Veröffentlicht am 2018-02-26 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Synode 18

Jugendliche! Setzt euch in Verbindung!

AUF DEM WEG ZUR JUGENDSYNODE, Redaktion •

Eine Woche, nachdem er sich in Gegenwart von zwei Jugendlichen als erster Pilger zum Weltjugendtag in Panama angemeldet hatte, nutzte Papst Franziskus erneut den Moment nach dem Angelus-Gebet, um die Aufmerksamkeit der ganzen Kirche auf die Jugend zu lenken.  —

Franziskus erinnert daran, dass in knapp einem Monat, vom 19. bis 24. März, gut 300 Jugendliche aus aller Welt nach Rom kommen werden für ein entscheidendes Vorbereitungstreffen für die Synode im Oktober. An dieser „Vor-Synode“ nehmen auch zwei Jugendliche aus der Schönstatt-Bewegung teil: Lucas aus Brasilien als offizieller Vertreter der Bewegung und Magdalena aus Deutschland als Delegierte der Deutschen Bischofskonferenz. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende.

„Ich wünsche dringend, dass alle jungen Menschen Protagonisten dieser Vorbereitung sind“, so Franziskus, und darum könnten alle online daran teilnehmen, in Sprachgruppen, die durch andere junge Teilnehmer moderiert werden.  „Der Beitrag der Gruppen aus dem Netz“, betonte der Papst, „wird mit dem der Versammlung in Rom zusammenfließen.“ Liebe Jugendliche, so Franziskus weiter, „ihr findet die Informationen dazu auf der Webseite des Sekretariates der Bischofssynode.  „Ich danke euch für euren Beitrag, um gemeinsam vorwärts zu gehen!“ Gute Nachricht für die deutschsprachigen Jugendlichen: Sie finden diese Informationen nun auch in Deutsch auf der Webseite der Jugendsynode! Und: Papst Franziskus feiert nun den fünften Jahrestag seines Pontifikats am 19. März  im Hören auf die Jugend der Welt. Passender geht nicht.

Am Morgen des 16. Februar wurde auf einer Pressekonferenz im Vatikan das pre-synodale Treffen vorgestellt, das vom 19. – 24. März in Rom stattfindet zur Vorbereitung auf die Bischofssynode über „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung“, die vom 3. – 28. Oktober 2018 in Rom zusammentritt.

„Es geht um eine Versammlung, in der die Jugendlichen Handelnde und Protagonisten sind. Es wird also nicht über sie geredet, sondern sie selbst sind es, die reden – in ihrer Sprache, mit ihrer Begeisterung und ihrer Sensibilität“, so Kardinal Baldisseri, Generalsekretär des Sekretariats der Bischofssynode, während der Präsentation.

Die kommende Bischofssynode soll nicht nur eine Synode über die Jugendlichen und für die Jugendlichen sein, sondern auch eine Synode der Jugendlichen und mit den Jugendlichen“, so der Kardinal.

Kardinal Baldisseri sprach auch über dieses Ereignis als eine Einladung, junge Menschen zu hören, die aus „schwierigen Situationen“ und „existentiellen Peripherien“ kommen. Jugendliche, die oft keine „Möglichkeit haben, irgendwo gehört zu werden.“

Bei dieser Vorsynode seien auch „nicht-katholische, nicht christliche und nicht gläubige Jugendliche dabei, denn Jugendlichen zuhören zu wollen bedeute, alles nur Mögliche dafür zu tun.“

Papst Franziskus persönlich hat dafür gesorgt, dass drei Jugendliche dabei sind, die Opfer von Menschenhandel gewesen sind.

Simultan über die sozialen Netzwerke an der Vorsynode teilnehmen

Das Sekretariat der Bischofssynode hat parallel zur Vorsynode in Rom eine virtuelle Vorsynode auf Facebook organisiert, damit Jugendliche zwischen 16 und 29 Jahren dort über die gleichen Themen diskutieren, die beim Treffen in Rom behandelt werden. Ihre Beiträge, die von den Moderatoren in sechs Sprachgruppen (Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch und Portugiesisch) gesammelt werden, fließen ebenso wie die der 300 Jugendlichen bei der Vorsynode ein in den Text, aus dem das „Instrumentum Laboris“ erstellt wird, das die Synodenväter als Arbeitsgrundlage erhalten.

„Wir hoffen, dass Tausende von jungen Menschen über Facebook an der Vorsynode teilnehmen“, erklärte der bolivianische Priester Ariel Beramendi vom zuständigen Dikasterium und verantwortlich für dessen digitale Kommunikation.

Es ist das erste Mal, dass der Vatikan für ein Ereignis dieser Art auf die sozialen Netzwerke zurückgreift, was den Mentalitätswechsel in der kirchlichen Hierarchie gegenüber diesen Kanälen deutlich macht – von einer anfänglichen Phobie zur natürlichen Nutzung und der Erkenntnis ihres enormen Potentials für die Evangelisierung. „Wir haben uns für Facebook entschieden, weil sich die Gruppen dort leicht moderieren lassen und man die Trolls, die dafür sorgen wollen, dass der Dialog aus der Bahn gerät, recht einfach identifizieren kann.“ Wer mitreden möchte, muss sich in einer Sprachgruppe registrieren, in der ähnlich wie in den „kleinen Kreisen“ beim Treffen in Rom diskutiert wird. Die Debatten in den Facebook-Gruppen sind für die Öffentlichkeit gesperrt, Journalisten, die sie verfolgen möchten, müssen sich eigens dafür akkreditieren. „Bei den Gesprächen benutzen wir das Schema des Vorbereitungsdokumentes. Es gibt drei große Bereiche mit jeweils fünf Fragen. Diese 15 Fragen haben je einen Hashtag, um die verschiedenen Beiträge leicht zuordnen zu können. Die Jugendlichen können damit ihre Stimme einbringen zu Themen wie Innerlichkeit, Identität, Berufung, Beziehung zum Glauben, ihre Stellungnahme zur Gesellschaft und zur Politik“, so Beramendi.

Die Vorsynode via Facebook ist eine Antwort auf den Aufruf von Papst Franziskus an die gesamte Kirche, die Jugendlichen direkt zu hören. Das machte der Papst selbst am 17. Januar beim Treffen mit Tausenden von Jugendlichen im Nationalheiligtum von Maipú in Santiago, Chile, deutlich. „Bei der Synode selbst denken wir Bischöfe über die Jugendlichen nach, aber wisst ihr, ich fürchte mich vor Filtern, denn manchmal müssen die Meinungen der Jugendlichen, bis sie nach Rom gelangen, viele Stationen durchlaufen und so könnten diese Vorschläge dabei sehr gefiltert werden, nicht von den Fluggesellschaften, sondern von denjenigen, die sie aufschreiben. Deswegen möchte ich den Jugendlichen zuhören, und deswegen gibt es dieses Treffen mit den Jugendlichen, wo ihr Jugendlichen aus der ganzen Welt die Protagonisten sein werdet – katholische und nicht katholische, christliche Jugendliche oder auch junge Menschen anderer Religionen, Jugendliche, die nicht wissen ob sie glauben oder nicht. Ihnen allen möchte ich zuhören, ich will, dass wir uns direkt hören, denn es ist wichtig, dass ihr sprecht, dass ihr nicht schweigend zurückgelassen werdet.“

 

Antworten von 221.000 Jugendlichen

Die in der Vorbereitung zur Synode durchgeführte Umfrage (vom 13. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017)  hat 221.000 Jugendliche erreicht, von denen 100.500 alle Fragen beantworten haben: 58.000 junge Frauen und 42.500 junge Männer.

Fast 51.000 Teilnehmer, von denen 50,6% die Umfrage vollständig ausgefüllt haben, sind junge Menschen zwischen 16 und 19 Jahren, „was zeigt, dass es die Jüngsten sind, die die größte Offenheit für diese Initiative gezeigt haben.“

Der am stärksten vertretene Kontinent ist überraschenderweise Europa mit 56,4%, gefolgt von Mittel- und Südamerika mit 19,8% und Afrika mit 18,1%.

Von den Teilnehmern, die den Fragebogen ausgefüllt haben, bezeichneten sich 73,9% als Katholiken, denen die Religion wichtig sei, während die restlichen Katholiken sind, für die Religion nicht wichtig ist (8,8%), Nicht-Katholiken, denen die Religion wichtig ist (6,1%) und Nicht-Katholiken, denen Religion nicht wichtig ist (11,1%).

Die Daten der Umfrage werden derzeit im Institut Toniolo der Katholischen Universität Mailand wissenschaftlich ausgewertet.

Das Dokument für die Arbeit der ordentlichen Bischofssynode im Oktober wird damit aus vier Quellen gespeist: den Antworten auf die Umfrage unter den Jugendlichen, den Dokumenten des Symposiums im Vatikan vom September 2017, den Antworten aus den Debatten in den sozialen Netzwerken und dem Dokument, das von der Vorsynode erarbeitet wird.

Von Seiten der Redaktion von schoenstatt.org erneuern wir nicht nur unsere Empfehlung zum Mittun bei der Initiative „Pray for Synod„, sondern auch die Einladung an Jugendliche (bis 30 Jahre), auf schoenstatt.org ihre Geschichten, ihre Zeugnisse, ihre Anliegen und Fragen zu teilen.

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    Vorstellung der Vorsynode

     

     

    En Alianza Solidaria con el Papa Francisco

     

    Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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