Veröffentlicht am 2017-06-19 In Projekte

„Der andere ist eine Gabe, nicht ein Unsichtbarer“

ITALIEN, Emanuela Turani •

Für die Jugendlichen der Gruppe „Dopocresima“ (Nach-der-Firmung) der Pfarrei Santi Patroni in Rom und für einige mutige Mitglieder der Schönstatt-Jugend leben noch heute aus der Erfahrung eines unglaublichen Palmsonntag.

Das bezeugt Emanuela, 17 Jahre alt, die für diese Initiative die Hauptverantwortung hatte.

Mit seinen Worten in der Fastenbotschaft hatte Papst Franziskus uns implizit alle angestoßen, in dieser Zeit zu handeln, und zwar sowohl in Reflexion und Meditation als auch im konkreten Zeugnis des Glaubens. Glaube, der nach dem Beispiel Jesu uns immer einlädt, herauszugehen und dem anderen zu Hilfe zu eilen.

Indem wir uns von seinen Worten, verstärkt durch die Anregungen unserer geistlichen Leiter, zu einer Haltung „ad extra“, nach außen, und zu einem kräftigen Willensentschluss leiten ließen, haben wir, die Dopocresima-Jugendlichen der Pfarrei der Patrone Italiens, beschlossen, unsere Kraft in die Entfaltung einer ehrenamtlichen Tätigkeit zu stecken. Nachdem wir bei unseren Treffen darüber gesprochen und zwei Jugendliche für die Organisation ausgesucht hatten, haben wir uns kopfüber in dieses Abenteuer gestürzt.

Die Einrichtung für ältere Menschen, zu der wir gingen, wird von den Schwestern der Kongregation “Piccole Sorelle dei Poveri” (Kleine Schwestern der Armen) geleitet, und sie hießen uns mit offenen Armen willkommen.

Der Tag

Der Tag begann mit der Heiligen Messe, die ein Priester aus dem Viertel gemeinsam mit P. Beltran (Schönstatt-Pater) feierte; eine liturgische Feier, die dank der Lieder, der Lesungen und dem Zeugnis, das wir am Schluss geben durften, es geschafft hat, uns abzuholen und uns einen wichtigen Moment zu schenken, um uns einer Realität zu nähern, die unseren jugendlichen Augen oft verborgen ist.

Nach der Eucharistiefeier und zwischen Gesprächen im herrlichen Garten des Hauses haben wir während des Mittagessens Dienst getan. Und während einige von uns aufmerksam den Anweisungen der Köchinnen lauschten, um das Essen besser zu servieren, hörten die anderen aufmerksam den Geschichten und „Perlen der Weisheit“ zu, die unsere neuen Freunde an den Tischen erzählten. Jeder von ihnen hat uns ein wenig wie ihre Enkel behandelt und uns das Herz geöffnet, uns zum Lachen gebracht, zum Weinen und auch zum Nachdenken. Und am Ende wollte keiner auch nur für eine Sekunde von seinem Tisch weggehen, um bei María, Carlos oder Angelina zu bleiben, deren  Gesichter zerfurcht waren durch das phantastische Lächeln von jemandem, der sich geliebt und gehört weiß, und genau das war der größte Sieg unserer Mission.

Nur ein „Bis bald“

Uns begleiteten natürlich auch die unvermeidlich immer auftauchenden Missionare aus Paraguay, die außer einer unglaublichen Performance an den Tischen die Mahlzeit und den Nachtisch mit Gitarren- und Cajónklängen und Liedern in Spanisch und Italienisch verzaubert haben.

Leider war irgendwann die Zeit des Abschieds gekommen, als es für die alten Leute Zeit zum Mittagsschlaf war, und wir verabschiedeten uns etwas traurig von dem gemütlichen Haus im Herzen von „San Pietro in Vincoli“, mit dem Versprechen, bald wiederzukommen.

 

Original: Italienisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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