ARGENTINIEN, Roberto Liñares
Vor der Tür des Heiligtums „Tabor Mariens, Herz der Stadt“ in Belgrano, einem Stadtteil von Buenos Aires, wurde am Nachmittag des 16. November, dem Geburtstag Pater Kentenichs, Kindern, werdenden Müttern und denen, die sich ein Kind wünschen, der Segen gespendet.
Wenn man die Kinderstimmen wahrnahm, die Rührung der Mütter, das Kommen und Gehen der Pilger und die erwartungsvolle Sehnsucht von allen, war es offensichtlich, das war nicht einfach irgendein Treffen. Vielmehr war es ein Bedürfnis nach Begegnung, Gebet, Bitte, Hoffnung und Freude.
Heute habe ich erfahren, dass ich Mutter werde!
Die Gesichter und Blicke spiegeln verschiedene Lebensgeschichten. Von der Mutter, deren Leib von neuem Leben erzählt und die ihr etwas zu knapp werdendes Kleid zurechtzupft und heute schon ihr Kind wiegt und stillt bis zu jener, deren Leib sich noch nicht mütterlich verwandelt hat und die dem Priester, der die Hände zum Segen hebt, zuflüstert: „Heute habe ich erfahren, dass ich Mutter werde.“
Kinder unterschiedlichen Alters, allein oder in Begleitung, suchten auch Gottes Segen. Einige von ihnen hielten die Hand ihrer Eltern, standen ganz nah bei dem Geschwisterchen, das bald geboren wird, und andere, beinahe schon Jugendliche, trugen ein Lächeln voller Zukunft.
Segen und Kraft für das Warten
Bewegend war auch die Gegenwart von Frauen, die sich ein Baby wünschen; sie baten um den Segen, der ihnen Kraft geben soll für das Warten und das Vertrauen auf Gott.
Ehemänner, Großeltern und die Geschwister begleiteten sie. Die Väter waren mit der wichtigen Aufgabe beschäftigt, auf die Kleinen aufzupassen, die herumrannten und mitten in der Segensfeier immer neue Spiele erfanden. Immer wieder einmal gingen die Kinder auch ganz unkompliziert in das Heiligtum und bekamen sicher von der Gottesmutter Maria Gnaden der Beheimatung geschenkt.
Maria wird zum Advent für jedes Baby im Leib seiner Mutter
Mit aller Deutlichkeit spürte man das Bedürfnis des pilgernden Gottesvolkes, das Leben ihrer Kinder in die Hände Gottes zu legen. Marias aufmerksamer Blick im Heiligtum wird zum Advent Jesu und zum Advent jedes Babys im Mutterleib. Als sie weggingen, strahlte auf den Gesichtern der so Gesegneten das Licht der Anwesenheit des Vatergottes.
An diesem Tag gab es auch Zeit für apostolische Fruchtbarkeit. Alle Kinder waren eingeladen, sich als „Kleine Missionare“ für die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter vorzubereiten und am 16. Dezember an der Herbergssuche und der Lebendigen Krippe teilzunehmen, um sich in die Geburt des Jesuskindes am Heiligen Abend einzufühlen.
Original: Spanisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland
