Veröffentlicht am 2015-09-18 In Leben im Bündnis

Das ist nicht ‚Belmonte‘, das ist ‚Bellísimo Monte'“ – Jahrestreffen der italienischen Schönstatt-Bewegung

ITALIEN, Belmonte, Rom, María Fischer •

„Das ist nicht ‚Belmonte‘, das ist ‚Bellísimo Monte'“, sagt, übers ganze Gesicht lächelnd, Padre José João aus Angola; er hat Schönstatt bei einem Deutschkurs auf dem Kreuzberg in Bonn kennen gelernt und bei seiner Rückkehr nach Rom – wo er auf Bitten seines Bischofs ein Postgraduiertenstudium der Kirchengeschichte macht – Kontakt aufgenommen mit Belmonte, um seinen priesterlichen Dienst anzubieten und sich mehr mit Schönstatt in Rom zu verbinden.

So hat er an diesem 6. September am Jahrestreffen der italienischen Schönstatt-Bewegung auf Belmonte teilgenommen. Wie jedes Jahr versammelte sich die Schönstatt-Bewegung Italiens, die mit der Einweihung des Matri Ecclesiae-Heiligtums entstanden ist, am ersten Sonntag im September, um den Jahrestag der Einweihung dieses Heiligtums zu feiern, das an diesem Tag, am 8. September 2004 von einer Missionarin aus Argentinien spontan „unser aller Heiligtum“ getauft wurde – ein Name, der bis heute in aller Welt erklingt. „Ich habe mich den ganzen Tag über als Pilger erlebt“, ergänzt der junge angolanische Priester.

Diözesanpriester aus Argentinien, Deutschland, Südafrika, Italien und Angola, Marienschwestern aus Argentinien, Brasilien, Spanien und Deutschland, Pilger aus Rom, aus Latium, Apulien, der Toscana und anderen Regionen Italiens waren gekommen, dazu auch Schönstätter aus Uruguay und Brasilien, um diesen Tag in Belmonte, „Bellisimo Monte“, zu verbringen, diesen Tag, der den Beginn der Jahresarbeit nach der langen Sommerpause markiert.

„Ich bin heute nach vielen Jahren wieder einmal in Belmonte“, erklärt Don Simon Donnelly aus Südafrika, der seit gut zwei Jahren im Staatssekretariat des Vatikan arbeitet. „Es war wirklich ein sehr bereichernder Tag, Belmonte hat sich so stark entwickelt, ich erinnere mich noch an den Tag der Einweihung, da war das Heiligtum und sonst nichts, aber wirklich überhaupt nichts!“ Es war für ihn auch, so sagt er, „ein Überraschung, so viele ‚Kollegen‘ aus dem Vatikan hier zu treffen“. Von seiner Arbeit dort, vom gemeinsamen Dienst für den Heiligen Vater, kennt er Schw. Thomasine Treese und Schw. Elizabet Parodi (beide arbeiten in der Heiligsprechungskongregation) und natürlich Dr. Pamela Fabiano von Justitia et Pax. „Ein Ort der Begegnung in der Mitte der Kirche.“ Wirklich in der Mitte der Kirche, bekräftigt er: „Mich hat sehr beeindruckt, wie Erzbischof Ignazio Sanna und Rektor Daniel Lozano den Leuten in ihren Vorträgen und bei der Predigt die wesentlichen Aspekte des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit nahegebracht haben.“

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Nach der langen Sommerpause

Mit diesem Treffen beginnt das Schönstattleben wieder nach der langen Ferienpause; man kann sehen, wie sich alle herzlich über das Wiedersehen freuen, Neuigkeiten austauschen, sich freuen, die Marienschwestern aus Brasilien nach ihrem Urlaub dort zu begrüßen und auch Rektor Daniel Lozano, der am Tag zuvor aus Argentinien zurückgekehrt ist. Nicht wiedergekommen ist Pater Juan José Riba, der Bewegungsleiter, und weil auch sonst niemand von den Schönstatt-Patres aus Rom da ist – sie waren in der Pfarrei beschäftigt -, verliest Davide Russo, der Moderator des Tages, den Gruß von Pater Juan José Riba, in dem er der Bewegung seine besten Grüße übermittelt und erklärt, dass er aus gesundheitlichen Gründen vorerst in Argentinien bleiben wird.

In einer Ecke des Foyers des Pater-Kentenich-Hauses ist ein Andenkenladen aufgebaut worden, in einer anderen Ecke bietet Benedicta Schwering aus der Familienbewegung Bücher in Italienisch an: die „100 Jahre des Weges“ von Pater Carlos Padilla, die Spuren Pater Kentenichs in Rom von Mons. Dr. Peter Wolf und – tja, „Das Audienzbuch mit der Botschaft von Papst Franziskus ist ausverkauft, so viele wollten es noch haben!“ Hoffentlich kommt bald Nachschub, „für das Silberjubiläum des Heiligtums der Schwestern, da kommen ja auch viele Leute!“ Benedicta Schwering bietet auch verschiedene Broschüren über Belmonte an und kann am Ende des Tages dem Rektor stolz die erste Spende für das (eigentlich die) Italien-Zimmer überreichen, fast 200 Euro! Ein Riesenerfolg!

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Wie leben wir Barmherzigkeit?

Erzbischof Ignazio Sanna von Oristano, Mitglied des Institutes der Schönstatt-Diözesanpriester, spricht in seinem Vortrag, in dem er sich immer wieder auf die Bulle von Papst Franziskus zur Verkündigung des außerordentlichen Heiligen Jahres beruft, darüber, wie wir Barmherzigkeit erleben und leben können. Der erste Schritt sei, Vergebung zu erfahren, sich als jemand zu erleben, der Vergebung braucht und erfährt; dann, Barmherzigkeit konkret zu üben in Werken der Barmherzigkeit, und Gerechtigkeit zu suchen, die keineswegs das Gegenteil, sondern die andere Seite von Barmherzigkeit sei. Die besten Orte, um Barmherzigkeit zu leben, seien zuerst das eigene Herz, dann die Familie – wo man lernt, sich zu versöhnen, zu vergeben, und gemeinsam mit Jesus zu gehen -, die Gemeinschaft der Kirche und die Heiligtümer. Er erinnerte daran, dass Papst Franziskus auch die Kapellen der Gefängnisse zu Heiligtümern des Heiligen Jahres erklärt habe, und dass die Türen der Gefängniszellen zu „Heiligen Pforten“ werden können für die Häftlinge, die Vergebung und unendliche Barmherzigkeit Gottes empfangen können. Die vielen Beispiele, die er im Vortrag nannte, machten ihn auch anschließend noch zum Gesprächsthema, ebenso wie den Vortrag von Rektor Daniel Lozano, in dem er anschaulich und lebensnah die Wallfahrtsgnaden des Heiligtums in Beziehung setzte mit der Barmherzigkeit.

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Rosenkranz-Pilgerweg

Nach dem Mittagessen in einem nahegelegenen Restaurant waren alle eingeladen zu einem Rosenkranz-Pilgerweg über das Gelände, angeführt von der Auxiliar Italiens, die von einem Ehepaar oder zwei Männern abwechselnd von Station zu Station getragen wurde.

Der Pilgerweg schloss bei der Statue Pater Kentenichs, und von dort aus, die Auxiliar voran, zogen alle zum Foyer des Domus Pater Kentenich. Dort hatten die Älteren und diejenigen, denen die schwüle Hitze zu sehr zusetzte, den Rosenkranz-Pilgerweg parallel im Gebet begleitet.

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Fünf Priester aus drei Kontinenten

Der Tag gipfelte in der heiligen Messe. Erzbischof Sanna stand der Feier vor. „Auch wenn es etwas traurig ist, dass zum ersten Mal gar kein Schönstattpater bei der Jahrestagung dabei ist, war es so schön, dass so viele Priester mit uns die heilige Messe gefeiert haben“, meint eine Frau aus der Toscana. Und tatsächlich, die fünf konzelebrierenden Priester kamen aus drei Kontinenten: zwei aus Afrika, zwei aus Europa, einer aus Südamerika. Ein wirklich internationales Schönstattzentrum in Rom!

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Neue Missionare

Vor dem Schlusssegen und der Aussendung gab es noch einen besonderen Moment, da ein junges Ehepaar sich als Missionare der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter zur Verfügung stellte. Beide beteten das Gebet der missionarischen Verpflichtung mit großer Andacht und boten sich an, Hände und Füße der Pilgernden Gottesmutter zu sein und sie dorthin zu bringen, wohin sie gehen möchte, um den Menschen ihren Sohn, Jesus Christus, zu bringen. Und dann erklangen die Worte, die so oft von den Missionaren in aller Welt gesagt werden: Sie ist der große Missionar, sie wird Wunder wirken! Dann überreichte der Erzbischof ihnen das Bild, und sie umarmten und küssten ihre große Missionarin…

„Angola braucht solche Missionare!“, sagt Padre José João. Angola, Italien, die ganze Welt braucht sie, um vom Heiligtum aus Barmherzigkeit zu verkünden.

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06 de septiembre de 2015
Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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