Veröffentlicht am 2018-03-03 In Dilexit ecclesiam, Kirche - Franziskus - Bewegungen

Offizieller Feiertag in der ganzen Kirche: „Maria, Mutter der Kirche“

WELTKIRCHE, Redaktion•

Eine unerwartete Nachricht, eine echte Überraschung verbreitete sich am Samstag, 3. März: durch ein Dekret der Kongregation für den Gottesdienst hat der Vatikan bestimmt, dass das Fest der „Jungfrau Maria, Mutter der Kirche“ jedes Jahr am Montag nach Pfingsten in der gesamten Kirche begangen wird. In Ländern wie Argentinien oder Polen, an denen das Fest bereits „gemäß approbierten Partikularrechts an einem anderen Tag mit höherem Rang begangen wird, kann diese auch in Zukunft in derselben Weise wie bisher gefeiert werden.“—

Das Dekret beginnt mit den folgenden Worten: „Die freudige Verehrung der Mutter Gottes in der Kirche unserer Tage kann bei der Betrachtung des Geheimnisses Christi und des Wesens der Kirche die Frauengestalt (vgl. Gal 4,4)  nicht vergessen, die Jungfrau Maria, die zugleich Christi Mutter und Mutter der Kirche ist.“

Bei der Vorstellung des Dokumentes verwies Kardinal Sarah darauf, das „Motiv der Feier ist im selben Dekret kurz beschrieben. Dieses erinnert an die bisher erreichte Reife der liturgischen Verehrung Mariens im Zug eines besseren Verständnisses ihrer Gegenwart „im Geheimnis Christi und der Kirche“, wie es im VIII. Kapitel von Lumen gentium des II. Vatikanischen Konzils erläutert ist. “

Das Dekret verweist auf den seligen Papst Paul VI., auf den heiligen Papst Johannes Paul II. und die Lehren anderer Päpste; Kardinal Sarah wies weiterhin daraufhin, Papst Franziskus habe dieses Fest eingeführt, um  „damit der Bedeutung des Geheimnisses der geistlichen Mutterschaft Mariens Rechnung (zu tragen), die seit der Erwartung des Heiligen Geistes zu Pfingsten nie aufgehört hat, sich mütterlich der durch die Zeit pilgernden Kirche anzunehmen. Die Verbindung zwischen der Lebenskraft der Kirche zu Pfingsten und der mütterlichen Sorge Mariens für die Kirche tritt dadurch offen zutage.“

Bei seinem Vortrag anlässlich des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils und der symbolischen Grundsteinlegung für das zukünftige Heiligtum in Rom sagte Pater Kentenich am 8. Dezember 1965:

„Ist sie aber auch die Mutter der Kirche?  Das heißt: Ist sie Mutter im eigentlichen Sinne und ist sie Muster der Kirche? … Die Gottesmutter, sie ist zwar Mutter der Kirche, aber auch die Kirche ist Mutter.  Sie ist also Mutter der Kirche, so wie die Kirche Mutter ist.  Und wenn sie Mutter der Kirche ist, dann ist sie eben nicht nur Muster dieser Kirche, sondern auch Mutter mit der Erzeugungsmacht und -gewalt dieser Kirche.“

Eine mütterliche Kirche

In diesem Sinn ist das neue Marienfest ein Ruf an die ganze Kirche, sich ihres mütterlichen Charismas mehr bewusst zu werden – und noch mehr an jede Bewegung, jede kirchliche Realität, die stolz den Titel „marianisch“ führt.

„In diesem Sinne ist die Kirche wahrhaft Mutter, unsere Mutter Kirche – es ist schön, es so zu sagen: unsere Mutter Kirche – eine Mutter, die uns Leben schenkt in Christus und uns mit allen anderen Brüdern und Schwestern in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes leben lässt. – Das ist die Kirche, das ist die Kirche, die wir alle lieben, das ist die Kirche, die ich liebe: eine Mutter, der das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt und die fähig ist, das Leben für sie hinzugeben.  Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass die Kirche nicht nur die Priester sind, oder wir Bischöfe – nein, wir alle sind es! Wir alle sind die Kirche! Einverstanden?  Und auch wir sind Kinder, aber auch Mütter anderer Christen. Alle Getauften, Männer und Frauen, wir alle sind gemeinsam die Kirche. Wie oft geben wir in unserem Leben nicht Zeugnis von dieser Mutterschaft der Kirche, von diesem mütterlichen Mut der Kirche!  Wie oft sind wir Feiglinge!  Vertrauen wir uns also Maria an, auf dass sie, als Mutter unseres erstgeborenen Bruders, Jesus, uns lehren möge, gegenüber unseren Brüdern denselben mütterlichen Geist zu haben wie sie und aufrichtig in der Lage zu sein, die Menschen anzunehmen, zu vergeben, Kraft zu schenken und Vertrauen und Hoffnung einzuflößen.  Das ist es, was eine Mutter tut.

Papst Franziskus, Generalaudienz, 3.9.2014

Text des Dekretes

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