Veröffentlicht am 2015-07-19 In Franziskus - Botschaft, Kirche - Franziskus - Bewegungen

Gottes Wunder im Volk Gottes auf dem Weg

FRANZISKUS IN ROM •

Beim Angelus am heutigen 19. Juli hat Papst Franziskus die Früchte seiner unvergesslichen Reise nach Ecuador, Bolivien und Paraguay der mütterlichen Fürsprache der Gottesmutter Maria anvertraut. Er lobt Gott für die „Wundertaten, die er im Volk Gottes auf seinem Weg durch diese Welt gewirkt hat, durch den Glauben, der seine Seele, sein Leben und seine Kultur beseelt“. Der Papst sprach auch von der Schönheit der Natur in diesen Ländern, ihrem großen menschlichen und geistlichen Potential und ihren christlichen Werten.

Dabei sprach er auch erneut die „schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme“ an, in denen die lateinamerikanischen Völker leben, und wiederholte die Verpflichtung der Kirche und ihre Mitarbeit zum Wohle aller.

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Foto: José Argüello

Text der Betrachtung von Papst Franziskus vor dem Angelus:

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag! Es ist mutig von euch, bei dieser Hitze auf der Piazza zu erscheinen, ich lobe euch!

Aus dem heutigen Evangelium geht hervor, dass die Apostel von ihrer Missionserfahrung froh, aber auch müde zurückgekehrt sind. Jesus hat dafür volles Verständnis und möchte ihnen ein wenig Trost spenden; er nimmt sie beiseite und führt sie an einen einsamen Ort, um ihnen etwas Ruhe zu ermöglichen (vgl. Mk 6,31). Man sah jedoch, dass sie abfuhren, viele erfuhren davon und kamen noch vor ihnen an (vgl. V. 32). An dieser Stelle führt uns der Evangelist ein beispielhaft intensives Bild Jesu vor Augen, indem er gleichsam seine Augen fotografiert und die Gesinnung seines Herzens einfängt. Dazu ist Folgendes zu lesen: „Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange“ (V. 34).

Wenden wir uns nun den drei Verben dieses eindrucksvollen Fotos zu: sehen, Mitleid haben, lehren. Wir können sie als die Verben des Hirten bezeichnen – sehen, Mitleid haben und lehren. Die ersten beiden stehen stets mit der Haltung Jesu in Verbindung: So ist sein Blick nicht jener eines Soziologen oder eines Fotoreporters, denn er sieht immer mit „den Augen des Herzens“. Diese beiden Verben – sehen und Mitleid haben – zeichnen Jesus als den guten Hirten aus. Auch sein Mitleid ist nicht nur menschliches Gefühl, sondern das Mitleid des Messias, in dem die Zärtlichkeit Gottes Mensch geworden ist. Aus diesem Mitleid entsteht der Wunsch Jesu, die Menge mit dem Brot seines Wortes zu ernähren, d.h., den Menschen das Wort Gottes zu vermitteln. Jesus sieht, Jesus hat Mitleid, Jesus lehrt uns. Wie schön ist das!

Ich habe den Herrn darum gebeten, mich auf meiner in den vergangenen Tagen in Lateinamerika absolvierten apostolischen Reise vom Geist Jesu, des guten Hirten, von diesem Geist, führen zu lassen. Dieser ermöglichte mir den Besuch Ecuadors, Boliviens und Paraguays. Ich danke Gott aus ganzem Herzen für dieses Geschenk. Den Völkern dieser drei Länder danke ich für ihre zärtliche und warmherzige Aufnahme und ihre Begeisterung. Erneut erweise ich den Obrigkeiten dieser Länder für ihren Empfang und die Zusammenarbeit meine Dankbarkeit. Mit großer Zuneigung danke ich meinen Brüdern im Bischofs- und Priesteramt, den Ordensleuten und allen Bevölkerungen für die Warmherzigkeit, mit der sie an den Ereignissen teilgenommen haben. Mit diesen Brüdern und Schwestern habe ich den Herrn für die Wunder gepriesen, die er an dem in diesen Ländern auf dem Weg befindlichen  Volk Gottes vollbracht hat, für den Glauben, der das Leben und die Kultur dieses Volkes belebt hat und belebt. Ebenso lobten wir Gott ob der Schönheit der Natur, mit der er diese Länder bereicherte. Der lateinamerikanische Kontinent verfügt über großes menschliches und geistliches Potenzial. Er bewahrt tief verwurzelte christliche Werte, erlebt aber auch schwere soziale und wirtschaftliche Probleme. Als Beitrag zur Lösung dieser Probleme mobilisiert die Kirche die geistlichen und moralischen Kräfte ihrer Gemeinden, indem sie mit allen Teilen der Gesellschaft zusammenarbeitet. Angesichts der von der Verkündigung des Evangeliums zu bewältigenden großen Herausforderungen habe ich dazu aufgefordert, aus Christus, dem Herrn, die rettende Gnade zu schöpfen, die dem Einsatz des christlichen Zeugnisses die Kraft zum Ausbau der Verbreitung des Wortes Gottes verleiht, damit die herausragende Religiosität jener Völker stets ein treues Zeugnis des Evangeliums sein kann.

Der mütterlichen Fürsprache der Jungfrau Maria, die in ganz Lateinamerika als Schutzpatronin unter dem Titel „Unsere Liebe Frau von Guadalupe“ verehrt wird, empfehle ich die Früchte dieser unvergesslichen apostolischen Reise an.

Übersetzung nach Zenit

+ Alle Texte der Reise nach Ecuador, Bolivien und Paraguay

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