Veröffentlicht am 2016-08-01 In Dilexit ecclesiam, Im solidarischen Buendnis mit Franziskus

Barmherziger Gott und Vater aller, wecke uns auf aus dem Schlaf der Gleichgültigkeit…

DEUTSCHLAND, von Maria Fischer •

» Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen;
ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben;
ich war krank und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen 
« (Mt 25,35-36).

Diese Worte Jesu kommen der Frage entgegen, die immer wieder in unserem Geist und unserem Herzen ertönt: „Wo ist Gott?“ Wo ist Gott, wenn in der Welt das Böse existiert, wenn es Hungrige, Durstige, Obdachlose, Heimatvertriebene und Flüchtlinge gibt? Wo ist Gott, wenn unschuldige Menschen aufgrund von Gewalt, Terrorismus und Kriegen sterben? Wo ist Gott, wenn erbarmungslose Krankheiten Lebensverbindungen und Bande der Liebe zerreißen? Oder wenn Kinder ausgebeutet und gedemütigt werden und wenn auch sie unter schweren Pathologien leiden? Wo ist Gott angesichts der Ruhelosigkeit der Zweifelnden und der seelisch Gequälten? Es gibt Fragen, auf die es keine menschlichen Antworten gibt. Wir können nur auf Jesus schauen und ihn fragen. Und die Antwort Jesu lautet: „Gott ist in ihnen“; Jesus ist in ihnen, leidet in ihnen, ist zutiefst mit ihnen identisch. Er ist so mit ihnen vereint, dass er beinahe „einen einzigen Leib“ mit ihnen bildet.“

So Papst Franziskus vor wenigen Tagen beim Weltjugendtag in Krakau; einer seiner herausforderndsten und mutigsten Worte vielleicht, da er die Frage mit der Frage Jesu beantwortet: Was habt ihr für mich getan?

Die Deutsche Bischofskonferenz hat jetzt als Teil ihrer Arbeit in der Flüchtlings- und Migrantenthematik eine schöne Initiative ergriffen, die allen – allen einzelnen Christen, allen Pfarrgemeinden, allen Heiligtümern – eine Möglichkeit gibt, diese Frage zu beantworten mit einem: „Ich habe für die Opfer von Flucht und Verfolgung gebetet.“

Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht ein Gebetsblatt mit dem Gebet von Papst Franziskus für die Opfer von Flucht und Verfolgung, das er am 16. April 2016 auf der griechischen Insel Lesbos gesprochen hat. In diesem Gebet heißt es unter anderem: „Verhilf uns – Nationen, Gemeinschaften und Einzelnen – zu der Erkenntnis, dass sie, die an unseren Küsten landen, unsere Brüder und Schwestern sind“. Der Text wird ergänzt durch das Bild eines leeren Holzbootes neben weggeworfenen Rettungswesten am Meeresufer.

Der Gebetszettel kann unter www.dbk.de heruntergeladen und in der Rubrik „Veröffentlichungen“ bestellt werden. 

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