Veröffentlicht am 2017-12-24 In Projekte

Reforest-Mission: Agrar-Ingenieure pflanzen Hunderte von Bäumen in einem verwüsteten Dorf

PARAGUAY, Agrar- Ingenieur Martin Pereira Ortiz •

In diesen Zeiten erlebt die Welt den Klimawandel mit extremer Hitze oder Kälte, mit Hurrikans, Starkregen, Hagelstürmen und langanhaltenden Dürren, und das alles immer häufiger und immer heftiger. Diese Naturkatastrophen werden stärker aufgrund des Ungleichgewichts, das wir Menschen verursachen, und seien wir realistisch, das, was wir heute Klimaphänomene nennen, werden in Zukunft gängige Naturkatastrophen sein.

In Paraguay, einem kleinen Land in Südamerika, hat sich eine Gruppe von Agrar-Ingenieuren, alles Schönstätter, zusammengetan, um ihr professionelles Wissen, ihrer Hände Arbeit und vor allem ihre Bündniskultur beizutragen, um das Ökosystem irgendwie zu schützen und zu verbessern.

Beruf im Dienst am Bedürftigen wird Mission

Nachdem sich die Gruppe der Schönstätter Agrar-Ingenieure mit fast 30 Mann gebildet hatte, beschlossen sie, sich auf drei wichtige Bereiche zu konzentrieren: Arbeit für die Umwelt, Hilfe für bedürftige Landarbeiter durch technische Unterstützung von Landwirtschaft und Viehzucht und schließlich Arbeit mit Studenten der Agrarwissenschaften in der Vermittlung von „best practice“-Erfahrungen und ihrer Folgen. All dies ohne die spirituelle Dimension zu vergessen.

Entschlossen und mit dem Wunsch, die Welt zu gestalten, galt es nur noch, raus an die Peripherien zu gehen. Es wurde eine ländliche Gemeinde namens San José de los Arroyos, etwa 100 km von Asunción entfernt, ausgesucht. Diese Stadt mit ihren etwa 20.000 Einwohnern war am vergangenen 1. Oktober von einem heftigen Wirbelsturm getroffen worden, der auf seinem Weg alles kurz und klein geschlagen hatte; viele Menschen verloren ihre Häuser und Hunderte von Bäumen, Schutz vor zukünftigen Stürmen, wurden wie Streichhölzer umgeknickt; Strommasten wurden zerstört und von der Ernte blieb nichts übrig.

 

Woher bekommen wir so viele Bäume, Ehrenamtliche und Verpflegung?

Unser konkretes Ziel war es, am 18. November dorthin zu gehen und eine Reforest-Mission zu machen: wir wollten 5000 einheimische Bäume pflanzen und unsere MTA als die große Missionarin dorthin bringen und damit die Menschen dort begleiten durch die Verbesserung ihrer Umwelt, ein Gebet in jedem Haus und dem Pflanzen von Bäumen mit Unterstützung der Einwohner.

Tage zuvor fragten wir uns allerdings: Woher kriegen wir so viele Bäume? Und schaffen wir es, so viele Ehrenamtliche zusammenzutrommeln? Und wenn das klappt, wie kriegen wir die alle satt? Und: Wie werden wir im Dort aufgenommen? Die Antwort lautete kurz und bündig: „Nichts ohne dich, nichts ohne uns.“ Wir tragen den Wunsch bei, effizient zu helfen, und den Rest legen wir mit Vertrauen in die Hände der Mutter und Königin.

Drei Wochen vor der Mission fuhren wir nach San José und kamen zu einer Schule, die von dem Sturm heftig in Mitleidenschaft gezogen worden war. Als wir unseren Vorschlag nannten, waren alle Lehrer und Schüler sofort bereit zur Mitarbeit. Unsere Freude kann man sich vorstellen! Von der Schule aus gingen wir zur Gemeindeverwaltung, und ohne zu zögern baten wir um ein Gespräch mit dem Bürgermeister von San José de los Arroyos, uns auch volle Unterstützung zusicherte und am Ende sagte: „Die Gemeinde sorgt in Anerkennung für diesen Einsatz für ein Mittagessen für alle.“ Was für eine Überraschung, danke, Gottesmutter!

Das Nichts ohne dich hat unser Nichts ohne uns um Längen übertroffen

Nun fehlten uns, nicht mehr und nicht weniger, 5000 Bäume; ohne diese brauchten wir an eine Aufforstung nicht denken. Wir fragten in einigen Baumschulen nach, erkundigten uns nach den besten Angeboten, bis uns jemand auf die Waldbaumschule des Wasserkraftwerks von Itaipú aufmerksam machte. Wir stellten den Kontakt her und konnten es nicht glauben: Der Leiter der Baumschule stammt aus San José de los Arroyos. Natürlich gab er uns die 5.000 einheimischen Bäume samt Transport in die Stadt – und das kostenlos! Was kann man mehr verlangen? Das Nichts ohne dich  hat unser Nichts ohne uns um Längen übertroffen

So kam der 18. November, und alle Agrar-Ingenieure, Lehrer und Schüler der Schulen, Missionare der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von San José, Beamte der Stadt, Mitarbeiter und der Pfarrer trafen an der Kirche ein; der Pfarrer segnete mit Freude die Reforest-Mission.

In jedem Haus wurden wir mit offenen Türen und Herzen aufgenommen. Unsere Bilder der Pilgernden Gottesmutter wurden jeder Gruppe vorangetragen, während wir uns in alle Stadtteile verteilten und uns wie Maria fühlten, die ihrer Base Elisabeth zu Hilfe eilte. Wir erlebten einen sehr intensiven Tag, pflanzten 3000 Bäume bei den Häusern, hörten vielen enttäuschten Einwohnern zu und beteten mit ihnen. Mit den Bäumen haben wir in jedem Haus neues Leben gepflanzt und eine bessere Umwelt geschaffen – in San José, in Paraguay und in der ganzen Welt. Die restlichen 2000 Bäume wurden in den öffentlichen Flächen verteilt.

Heraus ins Volk um die Welt zu verändern

Wir beendeten den Tag erfüllt mit vielen Freuden, Geschichten, Segen, vor allem aber mit einem riesigen Stolz darüber, dass wir mit einem kleinen eigenen Beitrag die Welt von Hunderten von Familien verändert hatten. Bald geht es zur Reforest-Mission in andere bedürftige Orte, und wir nehmen die Dreimal Wunderbare Mutter im Herausgehen ins Volk mit.

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