Veröffentlicht am 2015-07-27 In Dilexit ecclesiam

Eine Statue des heiligen Josef für die Kathedrale von Havanna – ein solidarisches Geschenk zum Papstbesuch

KUBA/ARGENTINIEN, AICA und Osvaldo Martín •

Eine Statue des Heiligen Josef von zwei Metern Höhe und fast 80 kg schwer wird von der Basilika San José im Stadtteil Flores, Buenos Aires – dem Viertel, in dem Papst Franziskus aufgewachsen ist – in die Kathedrale von Havanna gebracht werden, wo sie von Papst Franziskus im Rahmen seiner Apostolischen Reise nach Kuba vom 19. – 22. September gesegnet wird. Hinter dieser Geste der Solidarität mit dem kubanischen Volk steht die Geschichte eines Nachbarn aus Flores, eines großen Verehrers des Heiligen Josef, der Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat, um sein Versprechen zu erfüllen.

Die Initiative begann mit einer Urlaubsreise von Jorge Langlois, von Beruf Notar, 66 Jahre alt. Im Januar dieses Jahres besuchte er Havanna und seine Kathedrale. Wie bei jeder Reise suchte er ein Bild oder eine Statue des Heiligen Josef, um davor zu beten, doch er stellte fest, dass es in der ganzen Kathedrale keines gab. Zurück in Argentinien beauftragte er eine Statue in einer bekannten Firma für religiöse Bilder in Valentín Alsina, und nach längeren Verhandlungen wurde die Statue durch Weihbischof Ernesto Giobando SJ, Weihbischof von Buenos Aires, in der Basilika San José in Flores aufgestellt.

Jorge ist verheiratet, hat zwei Kinder und zwei Enkel. Er leitet eine Praxis, in der Patienten mit Hautkrankheiten wie Psoriasis und Vitiligo behandelt werden. Aber im Jahr 2001, während der argentinischen Wirtschaftskrise, ging es ihm nicht gut. Er wandte sich darum an einige Nonnen in der Bitte um Arbeit. Sie rieten ihm, er solle zum Schützer der Heiligen Familie beten und ihm sagen: „Josef, das ist deine Sache!“ Wenige Tage später erhielt er die Anstellung, auf die er so sehr gewartet hatte. Seitdem wurde er zum großen Verehrer des Heiligen Josef (dem er schon vorher sehr verbunden war), und er sieht sich selbst als jemanden, der vor Josef in großer Schuld steht.

„Meine Idee ist, dass diese Josefsstatue zu einem Wallfahrtsort wird für Touristen und Einheimische, und Gnaden schenkt, wie ich sie im Laufe meines Lebens erhalten habe“, erklärt in einem Interview mit AICA (katholische Nachrichtenagentur Argentiniens).

Der Beginn des Projektes

IMG_6338Bevor er Havanna verließ, ging Jorge mit dem Küster noch einmal durch die ganze Kathedrale. Es gab tatsächlich nur ein Bild des Heiligen Josef, aber in einem nur den Priestern zugänglichen Raum. Sobald er wieder zu Hause war, setzte er sich mit dem Dompfarrer der Kathedrale, Pfr. Yosvani Carvajal Sureda, in Verbindung, der das Angebot einer Statue des Heiligen Josef gerne annahm.

Nachdem grünes Licht aus Kuba gekommen war, wandte Jorge sich an das Unternehmen, das Statuen herstellt. Dort sagte der Eigentümer ihm, er habe im Schuppen eine ausrangierte Statue des Heiligen Josef stehen, fast zwei Meter groß. Er bat ihn daraufhin, diese Statue auszubessern, um sie dann den kirchlichen Autoritäten zu zeigen.

Nach einigem Hin und Her und wenig Interesse in der Kurie von Buenos Aires, wandte Jorge sich auf den Rat der Familiengruppe der Schönstatt-Bewegung, zu der er seit mehreren Jahren gehört, an die Vikarie Flores. Hier lernte er Weihbischof Ernesto Giobando SJ kennen, einen großen Verehrer des Heiligen Josef, der von seiner Geschichte, seinem Einsatz und seinem Glauben – zusammengefasst in dem Satz: Josef, das ist deine Sache – fasziniert war.

Während Jorge mit dem Bischof verhandelte, reiste ein Pfarrer aus der Pfarrei Unsere Liebe Frau von Lourdes in Flores nach Rom und erzählte Papst Franziskus nach der Morgenmesse in Santa Marta von der Idee, eine Statue des Heiligen Josef nach Havanna zu bringen. Er berichtete, dass der Papst, selbst ein großer Verehrer des Heiligen, gerne den Vorschlag annahm, die Statue in Kuba zu segnen.

Am Sonntag, 20. September, wird Papst Franziskus auf dem Platz der Revolution die heilige Messe feiern und danach in der Kathedrale von Havanna eine Begegnung haben mit Personen des geweihten Lebens. Bei dieser Gelegenheit wird er vermutlich die Statue segnen. Jorge reist nach Kuba, um eine gute Ankunft der Statue sicherzustellen; ob er eine Gelegenheit haben wird, in dem Moment dabei zu sein, wenn der Papst seine Hand auf diesen Josef legt in einer Geste der Brüderlichkeit mit den Gläubigen Kubas, oder ob er sogar dem Papst die Geschichte erzählen kann, ist noch offen.

Als Pilger durch Buenos Aires

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Auch der Pfarrer von San José in Flores arbeitete mit für die Initiative von Langlois. Er schlug ihm vor, dass die Statue, die seit dem 23. Juni in der Basilika stand, auch in andere Kirchen von Buenos Aires pilgern sollte. Und nicht allein – dabei Gebetsbildchen mit einem eigens für diesen Moment verfassten Gebet zum Heiligen Josef.

Das Gebet lautet:

„Heiliger Josef, wir möchten dich begleiten, geistig deinen Schritten auf dieser Wallfahrt deines Bildes nach Kuba folgen. Wie viele Brüder und Schwestern erwarten dich in Kuba, voller Glauben und Hoffnung auf deinen väterlichen Schutz! Gott hat dich zum Schützer der Jungfrau Maria und ihres Kindes bestimmt, darum bitten wir dich gläubig, dass du jetzt uns beschützt. Dir kann Jesus nichts abschlagen, darum bitte für uns in den Nöten, die uns quälen. Hilf uns, das Evangelium zu verkünden und die unendliche Barmherzigkeit des Vaters seinen Kindern gegenüber bezeugen. Danke für deinen Schutz, und segne das kubanische Volk. Amen.“

Quelle: AICA

In der Kathedrale von Buenos Aires und in Nuevo Schoenstatt

In diesen Tagen nun steht die Statue des Heiligen Josef in der Kathedrale von Buenos Aires, und Anfang August wird sie nach Nuevo Schoenstatt, Florencio Varela, gebracht, damit sie dort bis zur Abreise nach Kuba verehrt werden kann. Ein neues Band zwischen Schönstatt und Kuba – Kuba, wo P. Carlos Cox und einige chilenische Jugendliche vor über 15 Jahren die ersten Schönstatt-Saaten ausgestreut haben und wo Rektor Egon M. Zillekens aus Deutschland erst vor wenigen Tagen zusammen mit Pfarrer Maximiliano Bartel die Gründung des Schönstatt-Priesterbundes begleitete.

Natürlich ist es kein Zufall, dass die Statue des heiligen Josef einige Wochen lang in Nuevo Schoenstatt bleibt. Jorge und Liliana Langlois gehören zu Familienbewegung Schönstatts in Buenos Aires, und das schon lange und mit großem Einsatz.

Sie leiten eine Gruppe der Familienliga und gehören zu der Gruppe, die einmal im Jahr das „Solidarische Abendessen“ organisiert, eine Fundraising-Aktivität für den Taller San José, die Kindertagesstätte „Padre José Kentenich“, die „Voluntarias de Maria“ und die Arbeit der Schönstatt-Patres.

„Seit sechs Jahren arbeiten wir zusammen für dieses Essen, und Jorge arbeitet wirklich bei allem mit, was mit Schönstatt zu tun hat“, erzählt Osvaldo Martin aus dem Team von Schoenstatt.org. „Und er ist so ein großer Verehrer des Heiligen Josef, dass er uns alle für die Erarbeitung dieser Statue begeistert hat. Darum wird auf Vorschlag von P. Guillermo Carmona die Statue für ein paar Wochen im Heiligtum in Nuevo Schoenstatt aufgestellt.“

„Auf jeden Fall ist die ganze Schönstatt-Bewegung von Buenos Aires auf einmal Teil vom Abenteuer der Langlois und bringt Beiträge zum Gnadenkapital für den erfolgreichen Transport der Statue nach Kuba.“

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Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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