Veröffentlicht am 2017-06-30 In Franziskus - Botschaft

Mir machen Christen Angst, die sich nicht bewegen und sich in ihre eigenen Nischen einschließen

PAPST FRANZISKUS •

„Mir machen Christen Angst, die sich nicht bewegen und sich in ihre eigenen Nischen einschließen. Besser hinken und immer wieder hinfallen, dabei aber immer auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen, als ‚Museumschristen‘ zu sein, die Angst haben vor Veränderung und die, wenn sie einmal ein Charisma oder eine Berufung erhalten haben, nicht auf die Idee kommen, diese in den Dienst der ewigen Neuheit des Evangeliums zu stellen, sondern nur sich selbst und ihre eigenen Ämter verteidigen.“

Eine starke  Botschaft von Papst Franziskus in der Linie des Dokumentes von Aparecida und dem großen Programm seines Pontifikates, Evangelii Gaudium. Kirche im Herausgehen, Schönstatt im Herausgehen (oder in der schwachen deutschen Übersetzung „im Aufbruch“): Wie jeder große Ausdruck eines Wunsches, eines Ideals, einer Verpflichtung läuft auch dieser Gefahr, entleert von Realem und Konkreten zur Idee zu werden, zum reinen Schlagwort, das man wiederholt wie das Amen am Ende der Predigt oder das „Sie kehrten glücklich nach Haus zurück“ am Ende eines gewissen Typs von Schönstatt-Nachrichten.

„Im Herausgehen“ oder: Wenn Worte uns nicht mehr hinterfragen, nützen sie nichts mehr

Wenn Worte aufhören, uns und unser Tun anzufragen, zu hinterfragen, dann hören sie auf, von Nutzen zu sein und sind nur noch kommunikatives Rauschen. Darum tut es so gut, das berühmte „Kirche im Herausgehen“ übersetzt zu hören in klaren und konkreten Worten, wie denen von Papst Franziskus am 23. Juni, die zeigen, wie und in welchen Situationen die Neuheit eines Charismas in Gefahr ist – wegen unserer Machtspiele, Ämter und der Versuchung, es im Museum zu bewahren.

Gesagt hat Franziskus dies beim Empfang für die Teilnehmer der 75. Internationalen Versammlung der Laienorganisation, die ihren Namen vom heiligen Junípero Serra herleitet; sie waren aus aller Welt in Rom zusammengekommen zu einem Treffen unter dem Titel:  „Immer voran. Der Mut der Berufung.“

„Mit der Freude des Evangeliums und dem Mut der christlichen Mission“, so der Papst, „habt Ihr euch versammelt, um den Sinn der christlichen Berufung neu zu entdecken: das eigene Leben als Gabe zu geben und die Brüder und Schwestern mit der Zärtlichkeit und Barmherzigkeit Gottes zu ’salben‘.“

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

 

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