Veröffentlicht am 2017-03-07 In Kampagne, Kirche - Franziskus - Bewegungen, Projekte

Ein Zeugnis der Solidarität muslimischer Jugendlicher in Mossul

IRAK, Maria Fischer mit Material von AICA und KIN

Es ist eine Nachricht der Hoffnung inmitten der großen Unsicherheit über den Weg der Völker des Nahen Ostens und der großen Hoffnung auf Frieden, den Papst Franziskus so oft zum Ausdruck bringt. Einige christliche Familien sind in ihre Häuser in Mossul, Irak, zurückgekehrt, in ein Gebiet, das seit 2014 vom Islamischen Staat (ISIS) besetzt war und im Januar 2017 befreit wurde. Eine Gruppe von Freiwilligen, die am Wiederaufbau der Stadt mitarbeiten – viele von ihnen Muslime -, halfen die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche zu reinigen, die während der Besetzung als logistische Basis des IS benutzt worden war.

„Mindestens drei armenische Familien sind in ihre Häuser in dieser befreiten Zone zurückgekehrt“, hieß es in einer Mitteilung von Kirche in Not vom 15. Februar.

Der sogenannte IS hatte Mossul (eine Stadt im Nordosten des Irak) am 9. Juni 2014 besetzt und die Christen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, nachdem sie von den Besatzern enteignet worden waren. „Die Christen gingen auf der Suche nach Zuflucht zuerst in die Ebenen von Ninive und Kirkuk und dann nach Erbil und das irakische Kurdistan“, erklärte KIN. Hier wurden für sie Flüchtlingszelte aufgebaut, zusammen mit den Vertriebenen aus Qaraqosh, einer anderen Stadt, die einige Tage später von den Terroristen heimgesucht worden war.

Über zwei Jahre später, im Oktober 2016, startete die irakische Regierung zusammen mit den kurdischen Streitkräften und der internationalen Koalition eine Offensive,  um Mossul zurückzuerobern. Die Armee konnte schließlich die Stadt im Januar 2017 betreten.

Eingebettet von swr

Muslimische Freiwillige renovieren eine Kirche in Mossul

Die chaldäische Kirche in Mossul, die der Gottesmutter Maria geweiht ist, war vom IS konfisziert und während der Besetzung der Stadt als logistische Basis benutzt worden. Nachdem die irakische Armee die Stadt im Januar 2017 befreit hatte, hat eine Gruppe von 30 Jugendlichen, die einer zivilen Freiwilligen-Organisation angehören – die meisten von ihnen Muslime – die Kirche gereinigt, die Trümmer entfernt und die Schäden behoben.

Dies ist Teil der Arbeit, die in allen durch die Armee wiedererlangten Gebieten durch- geführt wird, um die Spuren, die der Terrorismus an öffentlichen Plätzen und städtischen Gebäuden hinterlassen hat, zu tilgen – einschließlich der Banner, Graffiti und Propagandabilder, die der IS an den Wänden zurückgelassen hat.

Die Pilgernde Gottesmutter ist im Irak und in Syrien, Israel, Libanon, Dubai …

Eine Nachricht, die Freude macht. So viele Christen in so vielen Ländern Europas, die Tag für Tag moslemischen Flüchtlingen die Hand reichen, die vor Bomben, Gewalt, Unsicherheit  und Angst geflohen sind. Es macht Freude, von einer Pfarrei im Rheinland zu hören, in der moslemische Flüchtlingen Sonntag für Sonntag zur Messe kommen, aufmerksam, erstaunt, dankbar … und jetzt um die Taufe bitten. Es macht Freude, von minderjährigen Flüchtlingen in einem Kinderheim zu hören, die tausend Fragen zur Fastenzeit haben … Es macht Freude zu hören, dass einige moslemische Angestellte in einem Krankenhaus freiwillig den Dienst an Weihnachten übernommen haben, damit ihre christlichen Kollegen Weihnachten feiern könnten… und jetzt bereiten moslemische Jugendliche das Haus des Herrn für ihre christlichen Brüder und Schwestern in Mossul.

Die Pilgernde Gottesmutter ist in der Nähe von Mossul. Und in Bagdad, und schon seit einigen Jahren im Libanon, und in Aleppo und seit ein paar Wochen in Israel. Im Augenblick ist sie in Dubai, wo sie darauf wartet, dass sich ihr die Türen öffnen in diesem mehrheitlich moslemischen Land mit einer starken christlichen Präsenz unter den Gastarbeitern. Die argentinischen Missionare, die die Pilgernde Gottesmutter von Schönstatt nach Dubai brachten, entdeckten dort eine starke Strömung der Pilgernden Gottesmutter – von Guadalupe. Doch die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt möchte offensichtlich auch in diesem Land, in dem viele Christen unter problematischen Arbeitsbedingungen und Heimweh nach ihrem Land, ihrer Kultur, ihren Familien leiden, wirken … und hier wie im ganzen Nahen Osten, Sehnsucht nach Frieden haben.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/Ursula Sundarp.

Die Pilgernde Gottesmutter im Nahen Osten – sie bewegt!

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