Veröffentlicht am 2016-10-02 In Kampagne

Von Tucumán nach Paraguay! Die MTA „flog“ über 700 km weit

ARGENTINIEN, Silvia Sibay •

Am 7. September 2015 wurde der Bildstock „Mariengarten“ im Stadtteil Policial von San Miguél de Tucumán 18 Jahre alt. Wie jedes Jahr gipfelte das Fest darin, dass Luftballons mit einem daran befestigten Bild der Gottesmutter von Schönstatt steigen gelassen wurden. Die Idee: wer Luftballons und Bild findet, setzt sich mit den Organisatoren der Feier in Verbindung und gewinnt einen Preis; schon oft war dies ein Anlass, die Verehrung der Gottesmutter von Schönstatt zu verbreiten und das Vertrauen auf sie zu stärken.

So geschah es auch am vergangenen 7. September, dem 19. Jahrestag.

Groß war meine Überraschung, als mich frühmorgens am 8. September Graciela Herrera, einer der ersten Missionarinnen der Gegend, anrief und mir sagte: „Ich freue mich so, dass ich nicht länger warten kann! Bei mir hat sich ein Priesteramtskandidat aus Paraguay gemeldet und mir erzählt, dass das Bild, das wir 2015 ausgesandt haben, im Süden von Paraguay, ungefähr 60 km von Posadas in Argentinien entfernt, gefunden wurde.“

Der Priesteramtskandidat hatte geschrieben: „Ich bin ein Seminarist aus Paraguay. Der Ballon vom letzten Jahr ist bis hierhin gekommen. Zusammen mit der lieben Gottesmutter. Eine Familie aus der Gegend hat ihn entdeckt. Ich heiße Rolando del Valle. Wir sind hier im Süden von Paraguay. Der Bischof dieser Diözese – Encarnación – gehört zu eurer Bewegung.“ Er sprach von Bischof Francisco Pistilli.

Die Gottesmutter im Weizenfeld

Ich erbat von Graciela die Telefonnummer des Seminaristen und schrieb ihm über WhatsApp mit der Bitte, mir mehr zu erzählen und ihn mit der Schönstatt-Bewegung von Paraguay in Kontakt zu bringen.

Und Rolando antwortete: „Sehr gut! Der Herr, der das Bild gefunden hat, heißt Milcíades Ramos. Er berichtete, dass er das Bild am Abend des 8. September letzten Jahres entdeckt habe. An diesem Tag wehte durchgehend ein ungewöhnlich starker Südwind. Er sagte, während er mit einigen Saatbeeten beschäftigt gewesen sei, habe er in der Ferne in einem Weizenfeld etwas Eigenartiges gesehen. Er dachte zuerst, dass dort Leute herumgingen und arbeitete weiter, doch mit dem Blick auf den seltsamen Anblick; er dachte immer noch, es seien Leute, die sich hin und wieder bewegten, doch dann sah er, wie „es“ sich vom Boden erhob und in der Luft wehte. Da war ihm klar, dass das keine Menschen sein konnten; er legte seine Werkzeuge nieder und ging näher zu dem seltsamen Gebilde. Weil es doch recht weit weg war, nahm er das Motorrad. Als er angekommen war, schaute er in alle Richtungen, sah aber nichts. Enttäuscht suchte er einen höheren Standort auf, kletterte auf eine Stange und – da war es wieder, recht weit weg. Und wieder stieg das Gebilde in die Luft und wurde vom starken Wind weiter und weiter getragen. Er folgte ihm auf dem Motorrad durchs Weizenfeld, bis er es gefangen hatte – da war der ältere Herr (etwa 50) schon ziemlich müde von der Verfolgungsjagd.

Stolz kehrte er mit den Luftballons und dem Bild nach Hause zurück. Die Nachbarn dachten, er käme von einem Geburtstag zurück wegen der Luftballons, doch als sie merkten, dass es ein Bild der Gottesmutter war, war das Erstaunen groß.

Sie behielten das Bild lange im Haus, mit Luftballons und allem, wie sie es gefunden hatten, doch als denen die Luft ausging, ließen sie das Bild rahmen.“

 

Sie kommt überall hin, wo sie will

„Gestern, am 7. September 2016“, so Rolando weiter, „wurde in der Kapelle der Gemeinde die monatliche heilige Messe  gefeiert, und weil es der Vorabend des ersten Jahrestags der Auffindung war, wollten sie das Bild segnen lassen. Zusammen mit dem Priester lasen wir die Botschaft, die mitgekommen war, und entdeckten so, dass das Bild bereits gesegnet war, doch für alle Fälle hat der Pfarrer es nochmals gesegnet.

Bei den Telefonnummern fehlten die internationalen Vorwahlnummern, darum konnten wir uns nie mit jemandem in Verbindung setzen. Ich habe dann die Nummern aufgeschrieben und ein wenig mit verschiedenen Vorwahlnummern herumprobiert und siehe da – auf einmal taucht ein WhatsApp-Konto auf. So habe ich dann Kontakt aufgenommen mit Graciela.

Don Milcíades möchte einen Bildstock für die Gottesmutter errichten, die er sehr verehrt, aber noch hat er nicht angefangen. Seine Telefonnummer habe ich nicht, werde sie aber sicher in den nächsten Tagen bekommen. Sie wohnen etwa 20 Kilometer von der Pfarrkirche entfernt.“

Zufall? Nein! Fügung!

Was für ein größeres Geschenk hätte es denn für die Gottesmutter an ihrem Bildstock „Mariengarten“ geben können als diese Nachricht am Tag nach dem 19. Jahrestag!

Und was für eine Fügung, dass das Bild genau am Fest Maria Geburt, am 8. September, gefunden wurde! Und mit Luftballons geschmückt, wie man es tut, wenn man mit großer Freude ein Fest feiert!

In dem Moment, in dem die Nachrichten von Rolando ankamen, fand in Santa Maria, Brasilien, gerade der Lateinamerikanische Kongress der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter statt, sodass wir uns direkt mit den Delegierten aus Paraguay in Verbindung setzten, um ihnen davon zu erzählen.

SIE hatte alles arrangiert!

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Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/schoenstatt.org

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