Veröffentlicht am 2016-11-20 In Dilexit ecclesiam, Kirche - Franziskus - Bewegungen

Das Jubiläum, das Maria von mir möchte

ROM-KUBA,  P. Rolando Gibert Montes de Oca Valero •

Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ist zu Ende. Es war voller Jubiläumsfeiern für verschiedene Gruppierungen, für die Jugend, für Inhaftierte, für Obdachlose. Ich wusste nicht, dass es auch ein Marianisches Jubiläum gab. Das war Anfang Oktober und ich erfuhr es nur, weil ein Freund mich dazu einlud. Also dachte ich: Die Kirche möchte Maria ein Geschenk machen … aber sie gibt uns sicher noch etwas Besseres; und so fing ich an, mich zu fragen, was wohl der Reichtum, die Gabe sein würde, die die Gottesmutter uns zum Marianischen Jubiläum im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit machen würde.

Aus Anlass des Jubiläums luden einige Freunde vom Neokatechumenat zu einer „Symphonisch-Katechetischen Feier“. Es handelte sich um ein Musical mit dem Titel „Das Leiden der Unschuldigen“, dem jüdischen Volk gewidmet, doch auch allen unschuldigen Opfern von Unrecht und Naturkatastrophen. Das Werk, das Passion, Tod und Auferstehung des Herrn Revue passieren lässt, gipfelte in dem Moment, als wir alle durch Musik und Lied eingeladen wurden, Maria am Fuß des Kreuzes zu begleiten, indem alle, wie mit einer Stimme, mit Symphonieorchester und Chor zu ihr sangen: „Maria, Mutter Gottes …“

Maria und der Schmerz im Angesicht des Kreuzes

Am folgenden Tag war auf dem Petersplatz die Vigilfeier; sie begann mit dem Zeugnis des Erzbischofs von Aleppo, dem Hirten einer im Schmerz erprobten Kirche und eines leidenden Volkes. Für mich war es sehr bewegend, diesen Mann von Hoffnung sprechen zu hören und Gebete für seine Herde zu erbitten. Es war das zweite Zeichen.

Unmittelbar danach, wie um diesen Schmerz zu begleiten, kam Maria. Sie kam mit ihren Kindern, die eine lange Prozession machten mit den Gnadenbildern der Marienheiligtümer der Welt. Die Prozession wurde angeführt von der Rosenkranzkönigin von Valle di Pompei, die auch für uns Schönstätter so beliebt und so voller Anregung ist, dann kamen Unsere Liebe Frau von Coromoto, Venezuela, die Guadalupana von Mexiko, die Virgen del Pilar aus Saragossa, eine aus Vietnam, die Statuen von Fatima und Lourdes, Unsere Liebe Frau von Chiquinquirá aus Kolumbien, und viele andere …

161018-jubileo-mariano-08Wo ist die MTA?

Mir fehlte unsere MTA. Es kam mir vor wie eine schöne, aber unvollständige Prozession. Es fehlte „das Land, so warm und traut“. Ich wedelte mit meinem Schönstattfähnchen und suchte, suchte … Es kamen die Hilfe der Christen, eine Gottesmutter aus dem Libanon, die Jungfrau von Suyapa aus Honduras, die Aparecida, die Gottesmutter von Luján… (das ganze Buch „Mit Maria leben“!)…  und gegen Schluss eine weitere Gruppe aus Argentinien, klar erkennbar durch ihre Fahne, und sie trugen die Fahne des „Heiligtums der Rosenkranzkönigin von San Nicolás“. Es sind Priester und einige Laien, und einer hat in der Hand – ja, das Kreuz der Einheit! Damit ist die Gottesmutter von Schönstatt indirekt dabei. Ich schreie voller Freude „Schönstatt“, sie schauen mich an und wir rufen im Chor: Schönstatt, Schönstatt! Viel später erfahre ich, dass auf der anderen Seite eine Schönstattfamilie aus der Schweiz war, die ein kleines Bild der MTA in die Höhe reckte … Sie haben mich gesehen, ich sie aber nicht. Aber sie waren da und damit war sie da.

Dann kam der Papst, um mit allen den Rosenkranz zu beten. Fast am Schluss hörte mein Handy nicht auf, zu vibrieren. Es machte mich nervös, vielleicht war es ja jemand, der jetzt und nicht später mein Gebet brauchte… Es war eine Mail mit einer Reihe von Fotos, die die Zerstörungen durch Hurrikan Matthew in meiner alten Pfarrei Maisí im äußersten Osten von Kuba zeigten. Und mein Rosenkranz auf dem Petersplatz wird zur Betrachtung dieser Bilder und zum Denken an all die Menschen, die jetzt nur noch das Leben und den Wunsch zum Wiederaufbau haben… Ich schaue auf ein Bild der Gottesmutter mit der Gewissheit, dass sie bei ihnen ist und spüre Frieden.

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Ein Bündnis mit ihnen und für sie

Bei der Hauptfeier des Marianischen Jubiläums am Sonntag lud Papst Franziskus uns ein, Gott zu danken in dem Bewusstsein, dass alles, was wir sind und haben, ein Geschenk ist, und beim Angelus erbat er Gebet für die zahlreichen Opfer des Hurrikan Matthew.

Und hier wurde die Botschaft klar. Das Jubiläum, das Maria von uns möchte, muss mit dem Liebesbündnis verbunden sein, das uns zum Dienst an denen, die am meisten leiden, führt – ein Liebesbündnis mit ihnen und für sie. „Solidarisches Bündnis“ nennen es wir Leute von schoenstatt.org. Schönstatt im Herausgehen, das darf kein Schlagwort werden, dass muss nach Engagement schmecken und nach Einsatz für so viele, die heute durch die Prüfung des Leids hindurch gehen.

Um der Liebe zu meinem Herrn und meiner Gottesmutter willen: Was tue ich für sie?

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Papst Franziskus bei der Vigilfeier – vollständiger Text

Predigt in der Heiligen Messe zum Marianischen  Jubiläum

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