Veröffentlicht am 2015-04-09 In Leben im Bündnis

Eine Bank für Maria

Von Helena Castro Valente, Lissabon, Portugal •

25 Jahre nach der Einsegnung des Bildstöckchens der Pfarrei von S. António de Nova Oeiras bekam unsere liebe Frau eine Gartenbank, womit der Aufenthalt ihrer Kinder angenehmer und gemütlicher, und eine Atmosphäre geschaffen wird, in der es ermöglicht wird, ihre mütterlichen Worte, der Schülerin ihres Sohnes Jesus, in mehr Ruhe zu hören.

Und – ist es nicht noch ganz?

250404-01-nova oeiras Am 2. Dezember 1990 – vor 25 Jahren – war die Einweihung des schlichten Bildstöckchens der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt im Schatten der Kirche S. Antónius Nova Oeiras. Dieses Bildstöckchen wurde aus Holz gefertigt und geistig und materiell von einer Gruppe der Pfarrei, den “Cruzados de Maria”, erarbeitet. Sie wurde vom Theologiestudenten Francisco Sobral geführt, der heute Schönstattpater ist. Eingesegnet wurde das Bildstöckchen damals am 1. Adventssonntag durch P. Gonzalo Castro, der zwischen 1990 und 1992 in Lissabon arbeitete.

Monsignore Ferreira de Melo, der damalige Pfarrer von S. António, glaubte nicht, dass diese schwache Konstruktion dem Vandalismus einer Gruppe von Drogenabhängigen, die sich an den Außenmauern der Kirche aufhielt, standhalten könnte. Und nun –  ist sie immer noch in Ordnung!

Durch einen Sturm wurde unsere Liebe herausgefordert

Drei Jahre nach der Einsegnung, im Herbst 1993, zerriss ein Sturm das Bildstöckchen… Damit schien das Ende fürs Bildstöckchen gekommen zu sein … doch unsere Liebe zur Gottesmutter war stärker und die Pläne Gottes andere… Der Pfarrer bat ein Ehepaar aus der Schönstatt-Bewegung der Pfarrei, sich um die Renovierung zu kümmern… Zur Stärkung der originalen Holzkonstruktion wurde nicht rostendes Material verwendet, und der Baum in unmittelbarer Nähe weggenommen. Nach Abschluss der Arbeiten war erneut eine Einsegnung fällig, die am 1. Adventssonntag durch P. Mariano Irrureta, den derzeitigen Oberen der Schönstattpatres in Portugal, vollzogen wurde.

Jahre gingen ins Land, schweigend sind viele Menschen zum Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter gepilgert -, einige gingen sogar nachts zur Mutter, um nicht gesehen zu werden, legten Blumen nieder, sogar Geld. Zeichen eines unermüdlichen Dialogs zwischen der Mutter und ihren Kindern…

Im Jahr 2002 verkündete Papst Johannes Paul II der Kirche das Jahr des Rosenkranzes… Zwei Schönstattmütter, Elisa und Lena, die zur Pfarrei gehören, entschlossen sich, jeden Samstagmorgen, egal ob Regen oder Sonnenschein, zum Bildstöckchen zu gehen, um dort den Rosenkranz zu beten. Menschen kamen vorbei und schauten… einige blieben stehen…, die Blumen für die liebe Gottesmutter wurden immer mehr, sogar Kerzen wurden angezündet…

Krönung

Diese Mütter begannen vor langer Zeit, im Blick auf die zahlreichen Schwierigkeiten, die die Pfarrei schon durchgestanden hatte, sich geistig auf die Krönung der Gottesmutter beim Bildstöckchen vorzubereiten. Sie wollten der Gottesmutter alles schenken, einschließlich ihrer eigenen Ohnmacht im Blick auf die Situation. So suchten sie nach einem Datum, um diese Krönung konkret werden zu lassen…

Per Zufall kam es, dass am 12. Sept. 2002 drei Schönstattpatres – zwei Portugiesen und ein Brasilianer –die in Brasilien arbeiteten, in Oeiras waren! Dieses Datum, nicht von den beiden Schönstattmüttern ausgesucht, war auch das Datum der Konversion des Portugiesen, P. Miguel Lencastre (+2014), der Schönstatt nach Portugal gebracht hatte.

Und die Patres, die an diesem Tag in Oeiras waren, waren eben dieser P. Miguel Lencastre, P. António Lobo (ebenfalls eine wichtige Person im Blick auf den Weg Schönstatts nach Portugal) und P. António Maria Borges…

Und so wurde unsere Gottesmutter als Königin der Pfarrei S. António de Nova Oeiras gekrönt unter dem Vorsitz und der Leitung des Pfarrers Melo und in Gegenwart der drei Schönstattpatres.

 

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“Im Hinausgehen”

Nachdem Pfarrer Melo versetzt worden war, hatte die Pfarrei eine lange ‘Durststrecke’… Doch unsere liebe Mutter und Königin brachte einen neuen Pfarrer, P. Nuno Westwood, einen jungen, sehr marianischen Priester, der in dauerndem Kontakt mit Schönstatt und der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter steht, der am 19. und 20. März die Auxiliar von Europa in seinen beiden Pfarreien empfangen hat.

So kam es, dass mit diesem Priester das Bildstöckchen stärker gewertet und als “geistige Quelle” des Gemeindelebens betrachtet wird.

Und jetzt hat die Stadtverwaltung einen Garten vor dem Bildstöckchen angelegt und somit einen angenehmen Raum geschaffen, eine Bank aufgestellt und damit ein Ambiente geschaffen, das nicht nur Durchgang ist, sondern wo man ein kurzes Gebet sprechen kann, wo man einen Augenblick mit der Gottesmutter verweilen kann.

Mit dieser Bank scheint die Kirche von Nova Oeiras aus ihren eigenen Wänden heraus zu gehen, Türen und Fenster zu öffnen, um den geweihten Raum der Gegenwart des Herrn auszudehnen bis in die Straßen des Lebens… “im Hinausgehen”…, um den zu suchen, der nicht in die Kirche eintreten mag und doch ein Recht hat, erlöst zu werden.

                                                                                    Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker,  Florianópolis, Brasilien

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