbundes statt.

Am Kapitel nehmen Vertreter der Autonomen Bünde von Deutschland, Argentinien, Österreich, Brasilien, Chile, Paraguay und Polen teil.

Noch nicht autonome Familienbünde gibt es in Ecuador, Spanien, USA, Ungarn, Mexiko, Portugal, Puerto Rico, Tschechien, Südafrika und der Schweiz. Die Autonomie erfordert eine gewisse Anzahl von Mitgliedern und einen bestimmten Grad der strukturellen Entwicklung. Das erste Internationale Konstituierende Generalkapitel  fand im Januar 2004 auf dem Josef-Kentenich-Hof in Schönstatt mit Ehepaaren aus Deutschland, Argentinien, Chile und Paraguay statt. Zwischen diesem Kapitel und dem jetzigen wurden die Bünde in Österreich, Brasilien und Polen autonom.

Internationalität, Föderativität, Freiheit, Eigeninitiative – das Schönstättischste eben

In dieser historischen Zeit vor der Bischofssynode über die Familie arbeiten die Ehepaare aus sechs Ländern, zwei Kontinenten und vier Sprachen über Themen wie Internationalität, Föderativität, Eigeninitiative, Eigenverantwortung – alles Themen, die typisch sind für den Bund, wo Initiative, Wachstum und Verantwortung „unten“ liegen, in den Gruppen, den Regionen, den Ländern, und wo man Entscheidungen nicht von oben treffen, aber auch nicht einfach nach oben abdelegieren kann. Themen für ganz Schönstatt eigentlich, das Pater Kentenich als Ganzes als Bund, als Föderation eigenständiger Gemeinschaften gedacht hat, einzig verbunden durch Liebesbündnis und Heiligtum …

„Es geht um grundsätzliche Fragen wie: Was gehört in die einzelnen Gemeinschaften? Was ist originell für dieses Land? Was haben wir gemeinsam?“, sagt Norbert Jehle, einer der Kapitelsteilnehmer, im Interview mit schoenstatt.org. „Wie können wir uns gegenseitig helfen und ergänzen, aus den eigenen Erfahrungen heraus, etwa bei der Ausbildung oder im gesamten Bereich der Pädagogik?“, sagt er, und fügt an: „Und das in einer internationalen Föderation, in der es keine Zentralregierung gibt, wie bei den Verbänden, und wo alles nur freiwillig gemacht wird!“

Fragen und Antworten, die für ganz Schönstatt interessant sind.

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Kultur der Begegnung ist Bündniskultur, und die schafft Solidarität

Bei einem Gespräch mit Ramón und Marité Marini, den scheidenden Leitern des Internationalen Apostolischen Familienbundes und langjährigen Mitarbeitern von schoenstatt.org kommt das Thema auf die Audienz mit Papst Franziskus am 25. Oktober 2014 und seine Worte zu Kultur der Begegnung, Bündniskultur und Solidarität als eine Botschaft für den Familienbund in diesem Moment… Und dann steht auch schon fest, was das Team von schoenstatt.org für das Kapitel schenkt: Ehepaar Marini hat mittlerweile bereits ein Päckchen in Händen mit einem Audienzbuch für jedes am Kapitel teilnehmende Ehepaar, natürlich in der jeweiligen Sprache!

Was können wir tun?  …  Begleiten. Und das heißt, Zeit verlieren. Der große Meister des Zeitverlierens ist Jesus, nicht wahr? Er hat so viel Zeit verloren um zu begleiten, um Gewissen reifen zu lassen, um Wunden zu heilen, um zu lehren.

Begleiten heißt, den Weg gemeinsam gehen.

Original: Spanisch. Übersetzung: M. Fischer/schoenstatt.org

Foto oben: iStock/Getty Images/zur Verwendung auf schoenstatt.org

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